Red Bull ohne Flügel
Die Formel 1 bestreitet in Bahrain ihr 15. Rennwochenende der Saison. Am Trainingsfreitag widmeten sich die Teams bei Tag den neuen Pirelli-Reifen und suchten in der Nacht nach dem passenden Setup auf der Wüsten-Strecke. Wir packen die Highlights in eine Galerie.
Daniel Ricciardo ist froh, das herbstliche Europa verlassen zu haben. "Endlich ist es wieder warm", sagt der Australier mit seinem typischen Lächeln. Die Formel 1 ist für ihren Saisonendspurt in den Mittleren Osten gereist. Am kommenden Wochenende steht der GP Bahrain auf dem Programm. Und dort ist es für gewöhnlich warm – egal, zu welcher Jahreszeit man aufschlägt.
Eigentlich hätte die Formel 1 schon vor 250 Tagen in Bahrain fahren sollen. Die Corona-Krise durchkreuzte die Pläne. Der Wüstenstaat darf sich jetzt immerhin über zwei Grand Prix in Serie freuen. Am Freitag kletterten die Temperaturen auf mehr als 25 Grad Celsius. Doch so ganz Bahrain-typisch war das Wetter nicht. Es war bewölkt und zwischendurch fielen sogar ein paar Regentropfen, die auf dem warmen Asphalt verdampften.
Trainingshighlights in Galerie
Die zehn Teams erlebten einen gemischten Tag. Reifen- und Aerodynamiktests bei Tageslicht. Setuparbeit im zweiten Training bei Nacht. Reifenlieferant Pirelli stellte am Freitag jedem Fahrer zwei Garnituren der 2021er Reifen zur Verfügung. Die Teams ließen sich nicht bitten, und sammelten in den ersten 90 Trainingsminuten viele Daten über die Pirellis. Mit Messgittern und Sensoren an den Autos.
Pierre Gasly blendete sogar der Ferrari von Charles Leclerc. Im Heck hatte die Scuderia am Diffusor ein Lämpchen platziert, mit dem die Ingenieure herausfinden, wie die neuen Reifen für 2021 die Bodenfreiheit beeinflussen. Pirelli hat die Konstruktion verändert, um sie zu stärken und sicherer zu machen, damit in Zukunft mit geringeren Reifendrücken gefahren werden kann. Außerdem wurde die Form der Vorderreifen verändert.
McLaren und Red Bull widmeten sich ihren Aero-Upgrades. Romain Grosjean purzelte im ersten Training von der Rennstrecke und ruinierte sich einen Reifensatz. Immerhin krabbelte er ohne Hilfe aus dem Kiesbett von Kurve sieben. Der Franzose war nicht der einzige, der sich zu Beginn auf einer noch eher schmutzigen Strecke drehte. Es erwischte zum Beispiel auch Charles Leclerc und Max Verstappen. In der tückischen Kurve zehn verbremsten sich gleich mehrere Fahrer.
Im zweiten Training erleuchten 495 Anlagen den Bahrain International Circuit. Dann geht es an die Setuparbeit. Die Bedingungen sind am repräsentativsten für Qualifying und Rennen. Bei Nacht und im künstlichen Licht schießen die Fotografen immer wieder spektakuläre Fotos.