US-Autobesitzer vergöttern ihren Prius
Bei einem Toyota Prius ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihn sein Erstbesitzer länger als 15 Jahre behält, am größten. Die Top 10 der Statistik, aufgestellt vom amerikanischen Auto-Vergleichsportal iseecars.com, besteht nur aus japanischen Modellen.
Japanische Modelle gelten als sehr zuverlässig und langlebig, ihre Besitzer als besonders zufriedene Autokunden. Doch ist das nur ein Klischee oder lässt sich das als Fakt bestätigen? Wenn man einer neuen Statistik des amerikanischen Auto-Vergleichsportals iSeeCars.com glaubt, dann trifft Letzteres in den USA zu. Der Auswertung zufolge hängen die Autobesitzer dort besonders an ihren japanischen Karossen und behalten diese demnach besonders lange.
Nur Japaner in den Top Ten
Die Statistiker der Suchmaschine, die Käufern hilft, die besten Auto-Angebote zu finden, haben sich dafür viel Mühe gemacht. Bei 660.000 Autoverkäufen des vergangenen Jahres haben sie untersucht, wie lange sich das jeweilige Fahrzeug – begrenzt auf die Modelljahre 1981 bis 2005 – im Erstbesitz befunden hat. Mit eindeutigem Ergebnis: Amerikanische oder europäische Autos spielen hier nur eine sehr untergeordnete Rolle. Im Gegensatz zu den Japanern, die ausnahmslos jeden Platz der Top Ten besetzen.
Vor allem Toyota sticht hier hervor; die Modelle des Herstellers machen die Top Five unter sich aus. An der Spitze steht der Prius: Satte 13,7 Prozent der Autos, die 15 Jahre oder älter sind, befinden sich noch immer im Besitz des ursprünglichen Käufers. Damit kann der Kompakte mit Hybridantrieb den Durchschnittswert (6,1 Prozent) mehr als verdoppeln. "Der Prius zieht praktisch veranlagte Fahrer an", sagt Karl Brauer, der bei iSeeCars.com die Analyse-Abteilung leitet. "Mit seinem geringen Verbrauch und seinen niedrigen Betriebskosten lohnt sich ein möglichst langer Besitz finanziell für Prius-Fahrer besonders stark."
Bunte Mischung der Segmente
Die vier weiteren meist konventionell angetriebenen Toyota-Modelle Highlander, Tacoma, Sienna und Tundra sind dem Prius dicht auf den Fersen. Als erste Nicht-Toyotas folgen die Honda-Vertreter CR-V und Pilot auf den Plätzen sechs und sieben. Achter wird der Subaru Forester, bevor mit dem 4Runner und dem Sequoia zwei weitere Toyotas die Top Ten beschließen. Diese präsentiert sich als bunte Mischung aus Kompaktwagen, Minivans, SUVs und Pickups. Allerdings sind mit dem Toyota Prius und (neuerdings) Highlander sowie Honda CR-V und Subaru Forester nur vier Modelle vertreten, die auch hierzulande angeboten werden.
Betrachtet man die Marken, ergibt sich ein folgerichtiges Bild: Toyota führt ein Japan-Sextett an, dessen Produkte von ihren Erstbesitzern besonders oft länger als 15 Jahre behalten wird. Hyundai (Platz sieben) und Chrysler (Rang acht) sind die einzigen Nicht-Japaner, die hier vertreten sind.
Erst in den Sub-Kategorien schlägt die Stunde der amerikanischen und europäischen Hersteller. Nicht jedoch bei den SUVs: Mit dem Hyundai Tucson gelingt es allein einem Koreaner, in die Phalanx der Japaner einzudringen und Platz neun zu erreichen. Gerade noch überdurchschnittliche 7,6 Prozent seiner Erstbesitzer behalten ihn 15 Jahre oder länger. Zum Vergleich: Der SUV-Spitzenreiter Toyota Highlander erreicht eine Quote von 12,4 Prozent.
In der Pickup-Bestenliste sind die Amerikaner zumindest vertreten. Doch nur der viertplatzierte GMC Canyon und der Chevrolet Colorado auf Position fünf liegen über dem Durchschnitt, nachdem in diesem Segment 6,3 Prozent der Erstbesitzer ihr Auto länger als 15 Jahre behalten. Erstaunlich: Amerikas Dauer-Bestseller, der Ford F-150, schafft es gerade so in die Top Ten und wird von seinen Erstbesitzern deutlich kürzer behalten als in diesem Segment üblich.
Bei den Sportwagen tauchen die ersten Europäer in der Auswertung auf. Genauer: Mit den BMW-Modellen Z4 und M5 sowie dem Audi S4 schummeln sich drei Bayern in die Top Six. Auch die Chevrolet Corvette und der Ford GT sind hier am Start. Allerdings nicht ganz vorne. Da steht mit dem Mazda Miata (hier als MX-5 bekannt) ein – genau richtig – Japaner.