Offroad-Buggy unter Strom
In Serie gehen könnte der E-Buggy 2026.
Ariel hat mit dem E-Nomad Concept eine elektrische Buggy-Studie vorgestellt. Die folgt auf ein Demonstrationsfahrzeug, das bereits 2019 zusammen mit Borg-Warner als Elektro-Offroader gebaut wurde.
Im Herbst 2019 hatte der Automobil-Zulieferer Borg-Warner zum ersten Mal ein rein elektrisch angetriebenes Konzeptauto gebaut. Allerdings kein ganz gewöhnliches. Denn als Basis diente der radikale Ariel Nomad, ein Offroad-Buggy. Der Nomad besteht im Grunde aus einem Rohrrahmen-Chassis, Fahrwerk und Reifen. Es handelt sich um eine reine Fahrmaschine. Den Nomad treibt ein 2,4-Liter-Benziner an, doch die Borg-Warner-Studie zapft Strom statt Sprit.
Im August 2024 schreibt Ariel die Studie von 2019 fort und präsentiert mit dem Ariel E-Nomad ein weiterentwickeltes Elektrokonzept, das nach derzeitiger Planung 2026 in Kleinserie gehen könnte. Das E-Nomad Concept baut auf dem erst im Juli 2024 vorgestellten neuen Nomad 2 auf. Der Preis soll rund 12.000 Euro über dem Verbrenner-Nomad liegen, der aktuell ab rund 80.500 Euro zu haben ist.
Elektrischer Ariel Nomad
Blicken wir zunächst zurück auf die 2019er-Studie. Im Borg-Warner Ariel Nomad wurden etliche Komponenten verbaut, mit denen der Zulieferer auch in der Autoindustrie unterwegs ist. Wichtigste Komponente ist die Antriebstechnik, die mit einem speziellen Detail daherkommt. In der Studie sorgen gleich zwei der Hairpin 250 Hochvoltmotoren für den Antrieb der Hinterachse. Verwaltet werden die Motoren jeweils von Borg-Warners E-Gear Drive Getriebe. Durch eine spezielle Steuerung ist das System zum radselektiven Torque Vectoring in der Lage, kann so gezielt je nach Fahrsituation ein einzelnes Rad stärker oder schwächer antreiben und damit die Fahrdynamik beeinflussen.
Die Traktionsbatterie stammt von Romeo Power, einem Unternehmen, mit dem Borg-Warner über ein Joint Venture verbunden ist. Im Ariel Nomad verfügt der Akku über 30 kWh Kapazität. Borg-Warner selbst steuert die Flüssigkeitskühlung bei, die neben dem Akku auch die Leistungselektronik versorgt. Über die konkrete Motorleistung der elektrischen Ariel Nomad-Studie gibt das Unternehmen keine Auskunft.
Das neue E-Nomad Concept
Beim kommenden Kleinserienmodell scheint man sich zusammen mit den neuen Partnern Rockfort Engineering und BAMD Composites auf eine neue Konfiguration rund um eine 450-Volt-Architektur verständigt zu haben. An der Hinterachse sitzt nur noch eine flüssigkeitsgekühlte E-Maschine vom Typ Cascadia Motion iDM 190, die es auf 210 kW und 490 Nm bringt und das Eingang-Getriebe sowie den Inverter mit dem Motor in einem gemeinsamen Gehäuse integriert. Die komplette Einheit wiegt nur 92 Kilogramm. Damit sollen bis zu 185 km/h Top-Speed und eine Beschleunigung von deutlich unter vier Sekunden möglich sein. Die Kraftverteilung auf die Hinterräder portioniert ein Sperrdifferenzial. Eine Version mit 238 kW befindet sich ebenfalls in der Erprobung.
Der Lithium-Ionen-Energiespeicher hinter den Passagieren wächst auf eine Kapazität von 41 kWh, soll aber dennoch nur 300 Kilogramm wiegen. Das Gesamtgewicht des E-Nomad beziffert Ariel auf 896 Kilogramm. Dazu tragen auch die aus Bio-Verbundwerkstoff hergestellten Bodypanels bei. Für eine bessere Effizienz soll auch die Aerodynamik nachgebessert werden, die beim Verbrenner-Modell kaum eine Rolle spielt. Die Reichweite soll nach aktuellem Teststand bei rund 240 Kilometer liegen. Die Ladedauer von 20 auf 80 Prozent wird mit 25 Minuten am Schnelllader angegeben. Ein regeneratives Bremssystem gewinnt während der Fahrt Energie zurück.