Warum der F10 auch bei 200.000 km überzeugt
Die meisten schrecken vor Gebrauchtwagen mit sechsstelligen Kilometerständen zurück. Doch genau hier entfaltet der BMW F10 seine wahren Qualitäten – vor allem als Diesel. Wer auf das richtige Modell setzt, kann bei über 200.000 Kilometern sogar Geld sparen.
Der BMW F10, also die 5er-Reihe von 2010 bis 2017 lief vielfach als Dienstwagen, Kilometerfresser und komfortabler Langstrecken-Gleiter vom Band. Und genau das macht ihn heute so interessant: Viele gebrauchte F10 haben zwar hohe Laufleistungen, doch in Wahrheit steckt in ihnen oft mehr Technik fürs Geld als in jüngeren Kompaktmodellen.
Besonders die Reihensechszylinder-Diesel wie der 530d oder 535d mit dem legendären gelten als besonders robust. Wer ein Exemplar mit nachvollziehbarer Wartungshistorie und gepflegtem Interieur erwischt, kann selbst bei 250.000 Kilometern mit einem zuverlässigen Auto rechnen – wenn nicht sogar mehr.
Warum Kilometer nicht gleich Risiko sind
Viele Käufer denken bei "hoher Laufleistung" sofort an teure Reparaturen. Doch beim F10 gilt oft das Gegenteil: Fahrzeuge mit 150.000 bis 250.000 Kilometern aus zweiter Hand oder sogar erster Hand wurden meist auf Langstrecken bewegt und regelmäßig gewartet. Und das bedeutet: Weniger Kaltstarts, weniger Kurzstrecke – und damit oft auch weniger Verschleiß.
Viel gefährlicher sind junge Gebrauchte mit niedriger Laufleistung, die jahrelang auf Kurzstrecken gefahren wurden. Verstopfte DPF-Filter, zugesetzte AGR-Ventile oder verkokte Einlasskanäle sind hier keine Seltenheit. Beim F10 hingegen zeigen viele Vielfahrerautos gerade hier ihre Stärken: Der Diesel bleibt sauber, wenn er regelmäßig warm gefahren wird.
Die Technik hält, wenn man sie lässt
Besonders positiv fällt die Achtgang-Automatik von ZF auf. Bei regelmäßiger Ölspülung – idealerweise alle 100.000 Kilometer – zählt sie zu den haltbarsten Getrieben auf dem Markt. Auch das Fahrwerk des F10 gilt als standfest, wenngleich bei Touring-Modellen mit Luftfederung hinten gelegentlich Reparaturen anstehen. Doch auch hier gilt: Wer frühzeitig erneuert, hat meist lange Ruhe.
Typische Schwachstellen wie undichte Wärmetauscher oder defekte Glühkerzen sind kein Drama, sondern kalkulierbare Verschleißteile. Die Ersatzteillage ist dank breiter Verbreitung gut, freie Werkstätten kennen die Modelle und selbst Originalteile sind oft erschwinglich – verglichen mit aktuellen Premiumautos.
