Überschuss verdreifacht, iX3 schlägt ein
BMW hat im dritten Quartal 2025 deutlich besser verdient als erwartet. Der Münchner Konzern erzielte nach eigenen Angaben einen Überschuss von rund 1,7 Milliarden Euro – mehr als das Dreifache des Vorjahreswerts.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 2,33 Milliarden Euro, die operative Rendite im Automobilgeschäft stieg auf 5,2 Prozent. Nahezu stabil blieb der Umsatz von 32,3 Milliarden Euro, während der Gewinn nach Steuern im Neunmonatszeitraum auf 5,7 Milliarden Euro summierte – nach 6,1 Milliarden Euro im Vorjahr.
Nach Angaben von Vorstandschef Oliver Zipse hat BMW damit "erneut gezeigt, wie robust und tragfähig unser Geschäftsmodell ist". Der Konzern hält an seiner Jahresprognose fest und erwartet für 2025 eine operative Marge von fünf bis sechs Prozent. Die Forschungsausgaben sanken deutlich, nachdem die Investitionsspitze für die neue Elektroarchitektur erreicht worden war.
Wettbewerber mit rückläufigen Ergebnissen
Während BMW solide Zahlen vorlegt, hat die Konkurrenz zu kämpfen. Wettbewerber Mercedes verzeichnete im dritten Quartal einen Gewinnrückgang um fast 31 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro; im bisherigen Jahresverlauf sank das Konzernergebnis um mehr als die Hälfte auf 3,9 Milliarden Euro. Auch der VW-Konzern (u.a. mit Porsche und Audi) musste in diesem Jahr deutlich Federn lassen. Branchenexperten sehen den Hauptgrund in unterschiedlichen Strategien: Mercedes habe sich zu stark auf Luxusfahrzeuge konzentriert, Porsche zu schnell auf Elektromobilität gesetzt.
BMW profitierte dagegen von seinem technologieneutralen Ansatz mit Elektro-, Hybrid- und Verbrennermodellen. Auch Zölle und Wechselkurse belasteten die Bilanz weniger stark als befürchtet. Der Absatz stieg im Quartal um 8,7 Prozent auf 588.140 Fahrzeuge, getragen vor allem von Europa und den USA. In China gingen die Verkäufe um rund elf Prozent zurück.
iX3 sorgt für Rückenwind
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem neuen BMW iX3 , dem ersten Modell der "Neuen Klasse". Das Fahrzeug markiert den Start der nächsten E-Generation und stößt laut BMW auf deutlich höhere Nachfrage als erwartet. "Die Auftragseingänge in Europa liegen deutlich über unseren Erwartungen", sagte Oliver Zipse. Die Produktion des vollelektrischen SUV läuft im Werk Debrecen in Ungarn, eine Langversion für den chinesischen Markt ist in Vorbereitung.
Der iX3 gilt im Konzern als Taktgeber für die künftige Elektrooffensive. Bis 2027 sollen rund 40 neue oder überarbeitete Modelle folgen, darunter weitere Varianten auf der neuen Plattform. Die aktuelle Nachfrage soll laut Finanzvorstand Walter Mertl "mehrere Monate in das Jahr 2026 hineinreichen".
Belastungen durch China und Zölle
Trotz der positiven Zahlen bleibt das Umfeld anspruchsvoll. BMW senkte im Oktober seine Jahresprognose leicht, nachdem sich der Absatz in China schwächer entwickelte als geplant. Hinzu kommen höhere Importzölle in den USA und der EU, die die operative Marge nach Unternehmensangaben um rund 1,75 Prozentpunkte drückten. Die Wettbewerbsintensität auf dem chinesischen Markt bleibe hoch, heißt es aus der Konzernzentrale.
