Assistenzsystem für Tunnelfahrten bei Porsche
Porsche plant ein Assistenzsystem für Tunneldurchfahrten. Der Tunnelmodus soll Klang und Fahrzeugverhalten automatisch anpassen.
Porsche hat ein neues Assistenzsystem zum Patent angemeldet, das auf ein akustisch intensiveres Fahrerlebnis bei der Tunneldurchfahrt abzielt. Der sogenannte "Tunnelmodus" soll typische Verhaltensweisen von Sportwagenfahrern – wie das Herunterschalten oder Öffnen der Fenster – automatisiert abbilden. Die Technik könnte künftig Bestandteil kommender Modellgenerationen werden.
Laut Patentschrift erkennt das Fahrzeug einen bevorstehenden Tunnel über GPS-Daten oder kameragestützte Sensorik. Bereits etwa 500 Meter vor der Einfahrt wird der Fahrer visuell oder akustisch benachrichtigt. Über das Infotainmentsystem oder per Sprachbefehl kann anschließend einer von zwei Betriebsmodi aktiviert werden.
Im sogenannten "ersten Tunnelbetriebsmodus" öffnet das Fahrzeug automatisch die Seitenscheiben, schaltet den Antriebsstrang in den Sportmodus und aktiviert die Auspuffklappen. Je nach Situation kann zudem ein Gangwechsel erfolgen. Bei Cabrios wird ein Hinweis angezeigt, das Dach zu öffnen – sofern verkehrstechnisch möglich. Darüber hinaus kann die Klimatisierung angepasst werden, etwa durch Aktivierung der Sitzheizung bei kühleren Außentemperaturen.
Auch für Elektrofahrzeuge vorgesehen
Porsche plant laut Patenttext auch eine Variante für vollelektrische Modelle. Dabei soll die künstlich erzeugte Fahrakustik im Tunnel verstärkt in den Innenraum übertragen werden. Optional ist ein synthetischer Nachhalleffekt vorgesehen, der auf dem aktuellen Fahrprofil basiert. Das Ziel: eine räumlich wahrnehmbare Klangkulisse auch bei Fahrzeugen ohne Verbrennungsmotor.
Außengeräusche werden unterdrückt
Neben dem akustisch betonten Modus beschreibt das Patent eine weitere Konfiguration. Im "zweiten Tunnelbetriebsmodus" werden Außengeräusche aktiv gedämpft – beispielsweise durch Schließen der Fenster und Nutzung aktiver Geräuschunterdrückung. Das System soll damit sowohl fahraktiven als auch komfortorientierten Nutzern gerecht werden. Wird kein Modus gewählt, bleibt das Fahrzeug im Standardbetrieb.
Wird eine Tunnelstrecke mit mehreren Abschnitten durchfahren, erkennt das System dies ebenfalls. Die gewählte Konfiguration bleibt dann während der gesamten Tunnelpassage aktiv und deaktiviert sich automatisch erst nach dem letzten Abschnitt.
