Das sind die neue Elektro-Atlas-Modelle
Ein sehr große SUV mit mit dreie Sitzreihen (ID.6) markiert das obere Ende des MEB.
Auf der Shanghai Auto Show 2019 zeigte Volkswagen mit dem ID. Roomzz einen elektrischen SUV. Zwei Jahre später werden zwei Serienmodelle enthüllt: der ID.6 X und ID. 6 Crozz. Zuvor wurde der ID.6 X bereits vom chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnik enthüllt.
Beide Elektro-SUV laufen noch in diesem Jahr in China, später auch für den US-Markt im Chatanooga-Werk, vom Band. In Deutschland soll das Auto ab 2022 ebenfalls erhältlich sein, wenngleich nur als China-Import.
VW ID.6 mit 600 Kilometern Reichweite
Der VW ID.6 basiert auf dem Modularen Elektro-Baukasten (MEB) des Konzerns. Im Boden sind 77 kWh-Akkupacks untergebracht; sie sind vom ID.3 und ID.4 bekannt. In einer weiteren Stufe soll der große SUV 110 kWh-Akkus erhalten. In der kleineren Ausführung sind in Sachen Reichweite rund 450 Kilometer nach WLTP drin, die größere Batterie erlaubt mehr als 600 Kilometer. Grundsätzlich kommt der ID.6 mit je einem Elektromotor pro Achse – also mit Allradantrieb – daher. Sicher orientiert sich die Leistung der Elektromotoren an denen der Studie Roomzz. Sie boten eine Systemleistung von 306 PS auf. Ersten Gerüchten zufolge ist eine weitere Leistungsstufe von 410 PS anvisiert.
Auch bei den Abmessungen dürfte sich das Serienmodell an der Studie anlehnen. Sie zeigte sich mit 4,91 Metern Länge und 1,89 Metern Breite etwa so groß wie ein VW Touareg. Auch die Höhe von 1,76 Metern passt ins Segment der großen SUV.
E-Atlas wirkt wie ein Van
Die Silhouette entspricht in etwa der des Roomzz. Die Front wirkt massiv, die typischen ID-Scheinwerfer fallen größer aus. Statt Kameras hausen Außenspiegel auf den Türbrüstungen, statt Schiebetüren sind hinten klassische Türen verbaut. Die Fronthaube ist konturiert, die Windschutzscheibe steht flach an, das Dach neigt sich sanft gen Heck. Dort sind schmale Leuchten und eine abgesetzte Schürze natürlich ohne Abgasanlage zu sehen. Die Heckscheibe beschirmt ein recht großer Dachkantenspoiler.
Der chinesische ID.6 trägt zudem noch ein "X" auf der Heckklappe: Analog zum ID.4 X wird der E-Atlas vom VW-SAIC-Joint-Ventures gefertigt. Auffällig an der Seite: Die stark ausgestellten Kotflügel, die auch schon bei der Studie zu sehen waren. Starke Sicken prägen die Seitenansicht darüber hinaus. Wenngleich die D-Säule noch getarnt ist, so dürfte sie dennoch recht breit ausfallen. Das weitere Modell, der ID.6 Crozz, wird vom zweiten VW-Joint-Venture-Partner FAW produziert. Beide Modelle unterscheiden sich nur marginal. Der ID.6 X erhält an der Front einen breiten Doppel-LED-Streifen, der Crozz verfügt über einen schmalen Doppel-Streifen und leicht veränderte LED-Streifen rund um die Scheinwerfer.
Rückblick: Auf der Shanghai Auto Show zeigte Volkswagen die Studie ID. Roomzz, die einen Ausblick auf den großen elektrischen SUV der Marke gegeben hat. Das Außen-Design war glattflächig, die Übergänge zwischen den Karosserieteilen sollten fast nahtlos sein; das verbessert die Aerodynamik.
Variables Sitzkonzept und autonomes Fahren
An der glattflächigen Front betonten horizontale LED-Leisten die Breite, das VW-Logo war ebenfalls beleuchtet. Statt Außenspiegeln hatte die Studie Kameras. Über den 22-Zoll-Rädern wölbten sich kräftig betonte Radläufe. Von der A- bis zur D-Säule zog sich eine aus Aluminium gefertigte Dachlinie. Die vier Türen öffneten elektrisch über Touchleisten und gaben eine breite Öffnung frei – eine B-Säule hatte die Studie nicht. Die Sitze im Interieur konnten variabel angeordnet werden – je nachdem, ob der Fahrer selbst fahren wollte oder der Elektronik das Steuer überließ.
Der ID.Roomzz soll auf Level 4 autonom fahren, der Fahrer kann also zeitweise die Kontrolle abgeben. Das eckige Lenkrad zieht sich dann zurück und die Elektronik übernimmt, wenn der Fahrer länger als fünf Sekunden das VW-Logo im Lenkrad berührt. Aus dem Dach fahren dann Laserscanner aus, die mit spezieller Beleuchtung den autonomen Modus anzeigen. Auch das Interieur verändert sich, es soll mehr einem Wohnraum gleichen. Natürliche Materialien tragen zur Wohnlichkeit bei: Auf dem Boden liegt Fischgrätparkett aus heller Eiche. Für die Nachhaltigkeit sind die Sitze mit einem Stoff bezogen, der zu 20 Prozent aus Resten der Apfelsaftproduktion besteht.
Zwei E-Motoren, an jeder Achse einer, sorgen mit einer Systemleistung von 225 kW (306 PS) für einen 6,6-Sekunden-Sprint von 0 auf 100 km/h. Nach WLTP kommt der ID. Roomzz mit 82-kWh-Akku bis zu 450 Kilometer weit. Wichtiger als die Spitze von 180 km/h: Mit 150 Kilowatt lädt der Akku in 30 Minuten auf 80 Prozent. Geladen wird der Akku induktiv oder per Stecker.