Fiat 500
Fiat wird den 500 in den Vereinigten Staaten auslaufen lassen. Dabei ist das Auto nicht einmal der größte Ladenhüter der italienischen Marke in den USA. Doch es wird kein Abschied für immer sein – für den Nachfolger räumt Fiat bereits Ressourcen frei.
Manchmal ergeben Management-Entscheidungen erst auf den zweiten Blick Sinn. Diese ist so eine: Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten, schlägt dem Fiat 500 auf dem dortigen Markt das letzte Stündlein. Für den Kleinwagen samt seiner direkten Ableger – das Cabrio und die Abarth-Versionen – ist das aktuelle gleichzeitig das finale Modelljahr; es werden lediglich noch die vorhandenen Bestände abverkauft. Das Fiat-Portfolio besteht in den USA fortan nur noch aus den Modellen 500L, 500X und 124 Spider.
Elektro-Version schon in den Startlöchern
Die Entscheidung der Konzernmutter FCA kommt überraschend. Jedenfalls dann, wenn man nur auf die Absatzzahlen schaut. Denn mit dem Standard-500 stellt Fiat sein auch in den USA meistverkauftes Modell ein, während beispielsweise der weiterhin angebotene 500L das markeninterne Schlusslicht bildet: Im Juni wollten in den Vereinigten Staaten gerade einmal 399 Autokäufer den Minivan haben. Auch der 500X und der 124 Spider haben gemessen am Vorjahr mit großen Absatzeinbrüchen zu kämpfen.
Doch die Entscheidung gegen den aktuellen Fiat 500 scheint ein strategisches Votum für dessen Nachfolger zu sein: Auf dem nächsten Genfer Autosalon im März 2020 debütiert der rein elektrisch angetriebene Fiat 500. Der wird in Europa noch eine ganze Weile neben dem konventionell angetriebenen existieren, diesen in den USA aber komplett ersetzen. Fiat investiert gerade kräftig, um seine Werke auf die Produktion von Elektroautos umzurüsten. Besonders das derzeit schwach ausgelastete Turiner Mirafiori-Werk wird in dieser Hinsicht ertüchtigt; dort wird der Fiat 500 Electric künftig vom Band rollen.