Crafter mit Hecksitzgruppe

Freiraum3 nennt sich ein neuer Campingbus-Ausbau auf VW Crafter. Der Campervan soll wintertauglich sein und hat zu dem einen äußerst interessanten und außergewöhnlichen Grundriss.
Schon ein Blick in den Ausbau des Freiraum3 Campers reicht aus, um zu sehen, dass dieser Grundriss besonders ist. Im Heck des ausgebauten VW Crafter befindet sich eine große L-Sitzgruppe mit Platz für fünf Personen. Solche Sitzgruppen kennt man von großen Wohnmobilen, eher selten bei Campingbussen auf VW-Crafter-Basis. Wie andere Hersteller den Crafter ausbauen, können Sie hier anschauen.
Wer hatte die Idee zu diesem außergewöhnlichen Grundriss? Entworfen hat den Freiraum3 Frank Hammermeister aus Bochum. Er selbst ist erfahrender Wohnmobilist. Seit vielen Jahren reist er mit den unterschiedlichsten Campingfahrzeugen durch die Gegend. "Aus eigener Erfahrung kenne ich den Komfort eines Vollintegrierten, das Raumangebot eines Teilintegrierten und die Wendigkeit eines Kastenwagens mit all seinen Vor- und Nachteilen", sagt Frank Hammermeister.
Oft aber habe er festgestellt, dass Hersteller seiner Meinung nach das Potenzial bei der Raumausnutzung nicht vollständig ausnutzen würden. Und so entwarf er kurzerhand selbst einen Camper.
Der Grundriss
Anders als in anderen Campingbussen separiert im Freiraum3 eine Trennwand das Cockpit vom Laderaum. Warum? Der Bus soll wintertauglich sein. Und häufig ist das Fahrerhaus die Schwachstelle beim Campen im Winter. Eine fehlende Isolierung zum Motorraum und die einfach verglasten Scheiben bieten große Einfallstore für Kälte. Deshalb wird im Freiraum3 das Fahrerhaus durch eine isolierte Wand komplett von Wohnraum getrennt. Die Trennwand wird also wie alle anderen Außenflächen im Camper sorgfältig gedämmt, und zwar mit den nachwachsenden Rohstoffen Kork, Jute und Hanf.
Weil das Fahrerhaus aber nun abgetrennt vom Wohnraum ist, können Camper und Camperinnen die Cockpitsitze nicht einbinden. Ein Grund, warum der Freiraum3 auf eine Hecksitzgruppe mit variablem Querschenkel setzt. Zum Schlafen bauen Reisende diese Sitzgruppe in ein 1,95 x 1,5 Meter großes Längsdoppelbett um.
Eine weitere Besonderheit liegt im Eingangsbereich des Campers. Der vordere Gang wird gleich mehrfach genutzt – für die Küchenarbeit, als variabler Dusch- oder Toilettenraum. Dafür gibt es einen blickdichten und wasserfesten Vorhang und eine klappbare Duschtasse mit Absaugvorrichtung. Der Duschschlauch ist lang genug um auch eine Dusche vor dem Fahrzeug zu erlauben. Der Duschvorhang dient auch dazu die Toilette vom Innenraum zu trennen. Beim WC handelt es sich um eine Trenntoilette, die in einem bodenebenen Schrankfach ihren Platz findet. Anstatt mehrerer Wasch-/Spülbecken gibt es im Freiraum³ nur eines aus Keramik, dass sich für beides eigenen soll.
Auch auf schwere Gasflaschen verzichtet der Campervan. Gekocht wird auf zwei Induktionskochfeldern und für Wärme sorgt eine leistungsfähige Dieselheizung. Die Induktionskochfelder werden von einem Wechselrichter und einer Lithiumbatterie versorgt. Ergänzt wird das System um eine Lichtmaschine mit starkem Ladebooster, sodass die WohnmobilistInnne bei Bedarf autark unterwegs sein können.
Design und Material
Zur gemütlichen Atmosphäre im Camper trägt sicherlich das Design bei. Im Freiraum3 wird hochwertiges Material eingesetzt und weitestgehend auf Kunststoff verzichtet. Stoffe und Polster sind zum Beispiel recyclebar. Ein Highlight sind die Holzoberflächen, deren Holzmaserung sich über mehrere Türen der gesamten zusammenhängenden Schrankfront zieht. Der Preis für den Ausbau liegt ohne Basisfahrzeug bei 45.000 Euro. Nach Anlieferung ist laut Hersteller der Ausbau in sechs Wochen fertig. Das ist natürlich eine interessante Option für alle, die sonst lange auf einen Campingbus warten müssten.
Daten Crafter Freiraum³
- Basisfahrzeug: VW Crafter, 75 KW, Hochdach
- Länge/Höhe: 5,97/2,59 Meter
- zulässiges Gesamtgewicht: 3,5 Tonnen
- Sitz-/Schlafplätze: 2/2
- Ausbau-Preis ohne Basisfahrzeug: (ab) 45.000 Euro