Keine Gespräche mit Alfa Romeo
Nico Hülkenberg hat gegenüber der "Bild" bestätigt, dass er keine Chancen mehr auf eine Formel-1-Stammcockpit für 2022 sieht. Der Rheinländer will sich in anderen Serien nach einer neuen Herausforderung umschauen.
Das Fahrerkarussell in der Formel 1 hat sich dieses Jahr zwar schnell aber nur kurz gedreht. Innerhalb der letzten vier Wochen wurden alle freien Cockpits besetzt. Den einzigen Platz, der noch nicht vergeben ist, gibt es bei Alfa Romeo. Hier wird ein neuer Teamkollege von Valtteri Bottas gesucht. Die besten Chancen besitzt Formel-2-Pilot Guanyu Zhou. Der Nachwuchsmann ist einer der besten Formel-2-Piloten. Außerdem soll er noch eine Mitgift von 20 Millionen Euro im Gepäck haben.
Ein Verlierer der jüngsten Entwicklungen auf dem Transfermarkt ist Nico Hülkenberg. Der Rheinländer hatte sich Hoffnungen auf eine Rückkehr zu Williams gemacht, doch Teamchef Jost Capito entschied sich am Ende für Alex Albon. Neben den sportlichen Qualitäten lag auch hier ein wichtiges Argument für den Thailänder in der finanziellen Unterstützung, die er von Red Bull im Gepäck hatte.
Für Hülkenberg scheint der Traum vom F1-Comeback damit nach einem Jahr Pause nun komplett zerplatzt. Gegenüber der "Bild" bestätigte der 34-Jährige: "Es gibt keine Gespräche mit Alfa Romeo. Das wäre ja die letzte Option auf einen festen Sitz 2022 gewesen, nachdem alle anderen Cockpits vergeben sind. Das Leben geht weiter. Ich habe spannende Anfragen aus anderen Serien und gerade keine Eile, eine Entscheidung zu treffen. Ich werde alles sortieren und schauen wie’s weitergeht."
IndyCar oder Le-Mans-Comeback?
Noch ist unklar, welche neue Herausforderung der langjährige Formel-1-Pilot sucht. Dem Emmericher wurden schon im Vorjahr Kontakte zur IndyCar-Serie in der USA nachgesagt, wo Romain Grosjean eine neue Heimat gefunden hat und zuletzt auch gute Ergebnisse einfuhr.
Größer sind die Chancen aber, dass Hülkenberg sein Glück im Langstreckensport sucht. Porsche, Audi, BMW, Ferrari, Peugeot und Cadillac planen alle einen Einstieg in die WEC- bzw. IMSA-Königsklasse. Da gibt es jede Menge hochkarätiger Cockpits, die gefüllt werden müssen.
Dass Hülkenberg vor allem mit Porsche enge Beziehungen pflegt, dürfte den meisten Rennfans bekannt sein. Mit den Zuffenhausenern gewann der 179-fache Grand-Prix-Teilnehmer 2015 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Eine Rückkehr in das Sportwagen-Programm wäre die logische Variante.
Vielleicht gibt es aber auch noch eine kleine Chance, dass der blonde Schlaks noch einmal ein paar Runden in der Königsklasse dreht. Aston-Martin-Teamchef Otmar Szafnauer bestätigte auf Anfrage von auto motor und sport, dass man Hülkenberg sofort wieder einen Vertrag als Ersatzfahrer anbieten würde, sollte der Pilot nirgends sonst unterkommen.