Musso-Nachfolger soll den Ford Ranger angreifen

Das Projekt trägt den Codenamen Q300 und wird in den bisherigen Mitteilungen als Nachfolger des Musso gehandelt.
KGM teasert einen neuen Pick-up an. Der könnte sogar alternativ mit Wasserstoff-Motor kommen. Der kantige Musso-Nachfolger soll 2026 gegen Hilux und Ranger antreten.
Die koreanische Marke KG Mobility, bis vor wenigen Jahren noch als SsangYong bekannt, arbeitet an einem neuen Pick-up, der ab 2026 auf den Markt kommen könnte. Das Projekt trägt den Codenamen Q300 und wird in den bisherigen Mitteilungen als Nachfolger des Musso gehandelt. Mit ihm will KGM nicht nur den eigenen Modellzyklus erneuern, sondern auch den etablierten Platzhirschen im Segment wie Ford Ranger und Toyota HiLux entgegentreten. In einem ersten Teaser-Video ist das Fahrzeug zu sehen.
Mögliche Wasserstoff-Variante
Sicher scheint bislang nur, dass der Musso-Nachfolger auf einem klassischen Leiterrahmen basieren wird, vermutlich einer Weiterentwicklung des Rexton-Chassis. Rund eine Tonne Nutzlast und eine Anhängelast von 3,5 Tonnen gelten als wahrscheinlich. Beim Antrieb könnte es neben einem Dieselmotor eine Hybridvariante geben. Reichlich Raum zur Spekulation bietet allerdings das Teaser-Video auf Youtube, das wir unten eingebunden haben. In diesem wird "Eine neue Technologie, die die Zukunft prägen wird" und "eine neue, nachhaltige Lösung" angekündigt. In dem Video zu sehen ist ein Transportschiff für LNG (Flüssiggas).
Allerdings scheint ein LNG-Motor unwahrscheinlich. Stattdessen hatte KGM Anfang 2025 angekündigt, einen Wasserstoff-Verbrennungsmotor zu entwickeln und bei der Information ausdrücklich auf den Einsatz in einem Pick-up hingewiesen. Nach der Bearbeitung eines Screenshots aus dem Video (siehe Bildergalerie) lassen sich in der Seitenansicht außerdem röhrenförmige Tanks unter dem Fahrzeug erahnen, die als Wasserstoff-Speicher dienen könnten. Bei einem möglichen Wasserstoff-Motor wird es sich aber in jedem Fall um eine Pilot-Technologie handeln, für den Massenmarkt wird der neue KGM Pick-up auf einen klassischen Dieselmotor setzen.
Optisch zeigt sich der Q300 amerikanisch inspiriert. Das veröffentlichte Teaservideo deutet auf eine Frontpartie hin, die sich Anleihen bei Ford- und Jeep-Designs nimmt: ein fünfteiliger Kühlergrill, markante LED-Lichtsignaturen und ein massiver Stoßfänger samt Unterfahrschutz. Auch die Anordnung vertikaler LED-Rückleuchten und der großflächige KGM-Schriftzug am Heck folgen bekannten Mustern im globalen Pick-up-Design. Auffällig ist zudem eine längere Ladefläche, die auf eine gestreckte Karosserievariante schließen lässt. Ob dies auf eine eigenständige Modellvariante hindeutet oder nur ein optisches Stilmittel bleibt, ist derzeit Spekulation.
Entscheidend wird der Preis
Das Interieur hat KGM noch nicht gezeigt. Erwartet werden digitale Anzeigen und ein großzügiges Infotainmentsystem, kombiniert mit der in dieser Klasse üblichen Fünfsitzer-Doppelkabine. Ob KGM das bisher eher nüchterne Innenraumdesign deutlich aufwertet oder eher bei funktionaler Robustheit bleibt, wird entscheidend dafür sein, wie der Q300 im Wettbewerb wahrgenommen wird.
Mit der Abspaltung des Musso-Namens in eine eigene Submarke für Pick-ups und Utes könnte KGM zudem versuchen, die Positionierung klarer zu strukturieren. Während der Musso EV den Weg in die Elektromobilität bereiten soll, könnte der Q300 die klassische Kundschaft von Diesel- und Hybridantrieben bedienen. Ob diese Parallelstrategie aufgeht, hängt nicht zuletzt von der Preisgestaltung ab. Der aktuelle Musso startet in Deutschland aktuell bei rund 39.000 Euro.