Nächster großer Mercedes-Stern verschwindet

Ein leuchtendes Wahrzeichen in Köln verschwindet. Mercedes zieht sich aus Braunsfeld zurück.
Ein weiteres Kapitel deutscher Automobilgeschichte geht zu Ende: Das markante Mercedes-Benz Center in Köln-Braunsfeld, mit seinem weithin leuchtenden Stern über der Mercedes-Allee, schließt Ende 2025 seine Pforten. Das 2006 eröffnete Autohaus war mehr als nur eine Verkaufsfläche. Es stand symbolisch für den Glanz der Marke und war eine Bühne für Technik, Design und Innovation.
Mit rund 11.400 Quadratmeter Verkaufs- und Erlebnisfläche galt das Center bei seiner Eröffnung als eines der modernsten und repräsentativsten Häuser der Marke. Der lichtdurchflutete Glasbau sollte nicht nur Fahrzeuge präsentieren, sondern eine Erlebniswelt schaffen – inklusive Bistro, Shops, Großleinwand und allen wichtigen Modellreihen.
"Wir sind hier in einer Galerie der Ingenieurskunst", schwärmte 2006 Daimler-Chef Dieter Zetsche, als er das 65-Millionen-Euro-Projekt eröffnete. Das Center stand für das Selbstverständnis der Marke und wurde vom weithin sichtbaren, rotierenden Mercedes-Stern gekrönt.
Warum Mercedes den Standort aufgibt
Doch fast 20 Jahre später entspricht das Gebäude nicht mehr den Standards, mit denen Mercedes-Benz seine Autohäuser weltweit neu ausrichtet. "Der Bau ist sehr speziell und nur schwer anpassbar", heißt es von Unternehmensseite. Statt großflächiger Showrooms setzt Mercedes heute auf digitalisierte Prozesse und klar strukturierte Flächen.
Dazu kommt ein praktisches Problem. Zwar bietet das Gebäude viel Schaufläche, doch die Anzahl der Parkflächen war schon 2006 knapp bemessen. Modernisierungen hätten tiefgreifende bauliche Eingriffe erfordert. Ein Aufwand, den man nicht mehr betreiben wollte. Daher läuft der Mietvertrag Ende dieses Jahres aus.
Was aus dem Gebäude wird
Das Ende für Mercedes bedeutet zugleich einen neuen Anfang für das imposante Bauwerk. Ab April 2026 zieht dort der Exploradom ein – ein Family Entertainment Center (FEC), das aus dem geschlossenen Odysseum in Köln-Kalk hervorgeht. Auf über 30.000 Quadratmetern sollen Bildung, Erlebniswelten, digitale Lernmodule und sogar Co-Working-Flächen unter einem Dach vereint werden.
Für Autofans ist das freilich nur ein schwacher Trost: Wo früher AMG-Modelle, S-Klassen und G-Klassen im Rampenlicht standen, werden künftig Familien durch digitale Lernwelten streifen.
Im Video sehen Sie das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart.