Lowrider-Umbau für den Alleskönner

Um 20 Zentimeter sinkt die Beladehöhe gegenüber der Standardausführung; das macht sich beim häufigen Wuchten von Ladung von der und auf die Ladefläche deutlich bemerkbar.
Der Unimog U219 kann jetzt in einer tiefergelegten Variante bestellt werden. Das dient jedoch nicht einem sportlichen Fahrverhalten, sondern der Nützlichkeit.
Seit 1949 wird der Unimog , das Universale Motorgerät, seinem Namen gerecht. Aus dem ursprünglich für den landwirtschaftlichen Einsatz entwickelten Nutztier ist über die Jahrzehnte und Generationen eine ganze Modellpalette erwachsen. Das "Nesthäkchen" der Baureihe, der U 219, wird ab sofort in einer tiefergelegten Variante angeboten. Das klingt angesichts der überragenden Offroad-Tauglichkeit der Unimog-Baureihe zwar kontraproduktiv, eine besonders dynamische Kurvenmaschine wird der maximal 89 km/h schnelle Unimog damit aber auch nicht. Stattdessen steht der Bedienkomfort im Vordergrund.
Tieferlegungs-Umbau
Der vorrangig im kommunalen Einsatz sowie in Land- und Forstwirtschaft verwendete Geräteträger wird mit einem mehrteiligen Umbau durch die Tieferlegung leichter be- und entladbar. Um 20 Zentimeter sinkt die Beladehöhe gegenüber der Standardausführung; das macht sich beim häufigen Wuchten von Ladung von der und auf die Ladefläche deutlich bemerkbar. Möglich wird der "Lowrider"-Umbau durch eine spezielle Ladepritsche, besonders kompakte Reifen und eine Fahrwerksänderung. Hier wird über eingekürzte Federaufnahmen und gekürzte Fahrwerksfedern die Fahrwerkshöhe um 40 Millimeter gesenkt. Die Reifen der kleinstmöglichen Dimension 295/60 R22,5 tragen ebenfalls zur Absenkung bei. Die spezielle Ladefläche der Eggers Fahrzeugbau GmbH senkt schließlich die Ladekantenhöhe auf unter 1,20 Meter. Besonders ist hier die Aufnahme der Pritsche, wodurch diese nur 14 Zentimeter über dem Rahmen montiert ist. Angetrieben wird der U219 von einem Vierzylinder-Dieselmotor des Typs OM 934.
Der OM 934-Motor des Unimog U 219 leistet 140 kW (190 PS) und stellt ein maximales Drehmoment von 750 Nm im Bereich von 1.200 bis 1.600 U/min zur Verfügung. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Getriebe mit acht Vorwärts- und sechs Rückwärtsgängen sowie integriertem Verteilergetriebe. Für den Fahrkomfort sorgen die automatisierte Schaltung (AutomaticShift) und das EasyDrive-System, das einen hydrostatischen Fahrantrieb für stufenloses Fahren bei niedrigen Geschwindigkeiten ermöglicht. Typisch Unimog ist die edle Offroad-Technik; auch der "kleine" Mog verfügt über Portalachsen mit hoher Bodenfreiheit und Differenzialsperren.
Zehntonner im GLC-Format
Ausgelegt ist der U 219 auf ein Gesamtgewicht von bis zu zehn Tonnen, was angesichts seiner Größe beachtlich ist. Denn mit 4,77 Meter Länge ist er nur unwesentlich länger als ein Mercedes GLC, dafür aber wesentlich geländetauglicher – und höher (2.855 mm). Der kurze Radstand von 2,80 Meter verhilft dem Geräteträger außerdem zu einer erstaunlichen Wendigkeit; mit 12,6 Meter Wendekreis kommt man auch im Wald oder in der Innenstadt gut zurecht.