Zulieferer ZF wechselt Vorstandschef

Mitten in den Verhandlungen über den geplanten Stellenabbau trennt sich Zulieferer ZF von Vorstandschef Holger Klein und Nutzfahrzeug-Chef Peter Laier.
Der schwer angeschlagene Automobilzulieferer ZF, der aktuell tief in einer Restrukturierung steckt, hat einen Wechsel an seiner Spitze angekündigt. Wie ZF mitteilt, haben sich der Vorstandsvorsitzende Holger Klein und der Nutzfahrzeugvorstand Peter Laier einvernehmlich mit dem ZF-Aufsichtsrat auf ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Vorstand zum 30. September 2025 geeinigt. Zum neuen Vorstandsvorsitzenden wurde Mathias Miedreich berufen, der seit Januar 2025 dem Vorstand angehört und die Division für Elektrifizierte Antriebstechnologien leitet.
Über die Nachfolge der Vorstandsposten für die Division Elektrifizierte Antriebstechnologien und für die Divisionen Nutzfahrzeugtechnik und Industrietechnik will ZF zeitnah informieren.
ZF droht harter Sparkurs
Der Wechsel an der Unternehmensspitze kommt durchaus überraschend. Noch am Montag hatte Klein auf der IAA in München Gespräche mit wichtigen Kunden geführt und auch Bundeskanzler Friedrich Merz auf seinem IAA-Rundgang empfangen. Geplant war auch, dass die Unternehmensführung sich bis Ende September mit den Mitarbeitern auf die anstehenden Einschnitte einigt. Schwache Umsätze und Schulden in Milliardenhöhe belasten den Zulieferer. Geplant ist bis 2028 deutschlandweit 14.000 Stellen abzubauen.
Wie der SWR berichtet, begrüßt Achim Dietrich, Vorsitzender des ZF-Gesamtbetriebsrats, die Entscheidung. "Der Gesamtbetriebsrat steht für einen Schulterschluss mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden bereit, sofern Beschäftigte, Technologie und Kunden wieder im Mittelpunkt der ZF stehen", so Dietrich.
Klein hat mit seinem harten Sparkurs zwar fast die geplanten sechs Milliarden Euro Einsparungen für 2024 und 2025 erreicht, doch selbst er hatte erst kürzlich in einem Interview mit der dpa eingeräumt, dass das wohl nicht reicht.