François Provost neuer CEO von Renault

Die ehemals rechte Hand von Luca de Meo ist der neue Chef von Renault. François Provost war bisher Direktor für Einkauf, Partnerschaften und Öffentlichkeitsarbeit.
Renault hat François Provost zum 31.7.2025 als neuen CEO verpflichtet. Der Vertrag als Chief Executive Officer (CEO) von Renault S.A. und Vorsitzender der Renault s.a.s. läuft zunächst vier Jahre. Damit tritt der bisherige Chief Procurement, Partnerships and Public Affairs Officer die Nachfolge von Luca de Meo an.
Rechte Hand von Luca de Meo
Provost galt als rechte Hand des früheren Renault-Chefs Luca de Meo. Jean-Dominique Senard, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Renault Group, lobte Provosts Umsicht und Unternehmenskenntnisse und gab ihm gleich eine Aufgabe auf den Weg: "In dieser sich schnell verändernden Branche sind seine Entschlossenheit und sein Verantwortungsbewusstsein entscheidende Vorteile, um Teams zu führen und unsere Dynamik beizubehalten. Bei der Renault Group ist kein Platz für den Status quo."
Provost versprach: "Sie können auf mein Engagement und meine Entschlossenheit zählen, wenn wir gemeinsam das nächste Kapitel in unserer Geschichte aufschlagen."
Zuvor hatten mehrere Medien – darunter Bloomberg, Le Figaro und Les Echos – unter Berufung auf informierte Kreise von der Personalie berichtet. Provost Einkaufschef des französischen Autobauers kurz vor der Ernennung zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Die Entscheidung des Verwaltungsrats wird am 30. Juli erwartet – voraussichtlich nach Börsenschluss.
Erfahrungen in Russland und Korea
François Provost ist 57 Jahre alt und seit über 20 Jahren bei Renault tätig – derzeit verantwortet er Einkauf, Partnerschaften und öffentliche Angelegenheiten. Der studierte Ingenieur begann seine Laufbahn im französischen Finanzministerium, bevor er 2002 zu Renault wechselte. Dort hatte er eine Vielzahl internationaler Führungspositionen inne, unter anderem in Portugal, Russland und Südkorea, wo er CEO von Renault Samsung Motors war – heute Renault Korea. Dieses Tochterunternehmen ist mittlerweile zu 34 Prozent im Besitz des chinesischen Herstellers Geely.
Provost spielte eine Schlüsselrolle bei der Transformation des Konzerns, die unter dem bisherigen CEO Luca de Meo im November 2022 eingeleitet wurde. Trotz seiner vergleichsweise geringen medialen Präsenz gilt er als erfahrener Stratege mit umfassender Kenntnis der Renault-Strukturen – ein Umstand, der intern als Vorteil angesehen wird, insbesondere vor dem Hintergrund, dass der französische Staat nach wie vor größter Einzelaktionär des Unternehmens ist.
Interims-Chef mit sehr kurzer Amtszeit
Vor Provost verantwortete Interims-CEO Duncan Minto die Geschäfte bei Renault. Er war erst am 15. Juli ernannt worden, nachdem Luca de Meo seinen Wechsel zum französischen Luxusgüter-Konzern Kering erklärt hatte. Minto hatte zuletzt vor rückläufigen Verkaufszahlen im Juni gewarnt. Zudem hatte Renault die Prognosen für operative Marge und freien Cashflow für das Gesamtjahr nach unten angepasst. Die vollständigen Halbjahreszahlen werden am 31. Juli veröffentlicht.
Mit François Provost setzt Renault auf einen langjährigen Insider, der Kontinuität verspricht und zugleich als ruhiger Lenker in wirtschaftlich und organisatorisch herausfordernden Zeiten gilt.