Front statt Heck beim Projekt M1
Porsche bringt 2028 einen neuen SUV auf den Markt, der den Verbrenner-Macan ersetzt – mit einem für die Marke völlig neuen Antriebskonzept. Erstmals in der Firmengeschichte setzt ein Serienmodell aus Zuffenhausen auf einen frontbetonten Allradantrieb.
Seit seiner Gründung am 25. April 1931 in Stuttgart setzte Porsche stets auf Heckantrieb oder heckbetonte Allradsysteme. Ob 911, Cayenne oder Macan – die Marken-DNA war bislang untrennbar mit dem Fokus auf die Hinterachse verbunden. Doch damit ist wohl bald Schluss: Mit einem neuen SUV, intern als "M1" bezeichnet, bringt Porsche 2028 erstmals ein Modell auf den Markt, das primär die Vorderräder antreibt – dies vermeldet "Autocar".
Der Nachfolger des Verbrenner-Macan
Hintergrund der Entscheidung ist der schwächelnde Absatz des vollelektrischen Macan. Weltweit wurden im ersten Halbjahr 2025 nur knapp 26.000 Exemplare verkauft, in China brachen die Verkäufe um fast 30 Prozent ein. Noch-Porsche-Chef Oliver Blume bestätigte deshalb eine neue SUV-Baureihe, die 2028 starten soll. Damit reagiert Porsche direkt auf die veränderte Nachfrage in den Kernmärkten USA und China.
Technische Basis: Audi Q5 und PPC-Architektur
Der neue SUV wird gemeinsam mit der dritten Generation des Audi Q5 entwickelt und nutzt die "Premium Platform Combustion" (PPC). Herzstück ist das Quattro-Ultra-System von Audi, das aus Kostengründen unverändert übernommen wird – und damit erstmals in einem Porsche zu einer Frontantriebs-Basis führt. Die Hinterräder schalten sich nur bei drohendem Traktionsverlust hinzu.
Motorisierungen und Varianten
Zum Start soll der neue SUV mit einem Vierzylinder-Turbobenziner und Mildhybrid-Technik auf den Markt kommen. Plug-in-Hybride oder Dieselvarianten sind nicht vorgesehen. Höher positionierte Versionen mit stärkerem Motor und sportlicher Abstimmung – etwa als S, GTS oder Turbo – sind aber geplant. Damit zielt Porsche natürlich direkt auf Wettbewerber wie BMW X3 und Mercedes GLC. Inwieweit eine technische Differenzierung vom Audi Q5 erfolgt, bleibt spannend.
Marktbedingungen erzwingen den Schritt
Die Entscheidung für einen frontbetonten Antrieb ist für Porsche ein radikaler Schritt, aber auch eine Antwort auf Markt- und Kostendruck. Ein eigenständiges System, wie beim ersten Macan, wäre zu teuer, die Entwicklungszeit von nur drei Jahren zu knapp. Zudem legen Kunden anscheinend in den wichtigsten Märkten immer weniger Wert auf fahrdynamische Perfektion – Komfort und Platz stehen stärker im Fokus.
Im Teaserbild zeigen wir den aktuellen Porsche Macan 4S in Monaco in der Haarnadel am Hotel Fairmont.