Gemeinsam zu Feststoff-Akkus und mehr
Renault und Airbus haben eine Entwicklungs-Partnerschaft für Batterien vereinbart. Deren Ziele: optimierte Zellchemie, besseres Energie-Management, geringeres Gewicht.
Entwicklungs-Kooperationen im Bereich der E-Auto-Batterien sind nichts Ungewöhnliches. Bisher schmiedeten aber vor allem die Akku-Spezialisten wie CATL, BYD oder Farasis Allianzen mit den Fahrzeugherstellern. Dass auf diesem Gebiet jedoch ein Autobauer eine Forschungs-Partnerschaft mit einem Flugzeughersteller eingeht, kommt durchaus überraschend. Trotzdem haben der Renault-Konzern und Airbus eine solche nun angekündigt.
"Ziel ist es, Technologien zusammenzuführen, die sowohl den Betrieb der Hybrid-Flugzeuge als auch die Entwicklung der Fahrzeuge von morgen ermöglichen", sagt Gilles Le Borgne, Executive Vice President Engineering bei der Renault Group. Die branchenübergreifende Partnerschaft mit Renault werde Airbus helfen, im Rahmen seiner Elektrifizierungs-Roadmap die nächste Generation von Batterien zu entwickeln, ergänzt Sabine Klauke, Chief Technical Officer beim Flugzeughersteller.
Energie-Management, Gewicht, Feststoff-Akkus
Die Kooperation zwischen dem Auto- und dem Flugzeughersteller konzentriert sich auf die Optimierung des Energie-Managements und ein geringeres Batteriegewicht. Es soll aber auch der Wechsel von der aktuellen Zellchemie auf Lithiumionen-Basis hin zu Feststoff-Batterien (siehe Fotoshow) vorangetrieben werden. Von dieser Technologie versprechen sich beide Partner, spätestens 2030 die doppelte Energiedichte im Vergleich zu heutigen Akkus erreichen zu können.
Darüber hinaus steht der gesamte Lebenszyklus künftiger Energiespeicher im Fokus der Kooperationspartner. Von der Herstellung bis zur Recycling-Fähigkeit wollen sie den gesamten Kohlenstoff-Fußabdruck künftiger Batteriekonzepte untersuchen. Die Kooperation zwischen Airbus und Renault soll dazu beitragen, dass sowohl der Automobil- als auch der Luftfahrtsektor bis 2050 netto emissionsfrei werden. Dies sei eine "einzigartige Herausforderung, die eine sektorübergreifende Zusammenarbeit erfordert", so Klauke.