Hommage an die „rote Sau“
Mercedes und Audi werden dieses Jahr mit auffälligen Lackierungen beim 24h-Rennen in Spa-Francorchamps antreten. Während Audi auf Designs aus verschiedenen Kunstepochen setzt, reist Mercedes mit einem Retro-Look in die Ardennen. Wir haben die Bilder.
Das 24h-Rennen von Spa-Francorchamps ist das wichtigste GT3-Kräftemessen weltweit. Klar, dass hier alle großen Automobilhersteller mit ihren Kundenteams vertreten sind. Audi und Mercedes wollen in diesem Jahr aber besonders aus dem 60 Fahrzeuge umfassenden Teilnehmerfeld herausstechen. Deshalb haben einige ihrer Rennwagen eine spezielle Lackierung verpasst bekommen.
Mercedes hat sich bei seinem Design an den Erfolgen der Vergangenheit orientiert. Vor genau 50 Jahren rasten Hans Heyer und Clemens Schickentanz mit ihrem Mercedes 300 SEL 6.8 AMG beim belgischen Langstreckenklassiker sensationell auf den zweiten Gesamtrang und sicherten sich darüber hinaus auch noch den Klassensieg. Das historische Ereignis aus dem Jahr 1971 begründete den Mythos AMG.
Zur Feier des Jubiläums wird einer der vier Mercedes AMG GT3 aus der Pro-Kategorie im Look des legendären Vorgängers an den Start gehen. Der 300 SEL war damals komplett in rot lackiert und verdiente sich mit seinen 1,5 Tonnen Gesamtgewicht, dem 6,8-Liter-V8-Motor und den imposanten Scheinwerfern an der Front den Spitznamen "rote Sau".
Der Nachfolger im Retro-Design wird mit der Startnummer 50 des Teams HubAuto antreten und von Maximilian Buhk, Maximilian Götz und Yelmer Buurman pilotiert. Ebenfalls Chancen auf den ersten Mercedes-Sieg in Spa seit 2013 haben die beiden AMG GT3 des AKKA ASP Teams, von denen ein Fahrzeug erweiterte Werksunterstützung genießt. Dazu geht auch noch der rosa BWT-Renner vom Haupt Racing Team in der Pro-Klasse mit AMG-Support ins Rennen.
Audi ehrt belgische Künstler
Die Konkurrenz von Audi hat sich ebenfalls etwas ganz Spezielles für die 73. Auflage des Ardennen-Klassikers ausgedacht. Hier sind gleich vier Kunden-Rennwagen in neue Designs gehüllt worden. Alle haben gemeinsam, dass die vier Ringe auf dem Dach von einer roten Banderole mit der Aufschrift "100" überdeckt sind, die auf das entsprechende Rennsport-Jubiläum des Landes Belgien hinweisen.
Der Rest der Autos ist jeweils individuell gestaltet. So setzte das Audi Team Attempto in diesem Jahr den R8 LMS mit der Nummer 66 in den Nationalfarben Belgiens ein. Schwarz, gelb und rot im wilden Graffit-Muster dominieren die Karosserie von Mattia Drudi, Dennis Marschall und Christopher Mies.
Die bunte Farbverteilung auf dem Auto mit der Nummer 25 vom Team Saintéloc ist dagegen streng geometrisch angelegt. Das Design soll an die Ideen des belgischen Künstlers Victor Servranckx in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erinnern. Am Steuer des R8 LMS wechseln sich Christopher Haase, Patric Niederhauser und Markus Winkelhock ab.
R8 LMS im Comic-Look
Das Audi Team WRT bringt gleich zwei expressive Themenfahrzeuge an den Start. Der GT3-Renner von Kelvin van der Linde, Dries Vanthoor und Charles Weerts steht für die "Art nouveau"-Epoche zur Wende vom 19. Zum 20. Jahrhundert. Das Muster auf dem R8 LMS der Nummer 32 greift gestalterische Elemente der damaligen Mode auf. Sie ist unter anderem in Textilzentren wie dem belgischen Antwerpen entstanden.
Das Schwesterfahrzeug von Robin Frijns, Dennis Lind und Nico Müller mit der Startnummer 37 zeigt rot-gelbe Muster, die den Farb- und Zeichenstil von Comics widerspiegeln sollen. Große Figuren wie Tintin (in Deutschland bekannt als "Tim und Struppi"), Gaston oder der unsterbliche Rennfahrer Michel Vaillant stehen für diverse Comic-Stilrichtungen aus Belgien, die rund um den Globus Berühmtheit erlangten.
Wir zeigen Ihnen jetzt schon die Spezial-Designs in der Galerie. Die 73. Ausgabe der 24 Stunden von Spa können Sie am Samstag, den 31. Juli, ab 16:30 Uhr im offiziellen Livestreams des Veranstalters verfolgen.