US-Camper mit BMW-Turbodiesel

Vixen 21 TD - der Name setzt sich zusammen aus dem amerikanischen Begriff für Füchsin, dem 21. Jahrhundert und Turbodiesel.
Der Vixen 21 TD hat einen BMW-Motor im Heck und ist so flach, dass er in eine Garage passt. In den USA steht einer der Kult-Camper zum Verkauf.
Dieser US-Camper ist selten und Kult: Nur 587 Wohnmobile fertigte die Firma Vixen in Pontiac, Michigan zwischen 1986 und 1989. Der Kopf hinter dem Konzept, Bill Collins, war bereits an der Entwicklung des ungewöhnlichen Edelstahl-Sportwagens De Lorean beteiligt gewesen, als er sich ein ganz besonderes Wohnmobil ausdachte, das noch heute in keine Kategorie passt: flach wie ein Van, durchdacht bis in den letzten Winkel, wohnlich wie ein Integrierter, fahraktiv wie ein Pkw und ein Heck.otor wie ein VW Bus. Jetzt steht einer dieser Camper zum Verkauf.
Die Vixen Motorhome Company
Vixen, das heißt auf Deutsch Füchsin, wollte das Motorhome der Achtziger-Jahre entwickeln: aerodynamisch, sparsam, komfortabel. Dafür entwickelte die Firma ein Fiberglas-Chassis, das auch im Windkanal getestet wurde. Das Ziel war, unter zehn Liter Verbrauch zu bleiben. Der Weg dorthin: eine flache, aerodynamische Karosserie und ein Turbodieselmotor im Heck.
Die Heck.otor-Anordnung spart Platz in der Länge und Höhe, erlaubt außerdem eine glatte Gestaltung des Unterbodens, was aerodynamisch günstig ist. Nebeneffekt der flachen Bauweise und ebenfalls Entwicklungsziel: Der Vixen passt in eine Standardgarage. Na gut, in eine amerikanische Standardgarage. Denn die Höhe beträgt zwar nur zwei Meter, doch das Wohnmobil ist auch 2,15 Meter breit und 6,26 Meter lang. Der Cw-Wert von 0,29 wäre heute noch eine Sensation für ein Wohnmobil.
Doppelsitzbank mit Doppelfunktion
Das Layout des wohnlichen Innenraums dürfte Nutzern von ausgebauten Kastenwagen bekannt vorkommen: Links die Küchenzeile, rechts das Bad. Im Heck ist ein Doppelbett fest installiert. Darunter befindet sich allerdings keine Heck.arage, sondern der Motor – zu dem kommen wir gleich.
Denn vorne wird's dann doch ungewöhnlich: Die Breite des Mobils erlaubt die Installatoion einer Doppelsitzbank auf der Beifahrerseite. Die kann umgedreht werden und wird dann zum Teil der Sitzgruppe. Umgelegt wird die Sitzgruppe wiederum zum Doppelbett. So können bis zu vier Personen im Vixen Motorhome schlafen und essen. Betreten wird der Wohnraum durch eine Tür auf der rechten Seite. Der Fahrer hat eine eigene Tür.
Der Motor: 6 Zylinder für 170 km/h
BMW hatte Anfang der 1980er gerade seinen ersten Dieselmotor fertig: Der Reihensechszylinder-Turbodiesel des Typs M 21 treibt den Vixen mit 115 PS auf bis zu 170 km/h, wie in einem Youtube-Video zu sehen ist. Zu hören ist, dass der Motor kultiviert läuft. Bei 88 km/h – dem typischen Tempolimit auf US-Highways – kam der Camper sogar mit weniger als acht Litern je 100 Kilometern aus.
Kombiniert ist der Turbodiesel mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe von Renault. Achsen und weitere Komponenten stammen aus einem Kleintransporter von GM. Das macht die Versorgung mit Technik-Ersatzteile einfach.
Wegen des niedrigen Schwerpunkts und der breiten Spur gilt der Vixen als außerordentlich gut liegendes Wohnmobil. Im Verkauf ging es leider nicht so gut: Nur 376 TD wurden bis 1989 gebaut. Auch eine Version mit V6-Benziner und Automatikgetriebe half dem Absatz nicht mehr auf die Sprünge; nach drei Jahren und 587 Exemplaren war Schluss.
Eines davon steht aktuell in der Nähe von Austin, Texas zum Verkauf. Leider fehle eine Radkappe, bedauert der Verkäufer. Ansonsten sei der Camper in einem guten Zustand. Die Liste der erledigten Arbeiten ist lang und detailreich. Ein paar Mängel listet der Verkäufer ebenfalls auf – mit dem Hinweis, sie noch beheben zu wollen.