Fiat Marea 1.8 16V ELX

Fiat will die lange Phase der Erfolglosigkeit in der
Mittelklasse beenden: Croma und Tempra werden eingestellt und durch
den kleineren Marea ersetzt.
Gefühle können verblassen, das beweisen nicht nur die hohen Scheidungsquoten. Vom Ende einer Leidenschaft zeugt auch das Antlitz der jüngsten Fiat-Limousine: Das nüchterne Styling des Marea signalisiert wenig Gemeinsamkeit mit den emotionsgeladenen Entwürfen Coupé und Barchetta und lässt darauf schließen, dass die Welle gestalterischer Erregung bei den Designern des Centro Stile abgeebbt ist. Die Routine, mit der das bereits vom Bravo bekannte Styling weiterentwickelt wurde, gibt jedoch Hinweise auf das anvisierte Marktsegment.
Mit dem Ende der Croma- und Tempra- Produktion zieht sich Fiat aus der schwierigen oberen Mittelklasse zurück und versucht sich mit dem Nachfolger Marea eine Stufe tiefer zu etablieren. Und dort müssen Autos bekanntlich nicht unbedingt schön, aber praktisch sein. Diese Anforderung setzt der Marea, zu deutsch Gezeiten, mit einem Raumangebot um, das man von einem Opel Vectra- und Renault Laguna-Konkurrenten erwarten darf. In Radstand und Spurweite mit dem Bravo identisch, bietet der Fiat gute Kopf- und Beinfreiheit auf den Vordersitzen sowie ausreichend Platz im Fond. An den Meister dieser Disziplin, den VW Passat, reicht er jedoch nicht heran
Mittelmaß regiert auch im Kofferraum: 430 Liter Volumen genügen zwar, absolut gesehen, um neben Gepäck auch italienischen Weißwein aus dem Urlaub nach Hause zu befördern, für Terracotta-Schalen bleibt dann allerdings kaum noch Platz: Selbst bei umgeklappter Rücksitzbank hält sich die Variabilität in Grenzen. Die Durchlade ist sehr schmal geraten. Das äußerlich aufgenommene Bravo- Thema setzt sich im Innenraum des Marea konsequent fort. Cockpit, Mittelbau und Bedienelemente erinnern an das Kompaktauto und weisen nur kleine Modifikationen auf. Um die Bedienung des Radios (600 Mark Aufpreis) zu erleichtern, zählt nun die Fernbedienung vom Lenkrad aus zum Paketpreis – eine sinnvolle Ergänzung, weil die Tasten nicht nur winzig sind, sondern auch weit außerhalb des Fahrerblickfelds liegen. Kleine Funktionalitätsmängel gibt es dennoch: Die Uhrzeit erscheint nur auf Knopfdruck im Radiodisplay, und die Außentemperaturanzeige versteckt sich hinter dem Kilometerzähler. Doch ansonsten lebt es sich gut an Bord des Marea, nicht zuletzt dank vieler Ablagemöglichkeiten, vom Handschuhfach bis hin zu Fächern in den Türen und Kartentaschen in den Sitzlehnen.
Die Qualität, lange Jahre die Achillesferse bei Fiat, hinterlässt ebenfalls einen soliden Eindruck, obwohl einige der eingesetzten Materialien nicht eben hochwertig erscheinen. Wenn auch der formale Auftritt des Marea nicht unbedingt zu Herzen geht, so kommt im Umgang mit der Limousine dennoch Freude auf. Das liegt zunächst einmal am spontanen Ansprechverhalten des 113 PS starken Vierventilers, der auf Gas mit einer Dynamik reagiert, die man in der etwas gesetzteren Mittelklasse häufig vermisst. Eine gleichmäßige Kraftentfaltung erlaubt zusammen mit dem gut gestuften Fünfganggetriebe eine angenehm schaltfaule Fahrweise. Und obwohl der fünfte Gang durch seine kurze Übersetzung keinesfalls als Spargang ausgelegt wurde, fällt der Verbrauch des Marea mit 8,8 Liter/100 Kilometer nicht zu hoch aus. Die Schwächen des Motors liegen im oberen Drehzahlbereich: Zwischen 5000
Die Durchlade ist sehr schmal geraten. Das äußerlich aufgenommene Bravo- Thema setzt sich im Innenraum des Marea konsequent fort. Cockpit, Mittelbau und Bedienelemente erinnern an das Kompaktauto und weisen nur kleine Modifikationen auf. Um die Bedienung des Radios (600 Mark Aufpreis) zu erleichtern, zählt nun die Fernbedienung vom Lenkrad aus zum Paketpreis – eine sinnvolle Ergänzung, weil die Tasten nicht nur winzig sind, sondern auch weit außerhalb des Fahrerblickfelds liegen. Kleine Funktionalitätsmängel gibt es dennoch: Die Uhrzeit erscheint nur auf Knopfdruck im Radiodisplay, und die Außentemperaturanzeige versteckt sich hinter dem Kilometerzähler. Doch ansonsten lebt es sich gut an Bord des Marea, nicht zuletzt dank vieler Ablagemöglichkeiten, vom Handschuhfach bis hin zu Fächern in den Türen und Kartentaschen in den Sitzlehnen.
Die Qualität, lange Jahre die Achillesferse bei Fiat, hinterläßt ebenfalls einen soliden Eindruck, obwohl einige der eingesetzten Materialien nicht eben hochwertig erscheinen. Wenn auch der formale Auftritt des Marea nicht unbedingt zu Herzen geht, so kommt im Umgang mit der Limousine dennoch Freude auf. Das liegt zunächst einmal am spontanen Ansprechverhalten des 113 PS starken Vierventilers, der auf Gas mit einer Dynamik reagiert, die man in der etwas gesetzteren Mittelklasse häufig vermißt. Eine gleichmäßige Kraftentfaltung erlaubt zusammen mit dem gut gestuften Fünfganggetriebe eine angenehm schaltfaule Fahrweise. Und obwohl der fünfte Gang durch seine kurze Übersetzung keinesfalls als Spargang ausgelegt wurde, fällt der Verbrauch des Marea mit 8,8 Liter/100 Kilometer nicht zu hoch aus.
Die Schwächen des Motors liegen im oberen Drehzahlbereich: Zwischen 5000 und 6000/min wird der Vierzylinder unangenehm laut.
Doch wird dies höchstens denjenigen stören, der ständig Höchstgeschwindigkeit fährt. Abzüge in der Komfortbewertung gibt es auch wegen der Stuckerneigung des Marea auf kurzen Bodenwellen. Die Vorderachse zeigt sich hier eindeutig überfordert, während grobe Unebenheiten keine Probleme bereiten. Das Wohlbefinden des Fahrers unterstützen außerdem ordentliche Sitze sowie ein tadelloser Abroll- und Langsamfahrkomfort. Komplikationslos erweist sich der Marea auch in schnell durchfahrenen Kurven. Er überrascht mit angenehm neutralen Fahreigenschaften und einer sehr geringen Untersteuerneigung.
Präzises Handling gehört zweifellos zu seinen Stärken. Den Eindruck guter Fahrsicherheit bestätigt die hervorragende Kaltbremse mit einer Verzögerung von 9,8 m/s2. Hoher Belastung zeigt sich der Marea jedoch nicht gewachsen: Nach zehn Bremsungen aus 100 km/h bei voller Zuladung (siehe Kasten) verzögert er nur noch mit 6,8 m/s2.
Mit seinem niedrigen Preis bremst der Marea dagegen die Konkurrenz aus: 32 600 Mark kostet die Limousine inklusive Airbags und ABS – vielleicht Anlaß dafür, daß eine anregende Woge in die Fiat- Auftragbücher schwappt.