Jaguar F-Type AWD im Fahrbericht
Jetzt machen sie endgültig Ernst bei Jaguar. Zum Modelljahr 2015 wird die Anzahl der verfügbaren F-Type-Varianten von sechs auf 14 erweiteret. Eine davon: der F-Type AWD. Wir sind ihn gefahren.
Der nass geregnete ehemalige F1-Kurs von Estoril ist wie gemalt, um die Vorzüge der neuen Jaguar F-Type-Versionen hervorzukehren. Neu am Vorserien-Protoypen auf dieser Seite: der Allradantrieb, der 550 PS starke Kompressor-V8 (gab‘s bisher nur im Coupé) sowie die elektromechanische Lenkung. Erste Runde zum Kennenlernen, der Kurs ist rutschig, die Reifen so kalt wie der Wind, der vom nahen Atlantik rüberweht.
Ein paar Newtonmeter Drehmoment gehen nach vorn
Dann geht‘s los, im Jaguar F-Type R AWD hämmert der V8 jetzt nicht mehr ganz so unverschämt, schiebt jedoch vehement über die lange Gerade. Dann bremsen, eine enge Rechts, leicht bergab, wieder aufs Gas. Nur kurz rutscht der Jaguar F-Type AWD hinten weg, das intelligente Allradsystem schickt ein paar Newtonmeter Drehmoment nach vorn, zieht das Auto gerade, weiter geht’s.
Das macht Laune, auch weil der Jaguar F-Type normalerweise als Hecktriebler unterwegs ist, nur wenn hinten der Grip ausgeht, greifen die Vorderräder zu. Das System heißt IDD (Intelligent Driveline Dynamics) und unterstreicht eindrucksvoll, wie viel die Ingenieure bei Jaguar.Land Rover von ausgefeilten Allradsystemen verstehen. Das funktioniert hervorragend, weich und beinahe unmerklich, so macht der bärenstarke Roadster nicht nur auf der nassen Rennstrecke Spaß.
Jaguar F-Type AWD auch mit V6-Motor
Einen guten Eindruck hinterlässt zudem die neue Lenkung. Sie ist nicht zu leichtgängig und vermittelt viel Gefühl für die Vorderräder. Ebenfalls neu und im R serienmäßig (sonst gegen Aufpreis) ist die Torque-Vectoring-Bremse. Sie trägt ebenso dazu bei, dass der Jaguar F-Type AWD erklich agiler und leichtfüßiger unterwegs ist. Dabei wird es den Allradantrieb nicht nur für das Topmodell geben, der V6 mit 380 PS kommt ebenfalls als AWD, kostet ab 85.000 Euro (Roadster ab 72.000).
Doch es gibt noch mehr Neuigkeiten: Das neue Einstiegsmodell mit dem „kleinen“ V6 und Schaltgetriebe konnte ebenfalls kurz probegefahren werden. Es ist ein Fall für Schalt-Hardliner und ab 65.000 Euro zu haben. Wie gesagt, die machen richtig Ernst bei Jaguar.