Lotus Elise im Test

Lotus hat den Elise überarbeitet. Der quirlige
Leichtbau-Sportwagen erhielt eine aufgefrischte Optik und ein neues
Basistriebwerk. Ob der Zweisitzer auch mit dem 136 PS starken
1,6-Liter-Sauger überzeugen kann, zeigt der Test.
Ein Blick in die Preisliste lässt Puristen kurz zucken: Für den Elise ist ab sofort ein Tempomat erhältlich. Die britische Kurvenfräse wird mit ihren leichten Optikretuschen an Front und Heck doch nicht gleich noch zum soften Langstrecken-Gleiter mutieren? Keineswegs.
Lotus Elise mit 136 PS starkem Vierzylinder von Toyota
Dass die Ingenieure nichts an der kompromisslosen Auslegung des Lotus Elise änderten, wird schon in der ersten Biegung deutlich. Nach wie vor lenkt der 900-Kilo-Floh servolos sowie ultradirekt ein. Straffe Dämpfer, die kaum Seitenneigung zulassen, das steife Alu-Chassis und der niedrige Schwerpunkt sorgen im Test für jenes Kart-Gefühl, mit dem der Elise seit 15 Jahren die Herzen aller Querdynamik-Fans erobert.
Der neue 1,6-Liter-Basismotor will ihnen zukünftig noch ein reineres Umweltgewissen bescheren. Um den Normverbrauch von 6,3 Liter/100 km und die entsprechenden 149 Gramm CO2/km zu erreichen, sind allerdings viel Disziplin sowie niedrige Drehzahlen nötig. Dabei erwacht der von Toyota stammende Vierventiler erst im oberen Bereich zum Leben und demonstriert eindrucksvoll, wie viel Spaß überschaubare 136 PS machen können, wenn sie nicht schwer schleppen müssen. Da stört es auch nicht groß, dass die Werksangabe für den Standardsprint (6,5 Sekunden) klar verfehlt wird.
Stoffverdeck will von Hand abgewickelt werden
Noch weiter steigern lässt sich das Fahrvergnügen im Test, sobald Cockpit und Frisuren für Wind und Wetter freigegeben werden. Konsequenterweise verschwindet das Stoffmützchen nicht wie heute üblich per Knopfdruck, sondern will von Hand abgewickelt werden. Dass der laute, harte und enge Zweisitzer auch sonst nichts mit Bequemlichkeit am Hut hat, stellt für seine Fans keinen Nachteil, sondern eher einen weiteren Kaufgrund für den Lotus Elise dar. Daran dürfte auch ein Tempomat nichts ändern.