Mitsubishi Colt Ralliart
Mit dem neuen, ab sofort erhältlichen Mitsubishi Colt hält auch eine pfiffige Ralliart-Variante Einzug ins Produkt-Portfolio - 150 PS stark und mit einer dem Namen gerecht werdenden Agilität gesegnet.
Es bedarf schon einer profunden Historien-Kenntnis, um sich der sportlichen Taten des Mitsubishi Colt zu erinnern. Dabei war der Kleinste im Zeichen der drei Diamanten doch tatsächlich das erste werksseitig ausgesandte Rallyeauto. Anno 1967, wohl gemerkt. Gut 40 Jahre später erinnert sich der Colt seiner alten Tugenden - jetzt sogar als Ralliart. Was nach der Mitsubishi-Doktrin der Neuzeit allerdings nichts mehr mit wüsten Ritten durch holpriges Geläuf zu tun hat. Im Jahr 2008 ist es der jeweils sportlichsten Version einer Modellreihe vorbehalten, sich mit dem fast schon legendären Signet der japanischen Sportabteilung zu schmücken. Mitsubishi Colt Ralliart lautet somit der Stärkste der neu aufgestellten Colt-Garde, die sich vor allem durch die stumpfe Stummelnase vom Vorgängermodell distanziert.
An der Stärke selbst hat sich hingegen nichts getan.Der 1,5 Liter große Vierventiler entspricht in seinen Eckdaten und in seiner Leistung dem des Vorgängers CZT. Was im Detail bedeutet: 150 PS und ein maximales Drehmoment von 210 Newtonmeter. Neu hingegen ist die Tatsache, dass der Ralliart.Spross nicht nur als Drei-, sondern nun auch als Fünftürer angeboten wird. In beiden Fällen reflektiert ein schmuckes Optik-Paket die sportliche Ausrichtung. Dies umfasst einen moderat ausgestalteten Dach-Heckflügel, akzentuiertere Seitenschweller und anthrazitfarbene Leichtmetallfelgen im 16-Zoll-Format. Diese stehen jedoch, angesichts des hohen, vanartigen Auftritts des Fünftürers, etwas verloren in den Radhäusern. Bestens aufgehoben sind hingegen Fahrer und Co-Pilot, weil die bequemen Vordersitze auch einen exzellenten Seitenhalt zu bieten haben.
Guter Seitenhalt für Fahrer und Co-Pilot
Bei der Gestaltung des Cockpits dominiert zwar reichlich grauer Kunststoff, dieser wirkt für diese Fahrzeugklasse jedoch ausreichend wertig. Und was die Ergonomie betrifft, lässt der Colt per se nichts anbrennen. Zum Brandstifter mutiert er, wenn er die Gelegenheit bekommt, seine technischen Änderungen in Szene zu setzen. Die höhere Karosseriesteifigkeit beispielsweise und die umfassenden Modifikationen am Fahrwerk. Beides in Summe führt dann auch dazu, dass die Ralliart.Signets an Front und Heck nicht nur als optische Spielereien verpuffen. Engagiert und lustvoll nimmt der Fronttriebler die Aufforderung an, sich dem Spiel mit den Kurven hinzugeben.
Ein strafferes Fahrwerk./strong>
Hierzu wirft er eine erfreulich direkte Lenkung in die Schlacht. Die gestrafften Feder- und Dämpferraten sind gleichfalls dazu angetan, der Agilität Vorschub zu leisten - dennoch gerät der knapp unter 1.100 Kilogramm schwere Bonsai-Ralliart nie ins Stolpern oder Stuckern. Das serienmäßige ESP ist zwar allzeit aktiv, lässt aber ein durchaus sportliches Maß an Schlupf zu. Und der aufgeladene Vierzylinder gibt sich antrittsstark und drehfreudig zugleich. Allerdings haben die lediglich fünf zur Verfügung stehenden Gänge des exakt arbeitenden Getriebes zur Folge, dass das Geräuschniveau auf längeren Etappen relativ hoch ausfällt. Aber für Marathon-Rallyes war der Colt schließlich auch schon früher nicht gedacht.