Navigationssysteme im Vergleich
Mittlerweile gibt es verschiedene brauchbare Navigationssysteme auf dem Markt. Besonders die Smartphones holen stark auf. Doch sind sie auch empfehlenswert? Wir zeigen Vor- und Nachteile.
Zielführung zum Nulltarif – was bis vor wenigen Jahren undenkbar schien, ist heute Alltag. Allen voran der Software-Gigant Google hat dazu beigetragen. Mit "Google Maps" bietet er einen kostenlosen Routenführer in den Android-Handys an. Konkurrent Apple zog vor kurzem mit dem neuen Betriebssystem iOS 6 für das iPhone nach und bietet einen vergleichbaren Lotsen – ebenfalls kostenlos. Mit anderen Worten: Da beide Handy-Systeme weit verbreitet sind, kommen viele Menschen in den Genuss der kostenlosen Routenführung.
Und das funktioniert gar nicht schlecht: Wie unsere Stichprobe bei Google Maps zeigt, gelangt man auch mit dieser Software ans Ziel. Ihr Plus: Staus auf der Strecke werden in Echtzeit angezeigt – sogar in der Stadt, was viele andere Dienste nur bedingt können. Bei anderen Navi-Arten ist dieser Service meist kostenpflichtig. Stellt sich die Frage: Wer braucht noch die herkömmlichen Lotsen?
Zielführung per Smartphone kann teuer werden
Sie sind vom Markt nicht wegzudenken. Denn Smartphones eignen sich zur Zielführung eher für Menschen, die nur gelegentlich ein Navi brauchen. Eine fummelige Bedienung und zu kleine Darstellungen machen Mobiltelefone nicht gerade zu sicheren Scouts. Auch wenn aktuelle Smartphones bereits über 4,3-Zoll-Touchscreens verfügen, ist das nichts im Vergleich zu den schon erhältlichen portablen Routenführern mit sieben Zoll großem Display.
Zudem verringert sich die Akkulaufzeit des Handys bei Zielführung. Ein Stromkabel im Auto ist erforderlich. Dann bleibt noch das Problem des Datenverkehrs: Bei Google Maps zum Beispiel ist das Kartenmaterial nicht auf dem Handy, sondern liegt auf einem externen Server. Das kann teuer werden, wenn man keine Datenflatrate hat. Zudem schwankt die Qualität der GPS-Sensoren in den Handys. Somit kann es bei beschichteten Fahrzeugscheiben zu Empfangsproblemen kommen.
Bei portablen Lotsen gibt es das nur noch selten. Ohnehin stellen sie die empfehlenswerte Alternative zu den Handys dar, denn gut ausgestattete Geräte sind schon ab 100 Euro zu haben. Deutlich mehr kosten die festinstallierten Systeme zum Nachrüsten oder direkt ab Werk. Zu Preisen ab etwa 500 Euro bieten sie sich für jene an, die auf perfekte Fahrzeugintegration setzen.
Geräte zur Nachrüstung
Zwischen 600 und 1.000 Euro kosten die Nachrüstungen. Die gut ausgestatteten Lotsen inklusive Multimedia-Anlage sind aber meist nur mit viel Aufwand zu montieren. Leicht einzubauen sind die Geräte in Werksoptik, etwa wie die von Zenec.
Vorteile: Gute Bedienung, viel Ausstattung, optische Routenführung, hohe Präzision, guter Empfang, Touchscreen-Bedienung.
Nachteile: Aufwendige und komplizierte Montage, meist teure Anschaffung, Software nicht immer aktuell.
Navigations-Apps in Smartphones
Mittlerweile gibt es jede Menge Navigations-Apps für Smartphones. Wer nur gelegentlich einen Lotsen braucht, ist mit dieser Art Routenführung gut bedient. Vorsicht: Bei der Auswahl immer darauf achten, dass man eine Daten-Pauschale für das Handy abgeschlossen hat. Denn einige Systeme speichern nicht das Kartenmaterial auf dem Handy, sondern ziehen es von einem externen Server. Ohne Flatrate kann das teuer werden.
Vorteile: Günstig in der Anschaffung, keine Montage nötig, volle Mobilität, gute Ausstattung (Stauinfo).
Nachteile: Bedienung, Akku hält nicht lange, zu kleine Darstellung, GPS-Empfangsprobleme
Portable Navigationssysteme
Portable Lotsen sind in der Regel auf dem neuesten Stand – selbst die günstigsten Geräte für rund 100 Euro. Echtzeit-Stauinfos, wie sie die Google-App kostenlos bietet, sind hier aber nicht umsonst zu haben. Das ist ein Nachteil. Positiv ist dagegen, dass sie eine Software bieten, die abhängig von Tag und Uhrzeit Routen ermittelt. Zudem haben die Stand-alone-Geräte in der Regel keine Empfangsprobleme, verfügen fast immer über das aktuellste Kartenmaterial (oft mit kostenlosem Karten-Abo) und kommen bereits mit sieben Zoll großen Monitoren daher. In Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis sind sie für Vielnutzer die erste Wahl.
Vorteile: Günstige Anschaffung, geringer Montageaufwand, gute Ausstattung, aktuelle Software, gute optische Routenführung, meist exakte Sprachausgabe.
Nachteile: Kabelgewirr im Innenraum, Echtzeit-Stauinfos auf allen Straßen nur gegen Gebühr.
Festeinbaugeräte ab Werk
Günstig sind die Lotsen der Hersteller bislang selten, schon weil sie oft mit Multimedia-Anlagen kombiniert werden. Große Displays, sichere Bedienung, präzise Routenführung sowie perfekte Integration ins Auto sprechen für die Systeme. Doch es geht mit 300 beziehungsweise 500 Euro auch günstiger, wie VW und Opel zeigen. Sie speckten beim Leistungsumfang ab oder gingen neue Wege. So bietet Opel ein App-Radio mit Navigations-App im Adam an.
Vorteile: Gute und sichere Bedienung, perfekte Fahrzeugintegration, gute Ausstattung (Multimedia), optische Routenführung, hohe Präzision.
Nachteile: Teure Anschaffung, Navigationsausstattung, Routensoftware und Kartenmaterial nicht immer aktuell.