Skoda Fabia im Fahrbericht
Ab November steht die dritte Generation des Fabia bei den Skoda-Händlern – mit frischer Optik, aktualisierten Motoren, modernem Infotainment – und vor allem stämmigeren Proportionen. Wie fährt er?
Am Octavia kommt er nicht vorbei, doch als Nummer zwei im Skoda-Portfolio reicht es noch immer souverän zu Platz eins unter den meistverkauften Import-Kleinwagen in Deutschland. Das dürfte auch mit der neuen Generation so bleiben. Gekleidet im aktuellen Skoda-Design, ist der Skoda Fabia nun sogar etwas kürzer (acht Millimeter) als bisher, aber deutlich flacher (31 mm) und vor allem breiter (90 mm), während der Radstand nur geringfügig wuchs (5 mm).
Skoda Fabia mit Riesenkofferraum
Schmal und hochbeinig war gestern, wobei die stämmigeren Proportionen nicht zu Lasten des Raumangebots gehen. Selbst Großgewachsene sitzen im Fond nach wie vor nicht beengt, das Plus an Innenbreite verbessert das Raumgefühl auf allen Plätzen. Fast schon Kompaktklasse-Format besitzt nun der Gepäckraum, dessen Volumen auf 330 Liter steigt – mehr bietet derzeit kein Kleinwagen. Dank der geraden Seitenwände lässt er sich auch gut nutzen, solide Taschenhaken und eine Verstaumöglichkeit der Hutablage hinter der Rücksitzlehne erhöhen den Alltagsnutzen. Beim Vorklappen der geteilten Lehne (optional) bleibt jedoch eine deutliche Stufe im Ladeboden.
Zurück in den Innenraum. Die neue Armaturentafel ist klar und schnörkellos aufgebaut, gut ablesbare Instrumente, logisch positionierte Bedienelemente und praxistaugliche Ablagen sind bei Skoda keine Überraschung – hier findet sich jeder sofort zurecht. Dagegen verzichtet der Fabia auf geschäumte Kunststoffoberflächen, was den guten Qualitätseindruck jedoch nicht nennenswert schmälert.
Skoda Fabia jetzt mit Smartphone-Integration
Beim Infotainment gibt es kein festeingebautes Navigations-System mehr, das beim Vorgänger ohnehin kaum geordert wurde. Die Routenführung übernimmt künftig eine App auf dem Smartphone des Fahrers, das per Mirrorlink auf den Touchscreen in der Mittelkonsole gespiegelt und von dort bedient wird. Neben weiteren Apps steht auch eine sogenannte Smartgate-Funktion zur Verfügung, mit der Fahrer ausgewählte Fahrzeugdaten auf seinem Smartphone speichern kann – wenn er etwa sein Fahrverhalten in Puncto Effizienz analysieren möchte.
Die neuen, nach Euro 6 schadstoffarmen Motoren sollen den Verbrauch um bis zu 17 Prozent senken. Zum Start stehen vier Benziner und zwei Diesel zwischen 60 und 110 PS zur Wahl, 2015 folgt mit dem Greenline eine 75-PS-Version des TDI mit einem Normverbrauch von nur 3,1 L/100 km (82 g/km).
Skoda Fabia: Kleiner Motor, großer Eindruck
Die meisten Kunden wählen in dieser Klasse jedoch einen Benziner, und da steht neben dem aufgeladenen 1,2-Liter-Vierzylinder (90 oder 110 PS) auch der Dreizylinder-Sauger (60 oder 75 PS) hoch im Kurs. Für die Stadt reicht er ohnehin völlig aus, aber auch außerorts und auf der Autobahn – wir sind die 75-PS-Version gefahren – fühlt er sich nicht überfordert an. Was auch daran liegen dürfte, dass der Fabia je nach Variante bis zu 65 Kilogramm abgespeckt hat. Man darf sich nur nicht scheuen, häufig von der präzisen Fünfgangschaltung Gebrauch zu machen, um ihn etwa bergauf in Schwung zu halten. Unter Last bei hohen Drehzahlen wechselt der sonst akustisch zurückhaltende Einliter fröhlich ins typische Dreizylinder-Trommeln.
Klar, der aufgeladene Vierzylinder macht mehr Druck, doch auf langen, kurvigen oder holprigen Etappen nötigt der neue Fabia unabhängig vom Antrieb Respekt ab. Das Zusammenspiel aus präziser, nun elektro-mechanischer Lenkung, sicher-agilem Kurvenverhalten ohne ausgeprägte Wankneigung und der sensibel ansprechenden Federung mündet in einen runden, erwachsenen Gesamteindruck. Nur bei den Assistenzsystemen schielt der Skoda Fabia nicht eine Klasse nach oben und beschränkt sich neben der Multikollisionsbremse auf einen Abstandswarner mit Notbremsfunktion und eine Müdigkeitserkennung.