Die Geschichte der Quattro GmbH
Aus der Quattro GmbH wird die Audi Sport GmbH. Das schreit nach einem Schwenk in die Vergangenheit. Wir zeigen die allradgetriebenen Sportfahrzeuge – angefangen vom Audi S6 Plus von 1996 über den Sportwagen R8 bis hin zur RS 3 Limousine.
1994 huldigte Audi erstmals eines seiner Autos mit dem RS-Kürzel. Die zwei Buchstaben stehen für die sportlichsten Modelle einer jeden Baureihe. Sie sind heute das Werk der Quattro GmbH. Damals allerdings trieb die Entwicklung des RS 2 Avant noch der Mutterkonzern selbst voran. Obwohl es die Quattro GmbH schon seit 1983 gab. Doch während die noch Accessoires vermarktete, erschuf Audi mit Hilfe von Porsche den 315 PS starken Kombi, der seine Kraft aus einem Fünfzylinder-Turbo mit 2,2 Liter Hubraum schöpfte. Porsche steuerte übrigens wichtige Teile wie Bremsen und Räder bei.
Quattro GmbH seit 1996 für RS-Modelle zuständig
Ein Jahr später, also 1995, wurde der Aufgabenbereich erweitert. Die Quattro-Mitarbeiter durften die Autos mit den vier Ringen jetzt individualisieren. Wiederum ein Jahr später betraute Audi seine Konzerntochter mit der Entwicklung von Hochleistungsmodellen. Seither ist Audis RS-Flotte das Baby der Quattro GmbH, die im November 2016 in Audi Sport GmbH umgetauft wurde ( Artikel). Für uns ein willkommener Anlass, um in der Historie zu kramen und die bisherigen Sportwagen der Quattro GmbH in die Köpfe zurück zu holen.
Angefangen mit dem Audi S6 Plus, den es als Limousine oder als Avant gab. Mit 4,2-Liter-V8, 326 PS und einem Sechsgang-Schaltgetriebe. Die Limousine meisterte den Sprint auf 100 Sachen in 5,6 Sekunden, der Kombi gönnte sich ein Zehntel mehr, was aber kein Argument gegen ihn war: Die Kunden griffen sich trotzdem viel lieber den Allrad-Kombi.
Starker Vortrieb kombiniert mit reichlich Stauraum: Die RS-Kur kam und kommt vor allem bei den Kombis gut an. Vom ersten RS 4 (Start 1999) verkaufte Audi exakt 6.030 Stück - doppelt so viel, wie ursprünglich geplant. Der zweite RS 4 ebnete 2005 den Weg für den Hochdrehzahlmotor mit Direkteinspritzung. Der 4,2-Liter-V8, der sich sowohl im Avant als auch in einer Limousine und später in einem Cabrio austobte, leistete 420 PS und drehte bis 8.250/min. In der ersten Generation war der RS 4 noch von einem 2,7-Liter-V6-Biturbo angetrieben worden, der zusammen mit Cosworth konstruiert wurde. Auch im RS 5 kam der V8 zum Zug. Doch mit dem kommenden Modellwechsel wird der Sauger wohl ausrangiert und stattdessen im RS 4 und RS 5 auf Turbotechnik gewechselt.
Audi RS 6 (C6) mit V10 und 580 PS
Ein Kombi war zeitweise sogar der stärkste überhaupt im Audi-Lager. Ein V10 mit fünf Liter Hubraum und zwei Ladern beflügelte den RS 6 Avant (C6) auf 580 PS. Die gleiche Leistung zügelte die Limousine. Da hatte der R8 zunächst das Nachsehen. Im Lauf der Zeit hat sich der Mittelsportwagen aber zum leistungsstärksten Audi gemausert.
Generation zwei zieht aus einem V10-Sauger maximal 610 PS. Statt einer Viscokupplung wie im ersten R8 sorgt nun eine hydraulisch gesteuerte Lamellenkupplung innerhalb weniger Millisekunden für die variable Verteilung der Antriebsmomente auf Vorder- und Hinterachse. Vor allem fahrdynamisch hat der neue Mittelmotorsportwagen einen Schritt nach vorn gemacht ( Supertest). Der R8 kann nicht nur schnell. Er leuchtet die Straße optional mit Laserfernlicht (ab 60 km/h) aus. Die Strahler hatte auch schon der auf 99 Exemplare limitierte R8 LMX an Bord. Der 570 PS starke Sportwagen rundete die erste R8-Generation ab.
Der R8 treibt als Rennversion auch im GT-Sport sein Unwesen. Und zeigt der Konkurrenz häufig die Rücklichter. Der Kundenmotorsport ist das vierte Standbein der Audi Sport GmbH seit 2011. Für die Tourenwagenserie TCR hat das Unternehmen mit Sitz in Neckarsulm den RS 3 LMS aufgelegt – eine Ableitung der Straßenlimousine, die 2017 nach Europa kommen soll. Allerdings ist im Rennauto reglementsbedingt ein Vierzylinder eingebaut. Den Straßen-RS 3 treibt noch immer der geliebte Fünfzylinder an. Wie schon im ersten RS 3 von 2011. Und wie im Audi TT RS.
In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen die Modelle der Audi Sport GmbH von 1996 bis heute.