Lohnt sich die Investition ins Jubiläumsmodell?

Das 60. Firmenjubiläum feiert die französische Marke Pilote mit der neuen Baureihe Atlas auf Basis Ford Transit. Ein Campingbus und zwei Teilintegrierte sind verfügbar, aktuell als Jubiläumsversion mit Preisvorteil.
Das 60. Firmenjubiläum feiert die französische Marke Pilote mit der neuen Baureihe Atlas auf Basis Ford Transit. Getestet haben wir den Pilote Atlas A 656 D mit Hubbett als einzige Schlafstätte.
Pilote feiert 60-jährige Firmengeschichte und besinnt sich dabei auf ein Erfolgsmodell der frühen Jahre, den R360. Das kompakte Alkovenmobil auf Basis Ford Transit traf einen Nerv und trug ganz wesentlich zum Aufstieg der Marke bei. Mehr und mehr Exemplare rollten damals aus den Werkshallen in der bei Nantes gelegenen Kleinstadt La Limouzinière, um die Länder des europäischen Kontinents und darüber hinaus zu erkunden.
Basis: Ford Transit Trail
Und heute? Die zum Jubiläum völlig neu entwickelte Baureihe Atlas baut, nach längerer Abstinenz, ebenfalls wieder auf den Ford Transit. Um den Baureihennamen, der für Stärke und Stabilität steht, auch optisch mit Leben zu füllen, kommt die Trail-Version des Transit zum Einsatz. Mit dem sogenannten Raptor-Grill, der den Markennamen wuchtig in den Mittelpunkt rückt, und der silberfarbenen Verkleidung unter der Stoßstange, die einen Motorunterfahrschutz andeuten soll, macht der Transit auf robuste Offroad-Optik.
Das Anthrazit-Metallic-lackierte Fahrerhaus und die schwarzen Alufelgen tun ein Übriges. Dazu ein eher schlank gehaltener Aufbau und eine markant-eckige T-Haube über dem Fahrerhaus zeigen schon äußerlich, hier kommt ein Typ mit eigenem Charakter.
Auch das Atlas-Interieur hebt sich vom Ausbaustil der bekannten Baureihen ab. Mit seegrünen Fronten setzt es neue Farbakzente. Das Modellkonzept des getesteten A 656 D mit dem Hubbett als einzigem festem Bett ist indessen keine Unbekannte im Pilote-Modellprogramm. Es findet sich unter den Pacific-Teilintegrierten auf Basis Fiat Ducato gleich in zweifacher Ausführung, dem 6,20 Meter langen P 626 D und dem 6,99 Meter langen Modell P 696 D.
Der Atlas A 656 D bildet quasi die goldene Mitte dazwischen und will als vollausgestattetes Jubiläumsmodell mit Preisvorteil locken. promobil hat den jüngsten Piloten unter die Lupe genommen und fand Höhen und Tiefen.
Pilote Atlas A 656 D
- Grundpreis ab: 74.390 Euro
- Länge/Breite/Höhe: 6,60/2,20/2,88 m
- Zul. GesamtgewichT: 3.500 kg
- Gurte/Schlafplätze: 4/3
Wohnen
Das überzeugendste Argument für dieses Modellkonzept zeigt sich nach dem Einsteigen ganz von selbst: die großzügige Längsbanksitzgruppe, die vor allem angesichts der relativ kompakten Fahrzeuglänge verblüfft. Beim A 656 D ist das rechte Sofa einen Meter, das linke 1,55 Meter lang. Zusammen mit den gedrehten Fahrerhaussitzen ergibt dies bis zu sieben Sitzplätze. Genauso gut kann man aber auch auf den Cockpitsesseln fläzen, bequem die Füße hochlegen und fernschauen. Die Tischplatte ist angemessen groß, lässt sich für den besseren Durchgang hälftig teilen und zudem drehen, verschieben und absenken.
Die Stehhöhe unter dem Hubbett (1,94 Meter) erlaubt den meisten Nutzern den aufrechten Gang. Helle Möbeloberflächen und das Dachfenster in der T-Haube über dem Fahrerhaus sorgen für einen offenen, lichten Raumeindruck. Möchte die typische Zwei-Personen-Besatzung weitere Passagiere an Bord nehmen, müssen durch Umbaumaßnahmen zusätzliche Gurtplätze entstehen. Eher ungewöhnlich: Beide lassen sich aus der linken Längsbank herausschälen, wobei sich einer in und einer gegen die Fahrtrichtung orientiert. Den knappen Fußraum dazwischen müssen sich beide teilen, was etwa bei Geschwistern, die sich nicht immer liebhaben, zum Problem werden kann. Konkurrenzmodelle sehen meist Einzelplätze rechts und links in Fahrtrichtung vor – dann hat jeder sein eigenes kleines Reich.
Für die Nacht stellt der A 656 D allerdings maximal drei Betten bereit. Wer den dritten Schlafplatz gelegentlich nutzen möchte, bestellt am besten den Umbausatz für 650 Euro mit, der neben passenden Polsterteilen auch eine Leiter beinhaltet. Dann senkt man den Tisch ab, der dank ausklappbarer Stützfüße eine stabile Grundlage bildet. Noch die Polster auslegen und es entsteht ein Einzelbett mit passablen Maßen. Dazu lässt man das Hubbett nur bis auf halbe Höhe elektrisch heruntersurren und nutzt die Leiter zum Aufstieg.
Im reinen Paar-Betrieb senkt man das Schwebebett dagegen bis auf die Sitzpolster der Bänke ab – zuvor auch hier die Lehnenpolster abnehmen und den Tisch absenken. Dann steht dem direkten Einstieg – ohne Leiter – nichts im Weg. Mit 1,90 mal 1,40 Meter ist die Liegefläche vielleicht nicht für jeden groß genug, aber insgesamt recht bequem. Ablagen finden sich in der Nähe allerdings nur auf den gedrehten Fahrerhaussitzen vorn oder auf der Küche hinten. Dort stehen immerhin auch Steckdosen zum Laden stromhungriger Handys bereit in Form einer 230-Volt-, einer USB-A- und einer -C-Steckdose. Was USB anbelangt, sind das jedoch die einzigen Vertreter im ganzen Wohnraum. Seitlich am Hubbett-Rahmen versteckt sich der Lichtschalter für die beiden Deckenspots. Die strahlen allerdings sehr diffus und nicht besonders hell, sodass Leseratten bald müde Augen bekommen werden.
Der Küchenblock ist kompakt, macht aber das Beste aus den begrenzten Möglichkeiten. Ein vernünftiger Zweiflammkocher, wie hier, ist im Zweifelsfall sinnvoller als ein gequetschter Dreiflammer. So bleibt davor noch etwas echte Arbeitsfläche übrig, ansonsten muss man auf die Abdeckungen von Kocher und Spüle ausweichen. Das Spülbecken punktet mit seiner relativ großen Grundfläche, wäre mit etwas mehr Tiefe aber noch besser nutzbar. Der Unterschrank ist durch vier Schubladen erschlossen. Eine davon ist mit einem einfachen Besteckkasten ausgestattet, eine andere mit zwei großen, herausnehmbaren Mülleimern. Weniger gelungen zeigt sich der Hängeschrank, dessen Klappe zu flach ist, um die beiden oberen Fächer ohne Umstände beladen zu können. Gegenüber ist der 133-Liter-Absorberkühlschrank mit integriertem Gefrierfach eingebaut. Der Oberschrank darüber rundet das Stauraumangebot in der Küche sinnvoll ab.
Teilintegrierter mit Raumbad
Eine Stufe führt in den Sanitärbereich empor. Die Badtür schließt auch über den Gang hinweg und lässt damit ein Raumbad und Ankleidezimmer entstehen – zumal sich alle Schränke und Fächer, die für Kleidung geeignet sind, im Heck tummeln. Das Bad mit Kunststoff-Waschbecken und Toilette mit Keramikschüssel ist sinnvoll eingerichtet. Hänge- und Unterschrank bieten überdurchschnittlich viel Stauraum.
Eine Klarglas-Dachhaube flutet das Bad tagsüber mit Licht. Gleiches gilt für die separate Dusche, die zudem mit ordentlicher Bewegungsfreiheit aufwartet. Dazu trägt auch der nur wenig hineinragende Radkasten bei. Zwei diagonal angeordnete Abläufe kümmern sich um den zügigen Wasserabgang, auch bei Schräglage. Die von der Decke klappbare Kleiderstange polt die Nasszelle bei Bedarf flugs zur Trockenkammer um. Das Raumbad kann angesichts der Fahrzeugmaße überzeugen, auch wenn es nicht die Großzügigkeit grundrissähnlicher Sieben-Meter-Modelle erreicht.
Beladen
Das weit absenkbare Hubbett diktiert auch die Anordnung der Stauräume. Hängeschränke unten am Bett sind nicht möglich. Als Kompromiss sieht Pilote hier immerhin flache, offene Ablagen vor. Auch die Sitztruhen sind nicht auf Gepäckstücke erpicht, da sie überwiegend durch Bordtechnik belegt sind. Alle Schränke und Fächer finden sich im Heck über der Garage. Prinzipiell ist hier reichlich Platz für Kleidung, Wäsche und sonstiges Reisegepäck. Allerdings ist die weitgehend offene Gestaltung ohne Türen, Gummibänder oder Netze wenig praxisgerecht. Gestapelte Wäsche etwa fällt beim Bremsen schnell mal aus den Regalfächern und auf den Boden.
Pluspunkte sammeln dagegen die beiden Schubladen und die beiden Fächer im Unterbau. Das wandseitige Fach ist relativ groß und lässt sich auch von außen durch die linke Garagentür beladen. Hier kann man geschickt Getränkevorräte einlagern. Auch der Kleiderschrank gegenüber muss ohne Tür auskommen – in Kurven rutschen herumschwingende Jacken dabei leicht mal vom Bügel. Auf der langen Kleiderstange kann man einiges aufhängen. Die Schrankbreite ist dagegen weniger üppig, was umso mehr verwundert, wenn man realisiert, dass dahinter noch ein Hohlraum ist – und nicht direkt die Aufbauwand.
Das etwa 20 Zentimeter tiefe Fach ist Teil der Heckgarage. Es reicht direkt hinter der rechten Tür bis zum Dach hinauf. Was man damit sinnvoll anfangen soll, bleibt allerdings fraglich – Skier stehend transportieren? Dann sollte es dafür eine Fixiermöglichkeit geben. Die Garage ist insgesamt gut ausgestattet. Allerdings ragt auf der linken Seite der Gaskasten weit in den Raum hinein, sodass es schwierig ist, zwei Fahrräder unterzubekommen.
Der umfangreich ausgestattete Testwagen hat genügend Zuladung für zwei Personen frei. Für manche wichtig zu wissen: Die zulässige Anhängelast ist gering.
Technik
Der Pilote setzt auf eine moderne Aufbaukonstruktion mit GfK-Außenseite, XPS-Schaum-Dämmung und Verstärkungsleisten aus hochdichtem PU-Schaum. Die Alurahmenfenster mit planer Außenscheibe und die Garagentüren mit Doppeldichtungen sind der Preisklasse angemessen. Die Aufbautür ist zwar nur knapp 50 Zentimeter breit, überrascht aber mit einem Isolierfenster aus Echtglas. Einen Doppelboden hat der Atlas nicht, nur einen kleinen Podestboden im Heckbereich.
Die Bordtechnik konzentriert sich größtenteils in den drei Sitztruhen. Links vorn sind die 95-Ah-AGM-Batterie, das Ladegerät und die beiden Sicherungskästen für 12 und 230 Volt untergebracht. In der hinteren hat die Truma-Heizung ihren Platz. Serienmäßig ist zwar nur die Combi 4 an Bord, die Warmluftverteilung über neun Ausströmer, vom Fahrerhaus bis zur Heckgarage, zeigt sich aber praxisgerecht.
Die komplette rechte Sitztruhe nimmt der Frischwassertank ein, der mit 140 Liter Volumen eine großzügige Reserve bereithält und zudem per Weithalsöffnung gut zu reinigen ist. Eine Druckpumpe mit Vorfilter, die sich unter der linken, unteren Küchenschublade versteckt, verteilt das Wasser an die Armaturen. Das Abwasser rinnt durch Rohre zum Tank unter dem Hecküberhang. Beim Jubiläumsmodell ist der bereits serienmäßig frostgeschützt.
Vom Gaskasten in der Heckgarage war bereits die Rede. Neben der einschränkenden Wirkung, die er dort ausübt, macht er sich auch dadurch unbeliebt, dass die Gasflaschen hintereinander stehen und so nicht unabhängig getauscht werden können.
Das schicke Touchscreen-Kontrollboard neben dem Einstieg lässt einiges von der Elektroabteilung erwarten. Es bietet drei Schalter und stellt die üblichen Füllstände sowie die Ladevorgänge inklusive der serienmäßigen Solaranlage sehr anschaulich dar. Besondere Zusatzfunktionen gibt es aber ansonsten nicht. Ziemlich knapp fällt die Ausstattung mit Steckdosen aus. Noch mehr Kritik erntet allerdings die Lampenabteilung. Die gemessenen Lux-Werte sind fast durchgängig deutlich zu gering.
Fahren
Automatikgetriebe und 170-PS-Motor sind beim Jubiläums-Modellserienmäßig an Bord. Damit sind bereits gute Voraussetzungen für zügiges wie komfortables Vorankommen gelegt. Dass die Sechsgang-Wandlerautomatik nicht mehr dem allerneusten Stand entspricht, spielt beim entspannten Streckemachen keine große Rolle. Allerdings beim Verbrauch könnten ein, zwei länger übersetzte Gänge schon Vorteile bringen. Bei der Sicherheits- und Komfortausstattung überrascht der Atlas mit einer elektrischen Feststellbremse – ein Extra, das beim Transit bislang eher selten in Testwagen zu finden ist. Lobenswert ist zudem, dass auch der Notbremsassistent und die Reifendruckkontrolle nicht fehlen. Der Tempomat muss jedoch ohne Abstandsregler auskommen.
Prinzipielle Vorteile bietet der A 656 D dank seiner relativ kompakten Abmessungen, die ihn handlich und übersichtlich machen – und auch wirken lassen. Dazu trägt zudem die generell gute Rundumsicht des Transit mit seinen großen Außenspiegeln bei. Beim Rangieren spielt obendrein der relativ kurze Radstand seine Vorzüge aus. Auch in Sachen Federungskomfort benimmt sich die Ford-Basis manierlich.
Der Pilote-Auf- und -Ausbau trägt ebenfalls seinen Teil zum angenehmen Reisenbei, dank einem geringen Niveau an Störgeräuschen. So präsentiert sich der A 656 D als angenehmer Reisegefährte.
Preise
Der Testwagen ist eine "Edition 60 ans"-Jubiläumsversion, bei der vier Pakete generell inklusive sind. Dabei lockt ein Preisvorteil von 2.600 Euro. Die Ausstattung ist damit bereits umfangreich und beinhaltet auch schon unter anderem eine Markise, zwei Solarmodule und die Außenschublade. Allerdings steigt der Einstiegspreis somit auf 83.500 Euro. Wem das zu viel ist und wer lieber seine Extras gezielt auswählen möchte, kann ab sofort den Atlas 656 D zum Basislistenpreis von 72.500 Euro plus 1.890 Euro Nebenkosten bestellen.
Grundpreis: 74.390 Euro
(Ford Transit, Motor 103 kW/140 PS) mit TÜV und Zulassungsbescheinigung II
Testwagenpreis "Edition 60 ans": 83.500 Euro
- ✘ Chassis-Paket: 170-PS-Motor, Automatikgetriebe, Lackierung graumetallic, 16"-Leichtmetallfelgen, elektrische Feststellbremse: 4.400 Euro
- ✘ Off-Road-Paket: Ford Transit im Trail-Look, Sicherheitspaket mit div. Assistenten, Reifendruck-Kontrollsystem, Ganzjahresreifen: 3.900 Euro
- ✘ Start-Paket: 100-W-Solarpanel, Rückfahrkamera, 95-Ah-Blei-AGM-Batterie, Naviceiver mit 9"-Display, Lautsprecher Fahrerhaus und Aufbau: 1.600 Euro
- ✘ Grand Comfort-Paket: Garage mit Beleuchtung, Verzurrschienen und 230-V-Steckdose, zweites 100-W-Solarmodul, 3,5-m-Markise, isolierter Abwassertank, Holzrost in Dusche, Außenschublade links, Crashsensor für Gasanlage, Außendusche: 3.100 Euro
- LFP-Batterie/Wechselrichter (14/4 kg): 2.590/990 Euro
- Bettumbauset/Backofen (11/13 kg): 650/650 Euro
Kosten und Service
- Kfz-Steuer (3,5 t zGG, S5) 240 Euro
- Haftpflicht/Vollkasko (500 Euro SB, Tarif Allianz): 565/1.691 Euro
- Dichtigkeitsgarantie/Kontrolle: 60/12 Monate
- Servicestellen in Deutschland/Europa: 28/150
✘im Testwagen enthalten; ✔empfehlenswert
Lichtcheck
angelehnt an din EN 12464-1
1. Durchschnittlich 62 und maximal 73 Lux sind auf dem Tisch einfach zu wenig.
2. Ganz in der Ecke der Arbeitsplatte werden zwar 389 Lux erreicht, auf der eigentlichen Arbeitsfläche sind es im Schnitt aber nur 163 Lux.
3. Bad und Dusche liegen durchschnittlich bei nur 64 und 77 Lux. Das Gesicht im Spiegel wird immerhin mit 235 Lux beleuchtet.
4. 28 Lux im Schnitt und 63 als Maximalwert sind zum Lesen im Hubbett wenig.
Das fiel uns auf
(+) Gleich im Einstieg gibt es ein praktisches Schuhfach, welches den Platz unter dem Kühlschrank nutzt.(+) Im Fußraum der gedrehten Fahrerhaussitze gibt es jeweils einen Heizungsausströmer – angenehm.(+) Der Frischwassertank fasst stattliche 140 Liter und ist zum Reinigen in der Sitztruhe gut erreichbar.
(-) Über der Heckgarage gibt es rechts einen Hohlraum bis zur Decke hinauf, der kaum sinnvoll genutzt werden kann.(-) Die Regalfächer im Heck sind in Fahrtrichtung offen. Beim Bremsen fällt die gestapelte Wäsche heraus.(-) Die Durchführungen der Wasserablaufschläuche am Wagenboden sind nicht wirklich gut abgedichtet.
Die Baureihe
- Preise: 72.500–73.500 Euro
- Basis: Ford Transit
- Länge: 5,99–7,00 m
- Gesamtgewicht: 3.500 kg
- Weitere Modelle: 2
- Charakter: Die Atlas-Reihe führt drei Modelle, einen Campingbus und zwei Teilintegrierte jeweils auf Basis des Ford Transit. Der ausgebaute Kastenwagen, A 603 G, nutzt die knapp sechs Meter lange Karosserie und baut dort einen typischen Querbett-Grundriss ein. Ungewöhnlicher ist das Layout des hier getesteten A 656 D, der nur ein Hubbett als feste Schlafstatt hat, dafür aber auch nur 6,60 Meter lang ist. Genau sieben Meter misst der Dritte im Bunde, der A 696 G, der von der Sitzgruppe mit Hubbett bis zum Raumbad identisch eingerichtet ist, dahinter folgen aber noch ein Querdoppelbett und eine große Garage.
Nachgefragt bei Pilote
Antoine Gueret, Head of Sales and Marketing bei Pilote, nimmt Stellung ...
... zu den gegenüberliegenden hinteren Gurtplätzen mit engem Fußraum: Die Vorgaben des Chassis und die Installation des Dieseltanks ließen für einen großen, gut zugänglichen Frischwassertank nur den Platz in der rechten Sitztruhe zu. Dann kann an dieser Stelle aber kein Gurtbock installiert werden. Deshalb wählten wir diese Kompromisslösung.
... zum Vorschlag, die offenen Wäschefächer im Heck durch Gummibänder oder Netze zu sichern: Wir werden diesen Vorschlag umsetzen.
... zur Kritik an der deutlich zu schwach ausgelegten Beleuchtung: Für das kommende Modelljahr ist bereits die Optimierung des Lichtkonzepts umgesetzt.
... zum verschenkten Platz rechts hinten über der Heckgarage: Wir prüfen das.
... zur unkomfortablen Beladung des Hängeschranks in der Küche: Wir werden das prüfen, um nachzuvollziehen, ob die hier eingesetzten Gelenke oder andere Bauteile optimiert werden müssen.
Die Konkurrenten
1. Bürstner Lyseo TD 684 G
- Grundpreis: 82.420 Euro
- Basisfahrzeug: Fiat Ducato, 103 kW/140 PS
- Länge/Breite/Höhe: 6,89/2,30/2,95 m
- Leer-*/zul. Gesamtgewicht: 3.037/3.500 kg
(+) Relativ breites Hubbett (1,59 m)(+) großes Raumbad(+) geräumige Garage
(-) Längeres Fahrzeug und Radstand (4,04 m)(-) weniger wendig
2. Chausson 650 Etape Line
- Grundpreis: 70.990 Euro
- Basisfahrzeug: Peugeot Boxer, 103 kW/140 PS
- Länge/Breite/Höhe: 6,39/2,35/2,92 m
- Leer-*/zul. Gesamtgewicht: 2.816/3.500 kg
(+) Kompaktes, wendiges Fahrzeug(+) günstiger Preis(+) zentrales Ver-/Entsorgungsfach
(-) Schmaleres Hubbett (1,40 m)(-) kleinere Garage
3. Rapido 606F
- Grundpreis: 76.400 Euro
- Basisfahrzeug: Fiat Ducato, 103 kW/140 PS
- Länge/Breite/Höhe: 6,69/2,35/2,90 m
- Leer-*/zul. Gesamtgewicht: 2.955/3.500 kg
(+) Großer Kühlschrank (156 L)(+) großes Dachfenster(+) Raumbad
(-) Langer Radstand (4,04 m)(-) weniger wendig
Wertung
Maximal 5 Punkte möglich
Maßstab: Teilintegrierte über 75.000 Euro