8 Praxis-Tipps für die Wohnmobil-Winterpause

Praxis-Tipp fürs Wohnmobil-Einwintern: Die Abdeckplane sollte den Zugang zum Mobil weiterhin ermöglichen.
Ihr Wohnmobil macht Winterschlaf? Vom Frischwassertank, über die Bordbatterie bis zu den Reifen, gilt es einiges zu beachten. Mit den Tipps von promobil bleibt das Fahrzeug fit für die nächste Saison.
Gas, Wasser, Batterien: Es gibt viele Punkte, die man beim Abstellen und Überwintern des Reisemobils beachten sollte. Denn: Wer will beim Auswintern schwächelnde Batterien oder halb platte Reifen vorfinden – oder gar eine Mäusefamilie, die sich an Lebensmittelresten und Polstern vergriffen hat? Genauso können Sie den Rostansatz an der Karosserie und einen müffelnden Wassertank vermeiden. Gegen all diese Horrorszenarien hat promobil die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt.
Viele der Ratschläge gelten ebenfalls für längere Standzeiten während der Saison. Im Winterquartier werden sie umso wichtiger, da das Wohnmobil oder der Campingbus nicht immer in Wohnortnähe abgestellt wird. Oft ist es dann nicht möglich, schnell mal nach dem Rechten zu sehen und beispielsweise durchzulüften.
Zwei besonders sensible Bereiche – Wasseranlage und Energieversorgung – wollen wir weiter unten vertiefen. Zunächst unsere Quick-Tipps:
10 Quick-Tipps fürs Abstellen des Wohnmobils
- Abstellplatz: Finden Sie einen geeigneten Platz zum Unterstellen.
- Reinigung: Aufbau und Unterboden gründlich abwaschen, Lack mit Wachs behandeln
- Diebstahl-Schutz: Mit einer Sicherung können Sie sich vor Fahrzeugklau schützen.
- Flüssigkeiten: Scheiben- und Frostschutz prüfen, Kraftstofftank füllen.
- Wasseranlage: Die Wasseranlage komplett leeren, Druckwasserpumpe separat entwässern.
- Luftdruck: Reifen entlasten, dafür den Luftdruck um etwa 0,5 bar erhöhen.
- Ungeziefer vertreiben: Lebensmittel ausräumen, eventuell Mäuse- oder Ameisenfallen aufstellen.
- Batteriepflege: Akkus aufladen, abklemmen und frostfrei überwintern – oder das Mobil am 230-Volt-Netz angeschlossen lassen
- Durchzug: Hängeschränke öffnen und Polster aufstellen, damit die Luft besser zirkulieren kann.
- Abdecken: Eine luftdurchlässige Hülle schützt das Reisemobil im Freien vor Schmutz.
Profi-Tipp: So rostet die Bremse nicht fest
Sofern es die Örtlichkeit zulässt – und keine elektrische Parkbremse mit Komfortfunktion vorhanden ist –, sollte man die Handbremse lösen, um ein Festrosten zu vermeiden. Das Reisemobil kann dann durch die eingelegte Getriebestufe gehalten und am besten noch mit Keilen gesichert werden.
Ausführliche Tipps fürs Überwintern des Wohnmobils
1. Das richtige Winterquartier
Den Winterschlaf vorbereiten kann man erst, wenn klar ist, wo das Wohnmobil abgestellt wird. Wer das Winterquartier auf einem unbewachten Parkplatz aufschlägt, muss sich über einen anderen Schutz vor Einbruch, Diebstahl und Vandalismus Gedanken machen, als wenn das Fahrzeug in einer abgeschlossenen Halle steht.
Wird das Mobil unter freiem Himmel ungeschützt vor Sonneneinstrahlung, Regen, Schnee und Umweltschadstoffen überwintert, sollte man möglichst eine Abdeckplane nutzen, um die Außenhaut vor Schäden zu schützen. Spezielle Hüllen für Reisemobile haben häufig Reißverschlüsse, damit man auch bei abgedecktem Mobil noch Zugang zu Türen und Außenfächern hat. Das Material sollte aus wasserabweisendem, aber atmungsaktivem Gewebe bestehen. Ohne diese Eigenschaft könnte sich unter der Plane Kondenswasser sammeln und der Schimmel- und Rostbildung Vorschub leisten.
Mit Saisonkennzeichen muss das Fahrzeug außerhalb der Zulassungszeiten auf Privatgrund abgestellt werden. In dieser Zeit ist es über die sogenannte Ruheversicherung geschützt. Der Umfang der abgesicherten Kaskoschäden hängt vom Versicherer ab. Wird das Reisemobil während der Winterpause komplett abgemeldet, so ist es bis zu 18 Monate beim bisherigen Versicherer ruheversichert. Oft unter der Voraussetzung, dass dort zuvor mindestens ein Jahr Versicherungsschutz bestand. In beiden Fällen greift der Ruheschutz nur, wenn das Fahrzeug entweder auf einem umschlossenen Abstellplatz oder in einem Einstellraum, etwa einer Halle, steht.
Nicht jeder hat die Möglichkeit, sein Reisemobil auf dem eigenen Grundstück zu überwintern. Wer eine Alternative zum öffentlichen Parkraum sucht, kann sich in der Gegend umhören oder auf Online-Plattformen wie beispielsweise Womoflex oder Mycamperhome einen Abstellplatz zur Miete suchen. Tipp: In der Stellplatz-Datenbank von promobil können Sie gratis nach Winterabstellplätzen filtern.
Die Bandbreite reicht von einfachen Parkfläche unter freiem Himmel über umzäunte und überdachte Stellplätze hin zu komfortablen Hallen mit Stromanschluss und Zugangsmöglichkeit rund um die Uhr. Im letzteren Fall müssen die Gasflaschen übrigens zwingend entnommen und an einem separaten, gut belüfteten Ort gelagert werden. Stehen der Abstellort und die dort zu berücksichtigenden Modalitäten fest, dann kann das Reisemobil wie beschrieben auf den Winterschlaf vorbereitet werden.
2. Außen reinigen, pflegen und reparieren
Lackschäden am Mobil erkennen Sie am besten nach einer gründlichen Außenreinigung. Auch Fahrzeugdach und -unterboden sollten Sie waschen. Erkennen Sie Schäden, dann bessern Sie diese möglichst gleich aus. Im besten Fall polieren Sie das Mobil mit Flüssigwachs und pflegen die Kunststoff-Fensterscheiben mit Spezialreiniger und -politur. Gummidichtungen an Türen und Fenstern sowie Schlösser und Scharniere mit geeigneten Pflegemitteln behandeln.
3. Vor Diebstahl schützen
Gut sichtbar angebrachte Diebstahlsicherungen können Diebe abschrecken und vor Fahrzeugklau schützen, ebenso Alarmanlagen und deren Aufkleber. Per Überwachungskamera können Sie das Mobil im Blick behalten. Mit der akku- betriebenen Go von Arlo dank SIM-Karte auch aus der Ferne.
4. Füllstände kontrollieren
Auch bei frostfreiem Winterlager sollten Sie Scheiben- und Kühlerfrostschutz prüfen und gegebenenfalls auffüllen. Kraftstoff tanken Sie voll, damit er nicht durch Kondenswasser verwässert wird. Ein Anti-Bakterien-Additiv kann Bakterienbildung im Dieselkraftstoff ("Dieselpest") verhindern.
5. Wasseranlage reinigen und entleeren
Sauberes Trinkwasser ist Lebenselixier und auch beim Camping unverzichtbar. Damit Sie nach der Winterpause mit ungetrübten Wasservorräten durchstarten können, sollten Sie Ihrer Wasseranlage im Herbst die nötige Aufmerksamkeit gönnen. Zunächst die Anlage gründlich reinigen und im Anschluss vollständig entleeren. Säubern Sie zusätzlich die Fäkalkassette mittels Spezialreiniger. Den genauen Reinigungsablauf finden Sie weiter unten.
6. Reifen entlasten
Um den Füllstand der Reifen zu checken, sind neuere Basisfahrzeuge mit einem Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) ausgestattet. Bei älteren Mobilen führt an der Fahrt zur Tankstelle kein Weg vorbei. Die Kontrolle des Luftdrucks sollte eine der ersten Maßnahmen sein, bevor ein Fahrzeug in die Winterpause geht. Zu geringer Druck ist die häufigste Ursache für Standschäden am Reisemobilreifen. Da jeder Reifen mit der Zeit Luft verliert, sollte man den Reifendruck für die Standzeit rund 0,5 bar über dem vorgeschriebenen Sollwert einstellen. So wird verhindert, dass die Luft komplett entweicht und der Reifen unter dem Gewicht regelrecht einknickt, was Brüche der Karkasse zur Folge haben kann, wenn der Reifen längere Zeit mit eingeknickter Flanke steht. Hat das Reisemobil Stützen, dann fahren Sie diese so weit aus, dass sie einen Teil der Last übernehmen.
Mit sogenannten Reifenschuhen, die sich der Reifenform anpassen, können Sie eine punktuelle Belastung der Reifen verhindern. Auch durch Rundkeile wird das Gewicht auf eine größere Fläche verteilt.
Altern lässt Reifen zudem UV-Strahlung. Wirksam dagegen hilft eine lichtdichte Abdeckung – ein Tuch, Karton oder eine Spezialplane aus dem Zubehörhandel.
7. Ungeziefer und Feuchtigkeit vorbeugen
Lebensmittel sollten Sie ausräumen und alle Stauräume und Polster gründlich aussaugen, am besten mit einem Möbelpinsel. Mögliche Zugänge für Nager können Sie mit Stahlwolle verschließen, etwa von Swissinno und zusätzlich Mause- und Ameisenfallen aufstellen. Dann noch Polster anheben und Staufächer öffnen. Ein Luftentfeuchter reguliert die Feuchtigkeit.
8. Batterie Pflegen
Der Teilentladung von Batterien auf Blei-Basis sollten Sie vorbeugen, um Alterung und dauerhaften Kapazitätsverlust zu verhindern. Wie Sie Gel- und AGM-Batterien, aber auch Lithium-Akkus in der Winterpause richtig behandeln, lesen Sie weiter unten im Detail. Eine Möglichkeit ist der Anschluss eines Batterieerhaltungsgeräts, wie etwa des Dino-Kraftpakets.
Praxis-Tipp: Der Winterputz fürs Wohnmobil
Zuerst wird geputzt: Mit Autoshampoo einmal komplett einseifen. Dabei das Dach nicht vergessen, denn hier sammelt sich der meiste Schmutz an. Entdeckt man bei der Reinigung Farbabplatzer, sollte man sie sofort reparieren beziehungsweise selbst nachlackieren.
Den Unterboden sollte man ebenfalls reinigen. Hier am besten die Ansammlungen von Erde oder Sand entfernen. Weitere Tipps zur Unterbodenpflege zeigen wir hier.
Wer noch etwas mehr Zeit und Mühe investieren will, behandelt das Mobil mit Flüssigwachs und einer Poliermaschine. Das ist zwar langwierig, der Aufbau ist dann aber besser vor Wetter und Schmutz geschützt. So wird die nächste Wäsche leichter, da Schmutz schlechter haftet.
Die Gummidichtungen an Fenstern und Türen sollte man nur mit silikonfreien Mitteln aus dem Fachhandel behandeln. Dabei sollte man äußerst sparsam vorgehen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Gummidichtungen mit den richtigen Mitteln korrekt reinigen.
Praxis-Tipp: Wasseranlage reinigen
Um die Verkeimung der Frischwasseranlage in der Winterpause zu vermeiden, sollten Sie Tanks und Leitungen vorher reinigen. Dafür stehen auf dem Markt unterschiedliche Produkte zur Verfügung. Die Präparate unterscheiden sich bei Dosierung, Einwirkzeit und genereller Anwendung; daher unbedingt vorher das Kleingedruckte lesen.
promobil zeigt in der Bilderstrecke oben, wie die Wasseranlage mit der Trinkwasserdesinfektion von Monera Blue gereinigt wird. Dieses Kombiprodukt kann in jeweils unterschiedlichen Dosierungen sowohl zur Reinigung der Wasseranlage als auch zur Frischwasserkonservierung verwendet werden. Bei dem von uns verwendeten Monera Blue entfällt beispielsweise das Nachspülen, bei vielen anderen Produkten ist es unbedingt erforderlich. Beim Einsatz der chemischen Reiniger sollten Sie sich in jedem Fall penibel an die Gebrauchsanleitung halten. Die Lösungen ersetzen auch nicht das manuelle Beseitigen von Schmutz an allen zugänglichen Stellen.
Hier können Sie das Kombiprodukt von Monera Blue bei Camping Wagner kaufen.
Wasseranlage entleeren
Vor dem Einwintern sollten Sie die Wasseranlage auf jeden Fall komplett entleeren, um einerseits Frostschäden an Leitungen und Armaturen zu verhindern und andererseits eine Verkeimung des Systems zu vermeiden. Werden durch Frosteinwirkung undichte Leitungen nicht gleich entdeckt, dann kommen zu den Reparaturkosten unter Umständen auch noch Schäden am Auf- und Ausbau durch unbemerkten Wasseraustritt hinzu. Auch wenn das Wasser aus Tank und Boiler abgelassen wurde, bleiben oft noch Restmengen in der Anlage zurück.
In der Bilderstrecke zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Wasserreste am besten aus der Anlage entfernen. Dazu sollten Sie Ihr Mobil möglichst so abstellen, dass sich der Ablaufstutzen an der tiefsten Stelle befindet. Fahren Sie gegebenenfalls auf Ausgleichskeile. Damit nach dem Entleeren keine feuchte Atmosphäre im System verbleibt, lassen Sie zum Schluss am besten alle Armaturen und Revisionsdeckel für die Dauer des Winterschlafs offen.
Das Floë-Entwässerungssystem ist ein Hilfsmittel, um die Wasseranlage bequem und zuverlässig leerzublasen. Das Set ist für rund 60 Euro erhältlich. Der Einbau ist recht einfach und in circa einer halben Stunde erledigt. An das System wird zum Durchpusten entweder eine manuelle Luftpumpe für Autoreifen angeschlossen oder man verwendet einen kleinen Kompressor mit Akku oder 12-Volt-Anschluss.
Praxis-Tipp: Bordbatterie pflegen
Es kommt gar nicht so selten vor, dass nach einer langen Winterpause die Bordbatterie streikt. Sie ist bis auf die letzte Amperestunde leergesaugt und im schlimmsten Fall nicht mehr zu retten. Die Ursachen dafür sind die üblichen: Batterien unterliegen prinzipiell einer gewissen Selbstentladung von etwa 5–10 Prozent pro Monat. Bei Stillstand baut die Spannung der Batterie ab; bei Akkus auf Bleibasis (Gel oder AGM) mehr, bei Lithium-Stromspeichern etwas weniger.
Hinzu kommt: Versteckte Verbraucher, etwa Leuchtdioden am Kontrollpanel, Radios, die Informationen wie Sendeplätze und Uhrzeit speichern, USB-Steckdosen oder Fernseher und Wechselrichter im Standby-Betrieb saugen weiter schleichend Saft aus dem Akku – einige sogar dann, wenn man das 12-Volt-Netz über den Hauptschalter abstellt, was sich dennoch unbedingt empfiehlt. In der Regel sind solche kriechenden Ströme nicht sehr hoch, doch über eine Standzeit von mehreren Monaten summieren sich die Verbräuche. Mechanische oder elektronische Trennschalter, die relativ einfach nachrüstbar sind, erweisen sich deshalb als gute Maßnahme zum Akkuschutz.
Blei-Akkus
Je voller die Batterie in die Pause geht, umso geringer wirkt sich eine schleichende Entladung aus. Daher sollte man Blei-Akkus vor Pausen auf jeden Fall einmal über einen kompletten Ladezyklus von zwölf Stunden volltanken. Wer dazu selbst keine Möglichkeit hat, sollte seine Werkstatt darum bitten oder noch einen Zwischenstopp am Netzstrom auf einem Stell- oder Campingplatz einplanen. Eine weitere Möglichkeit: Die Batterie ausbauen und zu Hause in einem gut belüfteten Raum an ein separates Ladegerät anschließen. Dabei darauf achten, dass die Ladekennlinie – sie lässt sich bei besseren Geräten einstellen – zum Akkutyp passt.
Das Vollladen empfiehlt sich zudem noch aus einem anderen Grund. Je gesättigter die Batterie, desto weniger anfällig ist sie gegenüber der sogenannten Sulfatierung. In teilentladenem Zustand dagegen lagert sich Schwefel aus dem Elektrolyt in Form von Kristallen an den Bleiplatten an und verfestigt sich dort. Je länger dieser Zustand anhält, desto schwerer löst sich diese Sulfatschicht bei einer erneuten Ladung wieder auf. Der Akku altert, seine Speicherfähigkeit nimmt ab, er verliert Kapazität.
Eine weitere Maßnahme, um einen Akkumulator auf Bleibasis stets in einem gesunden Ladezustand zu halten, kann der Einbau einer Solaranlage sein. Was während der Reisesaison für steten Gratis-Energienachschub sorgt, wirkt sich auch in der Winterpause positiv aus – zumindest bei Fahrzeugen, die unter freiem Himmel parken. Selbst im Winter bei häufig bedecktem Himmel und niedrigem Sonnenstand (optimal ist ein Einfallwinkel von 90 Grad) reicht in der Regel schon ein kleines Panel mit ca. 75 Wp aus, um genug Strom zur Erhaltung des Ladezustands zu generieren. Selbst ein mobiles Panel, das man zum Beispiel hinter die Windschutzscheibe klemmt, kann helfen. In solchen Fällen das Mobil, wenn möglich, nach Süden ausgerichtet abstellen. Solche Maßnahmen sorgen nicht nur dafür, dass das Bordnetz zum Saisonbeginn gleich voll einsatzfähig ist, sondern verlängern zudem effektiv das Leben und die Leistungsfähigkeit eines Akkus.
Nicht ohne Grund bevorzugen viele Reisemobileigner im Winter dennoch einen überdachten Abstellplatz; schließlich ist das Fahrzeug dort am besten vor Wind und Wetter, Schmutz und UV-Licht geschützt. Im Idealfall ist ein solcher Platz nicht nur sauber und trocken, sondern auch noch mit einem Netzstromanschluss versehen. In diesem luxuriösen Fall bietet es sich an, AGM und Gel-Akkus permanent am Netzstrom angeschlossen zu überwintern. Das bordeigene Ladegerät passt die Ladeleistung dem Füllstand der Batterie an und geht in den Erhaltungslademodus, sobald dieser voll ist. Die fließenden Ströme sind dann nur noch gering, sodass sich auch die Kosten im Rahmen halten. Achten Sie daher bei einem gemieteten Standplatz auf eine verbrauchsgenaue Abrechnung; sie ist üblicherweise viel günstiger als ein Pauschaltarif.
LiFePO4-Batterien
Im Gegensatz zu Blei-Akkus überwintern LiFePO4-Batterien besser in teilentladenem Zustand. Experten empfehlen einen Ladezustand von 60 bis 70 Prozent. Das Problem der Sulfatierung ist bei der Lithium-Technik kein Thema und auch die Selbstentladung ist etwas niedriger. Vorteilhaft beim Saisonstart: LFPs geben auch bei geringerer Spannung bzw. niedrigerem Ladestand noch Strom ab, während sich einer Blei-Batterie nur etwa 60 Prozent der Kapazität entnehmen lassen. Danach trennt in der Regel der Tiefentladeschutz des Ladegeräts die Batterie vom Bordnetz.
Empfindlicher sind Lithium-Akkus dagegen, was Laden und Entladen bei tiefen Temperaturen angeht. Ab etwa minus 5°C bis minus 10°C bricht in der Regel das integrierte Batteriemanagement-System (BMS) der Batterie die Ladung ab. Das sollte allerdings auch unbedingt so sein; andernfalls könnte die Batterie Schaden nehmen. Auch einige Solarregler arbeiten bei auf LiFePO4-Akkus eingestellter Ladekennlinie temperaturgesteuert. Bei besseren Reglern lässt sich der Grenzwert im Einstellungsmenü – etwa über eine App auf dem Smartphone – auf den Wert nachjustieren, den der Batteriehersteller freigibt.
Bei fest eingebauten Ladegeräten funktioniert das in der Regel nicht. Allerdings bieten sehr viele Hersteller von Lithium-Bordbatterien mittlerweile auch eine integrierte Beheizung mit an. Diese wirkt allerdings meist nur dann, wenn auch 230 Volt Netzstrom anliegen und über das Ladegerät in die Batterie eingespeist werden; der Solarladestrom reicht dafür üblicherweise nicht.
Der Füllstand einer Batterie wird übrigens über das Kontrollbord nur unpräzise angezeigt. Sehr häufig informiert das Bordpanel nur über die Spannung, nicht aber über die tatsächliche Kapazität. Abhilfe schaffen Batteriecomputer, bestehend aus einem Messshunt (direkt an der Batterie) und einem Display im Innenraum, das auch die tatsächliche Kapazität in Amperestunden angibt. Empfehlenswert ist so ein Akku-Monitor nicht nur, um auf Reisen den Überblick zu behalten, sondern auch, wenn man in Ruhezeiten gelegentlich nach dem Rechten sehen möchte.