Volvo PV544 Tank
Ein schwedischer Bastler hat seinem Volvo PV544 einen Panzermotor eingebaut. Der V12 mit 38,9 Liter Hubraum leistet fast 600 PS und bringt es auf 2.300 Newtonmeter Drehmoment
Das mit der Literleistung stand nicht ganz weit oben im Lastenheft der russischen Ingenieure, als sie den W-2-Dieselmotor für die Panzer der Sowjetarmee entwickelten. 1939 erstmals in Serie gebaut und in Weiterentwicklungen bis heute im Einsatz, vertraut der Zwölfzylinder-V-Motor stattdessen auf Hubraum: 38,88 Liter sorgen für mächtig Alarm.
Volvo PV544 mit Panzermotor
Genau das Richtige für den Schweden Victor Jönsson, der auf der Suche nach einem extravaganten Antrieb war, um sich ein Auto im Stil der US-Hotrod-Szene aufzubauen. Gefunden hat er den Monstermotor ganz profan in einer Internet-Verkaufsbörse, für umgerechnet rund 1.700 Euro wechselte er den Besitzer und wurde dann erst einmal drei Jahre eingelagert.
So lange dauerte es, bis Victor die Umbau-Basis fand, einen ziemlich vergilbten 1960er Buckelvolvo der PV544-Serie. Obwohl der kultige Oldtimer bereits von Haus aus eine ziemlich imposante Motorhaube spazieren fährt, war für den Panzermotor natürlich kein Platz. Die Lösung des Problems: Ein aus Vierkantprofilen im echten Männerformat (150x100 mm) selbst geschweißter, sechs Meter langer Leiterrahmen, der hinten die abgetrennte Fahrgastzelle aufgeschraubt bekam, vorne die ursprüngliche Volvo Front und in der Mitte den monströsen Motor.
Bei den Achsen vertraute Victor auf handfeste US-Technik und installierte Vorder- und Hinterachse aus einem Chevy-Pickup der 2500er Heavy-Duty-Baureihe. Um die Kraft überhaupt auf die Antriebsachse zu bekommen, war noch ein etwas stabileres Getriebe als die originale Box aus dem PV544 nötig, Victor entschied sich für seine bislang durchgeführten Probefahrten für das Getriebe eines 1990er BMW 525 TDS. Angeflanscht wurde dies über ein selbstgebautes Planetenradgetriebe an die Ausgangswelle des Zwölfzylinders.
Der Volvo mit dem Panzermotor
Das im Laufe der Jahre zusammengebaute Komglomerat ist inzwischen soweit gediehen, dass der Motor startet und das Auto fährt, lenkt und bremst. Die vollen 2.300 Newtonmeter Drehmoment und die kolportierten 587 PS des Panzermotors wurden freilich noch nicht vollständig auf das BMW-Getriebe losgelassen, es ist vorstellbar, was dann passieren würde.
Aktuell ist das Projekt noch ein wenig entfernt von der Fertigstellung, Sprit- und Ölversorgung laufen über angehängte Kanister, auch die Motorkühlung und die Fahrzeugelektrik sind noch Baustellen. Für ausreichend Furore sorgt der Panzer-Volvo allerdings bereits jetzt.