NAS als USB-Speicher oder doch das System wählen?

NAS als USB-Speicher oder doch das System wählen?
Um das komplette Netzwerk speichern zu können, nutzt Du eventuell ein NAS-System. Alternativ leistet Router-NAS gute Dienste. Zahlt sich die günstige Variante aus?
NAS bietet Speicherkapazität und einfachen Aufbau
Das Kürzel „NAS“ steht für „Network Attached Storage“ und meint einen zentralen Dateiserver. Dieser kann konfiguriert werden und bietet den nötigen Speicherplatz in einem Netzwerk. Der Aufbau eines NAS-Systems ist einfach, der Aufwand für die unabhängige Speicherkapazität hält sich in engen Grenzen. Aus Kostengründen setzen aber viele User auf Router-NAS, was nichts anderes als ein USB-Speicher ist, der mit dem Router verbunden werden kann. Wichtig zu wissen: NAS muss über das passende Betriebssystem verfügen, damit alle Mitglieder eines Heimnetzwerkes darauf zugreifen können. Wie groß die Speicherkapazität am Ende ist, hängt davon ab, welche Kapazität die Festplatten im NAS oder in der SSD-Karte haben. Auch die Sicherheitsstrategie, die hier gewählt wurde, spielt eine Rolle. Werden die Dateien durch redundante Raid-Systeme, externe Back-ups und Snapshots zusätzlich gesichert, ist die Kapazität vielleicht geringer. Dafür aber ist das Risiko, dass Deine Daten verloren gehen, geringer. Die Kosten für ein solches NAS-System liegen zwischen 150 und 200 Euro, wobei hiermit die Kosten für das Leergehäuse mit zwei internen Laufwerkschächten gemeint sind. Zusätzlich fallen Kosten für die internen Laufwerke, die mit rund 300 Euro zu Buche schlagen, an. Wie hoch die Kosten im Einzelnen sind, hängt von den gewählten Konfigurationen ab.
Gratis kannst Du die NAS-Funktionen nutzen, die über den Heimnetzrouter bereitgestellt werden. Lediglich den USB-Stick musst Du bezahlen, eventuell auch eine externe USB-Festplatte, solltest Du diese nutzen wollen. Den Speicher können dann alle Heimnetzgeräte nutzen, die mit dem Router verbunden sind.
NAS-System oder Router-NAS als Alternative: Was ist besser?
Beide Varianten, also NAS-System und Router-NAS bieten die wichtigsten Funktionen, die Du für die tägliche Arbeit brauchst. Daten und Ordner lassen sich mit beiden NAS-Modelle für andere Geräte freigeben, wofür das SMB-Protokoll genutzt wird. Zudem sind beide als Medienserver nutzbar: Speicherst Du Filme oder Fotos auf dem Fernseher, kannst Du sie über NAS wieder anschauen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die günstiger NAS-Variante nicht für alle Anwendungen gleichermaßen geeignet ist. Wir werfen einen genauen Blick auf beide Möglichkeiten und nennen Stärken und Schwächen im Detail. Danach lässt sich die Frage beantworten, welches NAS für die Anwendung zu Hause am besten geeignet ist.
Dateien sichern mit NAS: Backup mit dem NAS-System
Es ist eine Horrorvorstellung für jeden, der mit einem Computer arbeitet. Die Dateien wurden versehentlich gelöscht und lassen sich nicht mehr herstellen! Kein Zugriff mehr auf wichtige Dateien und Ordner, das bedeutet jede Menge Ärger und Aufwand. Der Netzwerkspeicher soll das Chaos verhindern und Dateien zentral speichern. So besteht auch dann noch die Möglichkeit eines Zugriffs, wenn die Inhalte auf dem PC oder auf dem Rechner gelöscht worden sind. Auch bei einer Beschädigung eines Laufwerks der genutzten Computer wird es nicht gleich problematisch.
NAS-Hersteller bieten überwiegend spezielle Tools für Anwender, die ihre Ordner, Dateien und andere Verzeichnisse auf einem Netzwerkspeicher sichern wollen. Für Windows bietet Qnap beispielsweise ein Back-up-Tool mit Namen „NetBak PC Agent“. Sehr praktisch: Die Dateisicherungen können auch automatisch ablaufen. Der Nutzer wird dank einer deutschsprachigen Anleitung, die sehr ausführlich gehalten wurden, durch die ersten Back-ups und die zugehörigen Aufträge geführt. Neben Qnap gibt es auch Synology und sein NAS-System „Drive Client“, wo die entsprechenden Aufgaben zur Dateisicherung angelegt werden. Die Vorgehensweise ist bei diesen und ähnliche Back-up-Tools stets vergleichbar:
- Eintragen der Anmeldeinformationen für das NAS-Benutzerkonto
- Erteilung von Schreibrechten für den Freigabeordner
- Nötigenfalls Anpassung der Einstellungen in der NAS-Benutzerverwaltung
Bei Nutzung des NAS-Systems als Back-up-Ziel hast Du einige Möglichkeiten, mit denen Du auch das Backup absichern kannst.
Bei einem Backup der Dateien über das Router-NAS kann kein spezielles Tool genutzt werden, stattdessen brauchst Du ein separates Programm. „Easeus Todo Backup Free“ ist ein solches Programm und kann als kostenlose Software genutzt werden. Du musst lediglich bei der Installation darauf achten, dass Du nicht ungewollt die kostenpflichtige Version aktivierst, die als „Home“ oder als „Home+“ gekennzeichnet ist. Wähle bei der Art des Back-ups entweder ein unkomprimiertes 1:1 Backup oder eine komprimierte und verschlüsselte Variante („Native Format Modus“ oder „Image Modus“). Gib die erfragten Zugangsdaten ein, die sich auf den Router beziehen. Das geht am einfachsten, wenn Du zuvor ein Benutzerkonto für den Router erstellt hast, das sich auf die Back-up-Aufgabe beschränkt. Tipp: Die Router unterscheiden sich diesbezüglich.
Fazit: Geht es nur um die Back-ups, kann das Client-Tool genutzt werden. Die Durchführung der Datenspeicherung ist mit einem NAS-System ebenso gut möglich wie mit einem Router-NAS.
System-Back-ups mit Router-NAS oder System-NAS
Es geht nicht nur um die Sicherung einzelner Dateien und Ordnern, sondern um ein vollständiges System-Image? Diese Art der Komplettspeicherung hat einige Vorteile, denn so können alle Dateien, Programme und Treiber im Falle eines Totalausfalls wiederhergestellt werden. Für Windows gibt es hier lediglich Qnap als NAS-Anbieter („NetBak PC Agent“). Du nutzt ein Synology-NAS? Back-ups eines kompletten Systems werden dabei über zwei Apps durchgeführt. Im Einzelnen sind das:
- Active Backup for Business
- Active Backup for Business Agent
Die Apps funktionieren aber nicht für jedes Synology-Modell. Unter anderem sind die Einstiegsmodelle der j-Serie damit nicht nutzbar. Alternativ kannst Du aber auf „Easeus Todo Backup Free“ setzen, damit wird ein Abbild der Systempartition erstellt. Das wiederum kann auf ein ausgewähltes Netzlaufwerk gespeichert und von hier aus wiederhergestellt werden. Im Ernstfall kannst Du die Daten am ursprünglichen oder auch an einem anderen Speicherort wiederherstellen. Zusätzlich kannst Du einen USB-Stick für den Notfall anlegen, sodass das Abbild erstellt werden kann, selbst wenn der Rechner nicht mehr starten möchte. Klicke dafür einfach im oberen rechten Bereich auf „Werkzeuge“ und wähle von hier aus „Notfall-Laufwerk erstellen“.
Nutzt Du kein NAS-System, sondern Router-NAS, ist Easeus Todo Backup Free wieder eine gute Wahl, denn Du brauchst jetzt ein netzwerkfähiges Image-Programm. Die Sicherung des Systems sowie dessen Wiederherstellung sind damit ebenso möglich wie bei Nutzung eines NAS-Systems. Du erstellst außerdem ein USB-Boot-Medium, damit die Wiederherstellung der Daten funktioniert. Der Vorteil: Easus Todo Backup ist auch für umfangreiche Back-ups des Systems nutzbar und kann sogar dann verwendet werden, wenn kein passendes Imaging-Tool ist.
Fazit: Sowohl System-NAS als auch Router-NAS sind für das System-Back-up sehr gut nutzbar und brauchen lediglich eine passende Software. Du brauchst allerdings mehr Speicherplatz, um ein komplettes System-Back-up zu erstellen. Nutze daher lieber eine größere USB-Festplatte als den Speicherstick, damit dein Backup auch wirklich gesichert werden kann.
Zum Thema der Datensicherheit
Das Backup soll helfen, alle Daten in Sicherheit zu bringen und im Ernstfall darauf zugreifen zu können. Doch das geht nur, wenn das Backup nicht nur durchgeführt wird, sondern wenn die Dateien danach auch sicher aufbewahrt werden. Nur so können sie im Notfall für die Wiederherstellung genutzt werden. Beim NAS-System kannst Du dafür zwei Laufwerke als Raid 1 einrichten, sodass der Ausfall eines Laufwerks möglich ist, ohne dass ein Datenverlust zu befürchten ist. Raid 1 wird von NAS genutzt, um die Inhalte eines Laufwerkes auf das zweite Laufwerk zu spiegeln. Das bedeutet, dass Du praktisch immer eine Kopie hast: Fällt ein Laufwerk aus, sind die Daten immer noch auf dem zweiten vorhanden. Darüber hinaus bietet das System die Möglichkeit, die betreffenden Dateien auf einem USB-Speicher, in der Cloud oder auf einem anderen NAS im Heimnetz zu speichern. Snapshot-Funktionen kommen dazu und machen die Wiederherstellung gelöschter oder ungewollt veränderter Dateien möglich.
Hier zeigt sich der erste Mangel eines Router-NAS: Die Raid-Funktion ist dabei nicht vorhanden, daher ist die Spiegelung der Dateien nicht möglich. Pro USB-Port gibt es immer einen Speicher, der angeschlossen werden kann. Sogar Router, die zwei USB-Anschlüsse aufweisen, können nur einen Speicher je Port sichern. Ist das bei Dir der Fall, kannst Du aber zuerst einen Back-up-Auftrag erteilen und diesen auf dem ersten USB-Speicher sichern. Danach erteilst Du einen identischen Auftrag für den zweiten Speicher und lässt diesen ausführen. Damit fängst Du den Ausfall der beiden externen USB-Speicher ab. Willst Du ein System-Image durchführen, ist das allerdings viel zu zeitaufwendig. Zudem ist das Backup der Daten, die auf dem Router-NAS gespeichert sind, auf ein anderes externes Speichermedium nicht möglich. Die Nutzung von Snapshots ist ebenfalls keine Option.
Fazit: Willst du, dass deine Daten wirklich sicher sind, kommst Du um ein NAS-System nicht herum. Bedenke aber, dass Raid 1 nicht gegen einen Schaden des NAS-Systems schützt, sondern nur gegen den Ausfall eines Laufwerks. Ein weiterer Sicherheitsspeicher im Heimnetz, der dann auch als Router-NAS verwendet werden kann, ist daher sinnvoll.
Einsatz beim Multimedia-Streaming
Filme und Fotos flexibel streamen: Mit der System-NAS kein Problem, denn hier werden viele Formate unterstützt. Gut zu wissen: Die meisten aktuellen NAS-Systeme sind via App mit einem Medienserver auszustatten. Dieser wiederum kann alle Inhalte durchsuchen, die als Medienordner gekennzeichnet wurden und Ton-, Bild- und Videodateien sein können. Mithilfe des NAS-Systems erstellst Du einen Index, der für die Wiedergabe der Dateien über die Netzwerkverbindung unverzichtbar ist. Programme und Geräte, die „DLNA“ oder „UPnP AV“ als Kürzel tragen, unterstützten die nötigen Streaming-Protokolle. Doch nicht jeder Medienserver kann uneingeschränkt auf die Daten zugreifen, denn das Dateiformat und das Komprimierungsverfahren der einzelnen Multimedia-Daten sind nicht immer kompatibel. Die Wiedergabe von Fotos ist oft nur als JPG möglich, andere Bildformate wie GIF oder TIFF werden durch den Multimediaserver häufig nicht erkannt. Die Praxis hat gezeigt, dass die Wiedergabe der Daten, die gesichert wurden, am besten mit NAS-Geräten von Synology funktioniert.
Natürlich ist das Streaming auch mit Router-NAS möglich, allerdings ist der Medienserver hier nicht in jedem Fall standardmäßig verfügbar. Teilweise muss er erst im Routermenü aktiviert werden. An dieser Stelle punktet die Fritzbox von AVM, denn sie ist auf eine reibungslose Funktion mit vielen verschiedenen Formaten ausgelegt.
Fazit: Sowohl Router-NAS als auch System-NAS sind für das Streaming möglich. Maßgeblich ist hier vor allem der Medienserver, der die gespeicherten Medienformate unterstützt.
Sicherer Fernzugriff möglich?
Du willst auch von außerhalb auf die von Dir gespeicherten Inhalte zugreifen können? Dann brauchst Du die Funktion des Fernzugriffs, der sich bestenfalls einfach und vor allem sicher einrichten lässt. Die meisten NAS-Hersteller bieten einen Zugang zur Cloud an, der mit dem NAS im Heimnetz ganz leicht zu koppeln ist. Du brauchst dafür nur ein Zugangskonto für den jeweiligen Dienst und schon kannst Du von einem ganz anderen Ort aus oder von unterwegs per Smartphone oder Notebook Zugriff auf deine Daten bzw. auf die Inhalte des NAS-Systems bekommen. Welches IP-Protokoll dein Router im Heimnetzwerk benutzt und worüber der externe Client mit dem Internet verbunden ist, spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist nur der Relay-Server, der eine Verbindung zu beiden Seiten herstellt.
Auch über Router-NAS ist der Fernzugriff möglich. Dafür bieten viele Hersteller einen Relay-Server an, der wiederum per Smartphone-App zugänglich ist. Die wichtigsten Routereinstellungen sind hiermit zugänglich. Die Inhalte des Router-NAS hingegen können in der Regel nicht zugänglich gemacht werden. Anders sieht es mit den Fritzbox-Modellen von AVM aus. Sie nutzen keinen Relay-Server, sondern setzen auf die direkte Verbindung via VPN zwischen Router und Client. Damit ist auch der Zugriff auf die angeschlossenen NAS-Speicher möglich. Wichtig: Die Verbindung kann nur genutzt werden, wenn der externe Client und der Heimnetzrouter dasselbe IP-Protokoll nutzen bzw. darüber verbunden sind (über IPv4 oder IPv6).
Fazit: NAS-Systeme überzeugen im Fernzugriff auf jeden Fall, denn sie nutzen die Cloud, die völlig unkompliziert anzuwenden ist. Der Nutzer muss sich nicht um Weiterleitungen an den Ports oder um IP-Protokolle kümmern. Ähnlich einfach geht es bei Router-NAS nur mit den Fritzbox-Modellen, die den Fernzugriff per VPN bieten. Beide Beteiligten müssen dafür aber über das gleiche IP-Protokoll verbunden sein.
Wie steht es um die Sicherheit?
Die Zahl der Internetangriffe wächst und so ist es nicht verwunderlich, dass Nutzer ihre Daten so sicher wie möglich verpackt wissen wollen. Der Fritzbox-Router ist einer der wenigen, die das Zugriffsprotokoll SMBv1 abschalten lassen, das als besonders unsicher gilt. Diese Option haben aber nur wenige Router. Zur Erklärung: Das SMB-Protokoll wird meist für den Zugriff auf Ordner, die im Heimnetz gespeichert sind, verwendet. Fast alle NAS-Router setzen auf die veraltete Version dieses Protokolls. Diese gilt inzwischen als sehr unsicher. Nicht umsonst hat Windows diese ab der Version 10 deaktiviert und auch verschiedene NAS-Systeme haben sich vom SMBv1-Protokoll verabschiedet. Die neue Version SMBv3 wird nun für Freigaben verwendet und ist deutlich sicherer. Um das unsichere Protokoll in den Fritzboxen abzuschalten, gehst Du wie folgt vor:
- Klick im Fritzbox-Menü auf „Heimnetz“.
- Gehe danach auf „USB/Speicher“ und dann auf „Geräteübersicht“.
- Scrolle nach unten und klicke auf „Heimnetzfreigabe“.
- Schalte nun „Unterstützung für SMBv1“ als Option ab.
NAS mit unterschiedlichen Benutzerkonten und verschiedenen Rechten
Es ist nicht nötig, dass alle Geräte im Heimnetz gleichermaßen auf alle NAS-Inhalte zugreifenkönnen. Die Benutzerkonten sollten daher unterschiedliche Rechte zugewiesen bekommen. Jedes NAS-System hat eine eigene Verwaltung der Benutzer, die sich per Passwort und mit verschiedenen Zugriffsrechten ausgestattet für die Einräumung unterschiedlicher Berechtigungen auslegen lässt. Es ist daher möglich, die Nutzerrechte sehr detailliert einzustellen. Ein Nutzer kann vielleicht nur schreiben, ein anderer nur lesen, ein dritter Anwender aber kann den Zugriff auf einen Ordner komplett verweigert bekommen. Zusätzlich bieten die Hersteller von System-NAS die Möglichkeit, einzelne Kontingente für die verschiedenen Ordner oder Nutzer anzulegen. Damit lässt sich verhindern, dass nur ein Anwender den kompletten Netzwerkspeicher für sich beanspruchen kann.
Die Verwaltung der einzelnen Benutzer ist beim Router-NAS mitunter stark eingeschränkt. Teilweise gibt es nur ein Benutzerkonto, dem lediglich ein Passwort zugeordnet ist. Damit können Freigabeordner gegen unerwünschte Zugriffe gesichert werden. Allerdings gibt es auch Varianten, bei denen nicht mal das möglich ist und wo Menü und NAS-Zugriff nicht mit Passwörtern belegt sind. An dieser Stelle punkten aber die Fritzbox-Modelle von AVM wieder, die sich gleichauf mit den Systemen von Synology befinden.
Fazit: Die umfassende Zugriffsverwaltung ist bei NAS-Routern nicht möglich, sie bleibt bisher System-NAS vorbehalten. Bei Letzterem können einzelne Freigabeordner zusätzlich verschlüsselt und über ein Passwort gesichert werden. Sollen im Heimnetz viele gespeicherte Inhalte geschützt werden, ist das NAS-System einem Router-NAS vorzuziehen.
Was das wieder (an Strom) kostet!
In der Regel laufen NAS-Router und NAS-System den ganzen Tag lang, es gibt auch keine nächtlichen Ruhephasen. Die Kosten für den Stromverbrauch sollten daher von Anfang an einkalkuliert werden. Ein NAS-System, das über zwei Festplatten mit 3,5 Zoll verfügt, verbraucht zwischen 11 und 14 Watt im laufenden Betrieb. Die Leistungsaufnahme ist höher und kann auf bis zu acht Watt sinken, wenn ein aktiver Energiesparmodus eingeschaltet ist. Besonders sparsame Modelle sinken dabei sogar auf bis zu drei Watt, was aber nur möglich ist, wenn die internen Festplatten in den Sleep-Modus fahren. Gut zu wissen: Nachts fahren die meisten NAS-Systeme automatisch herunter und erst am Morgen wieder hoch. Schaltest Du das NAS aus, braucht das Gerät weniger als ein Watt für den gemäß Zeitplan eigenständigen Neustart.
Ein Router-NAS braucht deutlich weniger Strom: Die Fritzbox 7590 beispielsweise braucht nur etwa drei Watt. Bei Abschalten der USB-Platte in den Sleep-Modus geht der Verbrauch noch weiter herunter. Dann sind rund 0,5 Watt als Leistungsaufnahme zu verzeichnen. Insgesamt braucht ein Router-NAS mehr als ein System-NAS, wobei die Leistung für die Verbindung zum Internet und ins Heimnetzwerk genutzt wird.
Fazit: Du magst es besonders sparsam? Dann ist Router-NAS für dich die richtige Wahl, denn es verbraucht deutlich weniger als System-NAS. Letzteres braucht schon allein dadurch, weil es sich um ein eigenständig arbeitendes Gerät handelt, mehr Strom.
Alles zur Übertragungsrate
Beim NAS-System werden Übertragungsraten zwischen 100 und 112 Mbyte/s erzielt, was dank Gigabit-LAN-Anschluss sowohl für Lese- als auch für Schreibvorgänge möglich ist. Besitzt das System einen Multigigabit-Port und hier einen Anschluss mit 2,5 Gbit-LAN, sind Transferraten zwischen 300 und 600 Mbyte/s möglich.
Die USB-Schnittstelle sowie die Leistungsfähigkeit der CPU sind beim Router-NAS davon abhängig, wie hoch die Übertragungsrate ist. Nutzt der Router USB 3.0, sind Raten von rund 80 Mbyte/s möglich. Schreibraten von weniger als 30 Mbyte/s sind bei NTFS-formatierten USB.3-Speichern möglich, für Kopieraktionen jedoch viel zu langsam. Willst Du den Datentransfer beschleunigen, kannst Du den USB-Speicher direkt mit dem Client verbinden.
Fazit: Soll der Datentransfer möglichst schnell sein, ist das NAS-System die einzige Alternative, was vor allem für umfangreiche Kopiervorgänge und Back-ups gilt. Geht es aber darum, nur einzelne Dateien zwischen dem Client und dem Netzwerkspeicher zu übertragen, ist Router-NAS meist ausreichend.
Synchronisation der Daten sorgt für mehr Sicherheit
Willst Du die aktuellen Inhalte jederzeit verfügbar haben? Dann ist ein Datenabgleich zwischen den Heimnetzgeräten und dem Netzwerkspeicher wichtig. Das geht mit Synology Drive als App besonders einfach und auf verschiedene Weisen. Unter anderem ist es möglich, die auf dem Tablet veränderten Dateien im NAS-System in der aktuellen Variante abzuspeichern. Die Synchronisierung kann auf Wunsch in beide Richtungen ablaufen oder nur auf eine Richtung festgelegt werden. Sie läuft dann zwischen Client und NAS oder NAS und Client. Fällt eines der beteiligten Geräte aus, bleiben die Inhalte auf beiden Geräten bestehen. Die Synchronisation ist sogar möglich, wenn einer der Clients außerhalb des Heimnetzes ist, dennoch aber mit dem Intranet verbunden bleibt. Setzt Du auf Router-NAS, ist keine gleichzeitige Datensynchronisierung und Sicherung der Daten möglich.
Fazit: Möchtest Du auf allen deinen Geräten stets aktuelle Dateien und Ordner haben, ist die Synchronisierung wichtig. Diese ist aktuell nur durch System-NAS sichergestellt, nicht aber durch Router-NAS.
Fazit: Router-NAS bis auf wenige Ausnahmen eine echte Alternative
Aus den Vorüberlegungen ergibt sich, dass Router-NAS in vielen Fällen eine günstige Alternative zum System-NAS ist. Vor allem die Fritzbox-Modelle von AVM müssen hier hervorgehoben werden, denn sie bieten viele Eigenschaften, die ansonsten System-NAS vorbehalten sind. Gleichzeitig sind diese Modelle aber deutlich günstiger und verbrauchen weniger Strom.