USB-Sticks: Darauf sollten Sie beim Kauf achten

USB-Sticks sind kompakt, bieten aber Kapazitäten von bis zu 1 TB. Somit gibt es fast nichts, was nicht auf sie passt. Wir stellen Ihnen wichtige Auswahlkriterien für den Kauf vor.
Vorteile von USB-Sticks
Für das Mitführen von Daten sind USB-Sticks hervorragend geeignet. Solche Sticks sind wunderbar kompakt und können mühelos im Portemonnaie, in der Hosentasche oder am Schlüsselbund mitgenommen werden. Außerdem spricht die hohe Flexibilität von USB-Sticks für sie.
Sowohl Desktop-PCs als auch Notebooks und Netbooks ganz unterschiedlicher Baujahre sind mit einem USB-Anschluss ausgestattet und können die Sticks auslesen. Somit lassen sich Daten spielend leicht auf alle erdenklichen Rechner übertragen und man kann anderen Personen Daten mitgeben, die diese dann ansehen können. Trotz dieser hohen Flexibilität unterscheiden sich USB-Sticks beispielsweise in Sachen Bauform, Kapazität und Tempo teilweise massiv.
USB 3.0 sorgt für hohe Geschwindigkeiten
Lange Zeit wurden USB-Sticks dafür kritisiert, dass sie nur ein mittelmäßiges Tempo zu bieten haben. Das war sogar noch beim Standard 2.0 der Fall. Deswegen wurde bei der Version 3.0 ("Super Speed") großer Wert auf eine Geschwindigkeitserhöhung gelegt. Jetzt verfügen USB-Sticks über eine theoretische Höchstübertragungsrate von 625 MB/s und sind somit gut zehnmal so schnell wie zuvor.
Diese theoretische Höchstgeschwindigkeit wird im alltäglichen Einsatz aber niemals erreicht, da ein Drittel der Geschwindigkeit für die Identifikation der Sender und Empfänger und die Adressierung von Datenpaketen benötigt wird. Der Geschwindigkeitsunterschied einzelner Modelle wird vor allem beim Schreiben deutlich. Einige Sticks schaffen knapp 400 MB/s, während andere das USB 2.0-Niveau kaum übersteigen.
Viele Nutzer wollen ihren USB-Stick als Betriebssystem für unterwegs verwenden. Hierbei ist nicht nur die sequenzielle Datenrate, sondern auch die Datenrate beim zufälligen Lesen und Schreiben relevant. Das Benchmark-Tool CrystalDiskMark bietet die Möglichkeit, die Transfergeschwindigkeit besonders kleiner Datenpakete zu testen. Außerdem werden bei diesem Test verschiedene parallele Anfragen gestellt. Die Ergebnisse dieser Überprüfung geben an, wie schnell verschiedene Programme von einem Stick aus gestartet werden können.
Diese Punkte sollten beim Kauf von USB-Sticks beachtet werden
- Einsatzbereiche
Hauptsächlich werden USB-Sticks eingesetzt, um Daten wie Fotos, Texte, Programme, Musik, Videos und vieles mehr immer bei sich zu haben. Mittlerweile gibt es besonders kleine Varianten, die am Schlüsselbund getragen werden können. - Geschwindigkeit
Besonders schnelle 64-GB-Sticks sind in der Lage, 400 MB/s beim Lesen und 200 MB/s beim Schreiben zu erreichen. - Lebenserwartung
Mit der Zeit nutzen sich die Speicherzellen von USB-Sticks ab. Von den Herstellern werden eine Million Schreibzyklen pro Zelle garantiert. In diesem Zusammenhang ist die Controller-Elektronik sehr wichtig. Diese legt veränderte Speicherstellen beim Schreiben stets auf anderen physischen Bereichen ab. - Ausfallsicherheit
Um einen USB-Stick zu beschädigen oder dafür zu sorgen, dass er nicht mehr funktioniert, muss schon sehr fahrlässig damit umgegangen werden. Normalerweise machen solche Sticks alles mit und sogar für den Outdoor-Bereich gibt es spezielle Modelle. Diese kommen besonders gut mit Erschütterungen klar. Einige Hersteller sind so von ihren Produkten überzeugt, dass sie eine lebenslange Garantie auf ihre USB-Sticks geben. - Kapazität
In den letzten Jahren hat die Speicherkapazität der USB-Sticks massiv zugenommen. Aktuell verfügen die kleinsten Vertreter über 8 GB. Die Größen verdoppeln sich immer weiter. Aktuell stellen Sticks, die 1 TB Speicherkapazität erreichen, die Obergrenze dar. - Preis
Ein USB-Stick mit 16 GB ist bereits für weniger als 10 Euro zu haben. Modelle mit 32 GB sind nur unbedeutend teurer. Selbst Varianten mit 64 GB Speicher schlagen gerade einmal mit 25 Euro zu Buche. Für einen Stick mit 1 TB-Speicherplatz müssen ungefähr 600 Euro veranschlagt werden.
Software-Extras bei USB-Sticks
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei USB-Sticks ist die Ausstattung. Einige Varianten sind minimalistisch und nur mit dem Nötigsten ausgestattet, während andere sehr luxuriös daherkommen und zahlreiche Extras und Features bieten. So befinden sich auf einigen Sticks Virenschutzprogramme, Backup-Software, Verschlüsselungstools, Aktivitäts-LEDs, Adapter und Schutzboxen mit im Lieferumfang. Viel genutzt ist beispielsweise die Software SecureAccess, mit der ein passwortgeschützter Ordner erstellt wird und Daten mit einer 128-Bit-AES-Verschlüsselung geschützt werden. Solche Extras sind schön, können aber auch anderweitig auf den Stick gebracht werden. Immerhin gibt es auch zahlreiche Freeware-Tools die die Verschlüsselung übernehmen.
Schutz, Lebenserwartung und Garantien
Es lohnt sich, in USB-Sticks mit versenkbarem Anschluss zu investieren. Diese sorgen nämlich dafür, dass selbst mechanische Belastungen dem Stick nichts anhaben können und er unterwegs bestmöglich geschützt ist. Schutzhüllen und -kappen sind hierbei weniger effizient, weil sie schnell verloren gehen. Außerdem sind Modelle mit einer Aktivitäts-LED-Anzeige ausgesprochen praktisch.
In Bezug auf die Lebenserwartung geben die Hersteller an, dass Daten auf einem USB-Stick bis zu zehn Jahre sicher abgespeichert sind. Das Auslesen von Flash-Speicherzellen ist theoretisch immer möglich, jedoch garantieren die Hersteller lediglich 100.000 - 1.000.000 Schreibzyklen/Speicherzelle.
Allerdings haben einzelne Speicherzellen nur einen begrenzten Einfluss auf die Lebenserwartung eines USB-Sticks. Der Controller ist dank modernster Algorithmen nämlich in der Lage, defekte Zellen zu umgehen und gespeicherte Daten in einen anderen Bereich auszulagern. Wenn der Stick also vorrangig als Speichermedium genutzt und nahezu niemals neu beschrieben wird, ist er nahezu unendlich lange haltbar.
Ein weiteres wichtiges Kaufkriterium ist die Garantiezeit. Einige Hersteller gewähren eine lebenslange Garantie, andere stehen zehn Jahre lang für ihre Produkte gerade. Doch auch die Produkte von Herstellern, die eine fünfjährige Garantie anbieten, sind immer noch sehr zuverlässig. Einige Anbieter geben allerdings nur zwei bis drei Jahre Garantie auf ihre USB-Sticks. Diese Zeit ist definitiv zu kurz bemessen.
Diese Voraussetzungen müssen für eine höchstmögliche USB-Geschwindigkeit gegeben sein
Das Zusammenspiel zahlreicher Faktoren entscheidet über die Leistungsfähigkeit von USB-Sticks. Je hochwertiger zum Beispiel die verwendeten Flash-Speicherchips sind, desto effizienter arbeitet der Stick. Besonders empfehlenswert sind in diesem Zusammenhang Modelle mit der SLC-Technik ("Single Level Cell"). Hier hat jede Flash-Zelle eine klar definierte Spannung von 1 Bit, was für mehr Tempo sorgt und die Zellen weniger belastet. Demgegenüber bieten MLC-Chips ("Multi Level Cell") 4 Bit/Flash-Zellen, arbeiten dafür aber mit mehreren Spannungen. Die Speicherkapazität solcher Chips ist größer und sie sind preiswerter, allerdings schreitet deren Alterungsprozess deutlich schneller voran als bei ihren Kollegen.
Damit ein USB-Stick sein volles Potenzial ausschöpfen kann, muss es von den Verladestationen, den Ziel- und Quelllaufwerken sowie vom Transportwegdiesbezüglich unterstützt werden. Die langsamste dieser Komponenten entscheidet darüber, mit welcher Geschwindigkeit ein USB-Stick Daten austauschen kann.
Folgende Schritte sind zum Beispiel bei der Übertragung von Daten von einem USB-Stick auf einen PC nötig: Der Controller des Sticks ist die erste Verladestation. Je nachdem, wie schnell der Controller ist und wie viele Datenkanäle er besitzt, ermöglicht er eine mehr oder weniger schnelle Datenübertragung. Langsame Sticks bieten nur einen Datenkanal, wohingegen andere mit zwei oder vier Kanälen ausgestattet sind. Hierdurch verdoppelt beziehungsweise vervierfacht sich die Übertragungsgeschwindigkeit.
Die zweite Verladestation ist der USB-3.0-Host-Controller am Rechner. Die Treiber sortieren die Daten und legen sie an bestimmten Adressen ab, über die sie ihr Ziel erreichen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Treiber des Rechner. immer auf dem neuesten Stand zu halten. Daher sollte auf der Herstellerseite des Controllers regelmäßig nach den aktuellen Treibern gesucht werden. Nicht zuletzt muss der Rechner mit einer USB-3.0-Anschlussbuchse versehen sein, damit der USB-3.0-Stick mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit Daten übertragen kann. Ob das der Fall ist, lässt sich mittels der blauen Farbcodierung erkennen. Falls eine solche Buchse nicht vorliegt, kann sie mit einer USB-3.0-Controller-Karte nachgerüstet werden. Preiswerte Varianten sind bereits für unter 10 Euro zu haben.