Fußball, Weltraum, Oscar-Selfie: Der Twitter-Jahresrückblick

Gleich wiederholt stand die Twitter-Gemeinde in diesem Jahr Kopf. Ob 7:1-Sensation in Brasilien oder Promi-Selfie bei den Oscars - diese einmaligen Momente brachten die Netzwelt zum Zwitschern.
Der Kurznachrichtendienst Twitter hat sich schon lange von einer kurzweiligen Banalität für Prokrastinierer zum offiziellen Sprachrohr ganzer Nationen aufgeschwungen. Ob Promi-Selfie bei den Oscars, Fußball-Debakel für die Brasilianer oder deutsche Aussichten aus dem Weltraum: Diese Momente bewegte die Twitter.Gemeinde im Jahr 2014.
Einer geht noch, einer geht noch rein
Deutschland gegen Brasilien, Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft - für die Selecao ein Heimspiel. Als die im Vorfeld angekündigte Härteprobe entpuppt sich die Partie aber nicht, ganz im Gegenteil. Nach 29 Minuten steht es 5:0 für Jogis Mannen, Endstand 7:1. Dass in diesem Moment Historisches geschah, wurde auch auf Twitter deutlich: Mit 35,6 Millionen abgesetzten Tweets als Folge des Halbfinal-Spiels wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Insgesamt flossen 672 Millionen Twitter.Nachrichten während der WM in Brasilien ein - ebenfalls Rekord!
Der Weltraum, unendliche Weiten
"Um zu sehen, wie zerbrechlich unser kleiner Blauer Planet ist, genügte mir ein einziger Blick." Alexander Gerst ist unser Mann im All. Der deutsche Astronaut verbrachte ein halbes Jahr auf der Internationalen Raumstation ISS. Das hinderte ihn aber nicht daran, die Welt unter sich an seinem märchenhaften Ausblick teilhaben zu lassen. Via Twitter schickte er atemberaubende Bilder an seine Follower, die doch glatt aus dem Blockbuster "Gravity" hätten stammen könnten.
Am gefühlt anderen Ende der Galaxie sorgte die Raumsonde Rosetta ebenfalls für Aufsehen bei Twitter. Stolze zehn Jahre war Rosetta unterwegs, ehe sie auf dem Kometen 67P landete. Beim Kurznachrichtendienst konnten alle Hobby-Astronomen an diesem denkwürdigen Moment live teilhaben.
"Cheeeeese"
Selbst hätte Oscar-Moderatorin Ellen DeGeneres wohl auch nicht geglaubt, welch unglaublichen Selfie-Trend sie mit dem geposteten Schnappschuss von der Preisverleihung am 2. März lostreten würde. Bei den 86. Oscars schaffte es die heute 56-Jährige, die Creme de la Creme der Schauspielzunft um sich zu scharen. So lächelt Preisträgerin Jennifer Lawrence ebenso in die Kamera, wie "Silver Linings" -Kollege Bradley Cooper, Brad Pitt, Kevin Spacey oder Julia Roberts. Und wenn Bradleys Arm etwas länger wäre, wie sich DeGeneres in der Bildüberschrift wünschte, hätten es bestimmt noch ein paar mehr Stars auf das Bild geschafft.
Gebissen, geoutet, geflohen
Einige Promis waren 2014 besonders fleißig darin, Hashtags mit ihrem Namen dahinter zu sammeln. Tollpatsch Larissa Marolt etwa, die sich im Dschungelcamp nur ab und an von ihrer guten Model-Seite zeigen konnte. Ihr "Ich bin ein Star"-Mitstreiter Michael Wendler wurde ebenfalls fleißig getweetet - schließlich kniff er nach nur wenigen Tagen im Camp den Schwanz ein und floh freiwillig zurück in die Zivilisation.
Erneut sorgten zwei Fußballer für Aufsehen, wenn auch nicht mit ihren Ballkünsten: Der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger outete sich in diesem Jahr, was auf Twitter einen Sturm an Sympathie-Bekundungen auslöste, so auch vom einstigen Weggefährten wie Lukas Podolski. Weniger positive Nachrichten schrieb dagegen Uruguays Stürmer Luis Suarez. Im Spiel gegen Italien brannten ihm die Sicherungen durch, als er seinen Gegenspieler Chiellini bei einem Zweikampf kurzerhand in die Schulter biss - es war bereits das dritte Mal, dass Suarez einen Spieler zum Fressen gern hatte, dementsprechend lange wurde er auch gesperrt.