Historischer Einbruch: Fünf Gründe, warum es bei Apple nicht läuft
Zum ersten Mal seit 13 Jahren muss man im Hause Apple einen Gewinneinbruch hinnehmen. Doch was sind die Gründe für das überraschend schlechte Quartal des Unternehmens?
Eines gleich vorweg: Über die Zahlen von Apple würde sich jedes andere Unternehmen freuen und die Champagner-Korken knallen lassen. Doch wenn man über Jahre hinweg den Erfolg für sich gepachtet hat, beginnen die Apple Watches nun einmal anders zu ticken. Einnahme-Zuwächse von bis zu 80 Prozent im Rekordjahr 2011 helfen zudem nur bedingt, die Erwartungen auf einem realistischen Niveau zu halten. Dementsprechend kritisch geht man beim Technik-Riesen mit der Tatsache um, dass erstmals seit 13 Jahren der Gewinn zurückgegangen ist. Bei den iPhone-Verkäufen sogar um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch woran liegt dieser überraschende Einbruch?
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Die Innovationen bleiben aus
Optimisten sagen, dass die iPhones schon früh ein Level erreicht haben, das nur noch schwer zu toppen ist. Pessimisten attestieren dagegen sehr wohl Verbesserungsmöglichkeiten und sehen Apple als innovationsmüde an. Beide Sichtweisen erklären, wieso weniger Kunden als gedacht den Wechsel von iPhone 6 auf iPhone 6s vollzogen. Und weil das auch so bleiben wird, prognostizierte Apple-Chef Tim Cook bis zum Jahresende auch keine Besserung, sondern korrigierte den erwarteten Umsatz nach unten. Zumal sich die Innovation, also jener Punkt, den sich Apple seit jeher auf die eigenen Fahnen schrieb, auch bei den anderen Produkten zuletzt in Grenzen hielt, ob nun MacBook, iPad oder die Apple Watch.
Ziele beim Mac deutlich verfehlt
Einen großen Anteil an der negativen Entwicklung hatte der Absatz von Mac-Computern. Wie die Seite "Chip.de" berichtet, verfehlte Apple die angepeilten Verkäufe von 4,6 Millionen Geräten - nämlich um etwa 0,6 Millionen. Bei Einzelstückpreisen von mitunter über 2.000 Euro ein nicht zu vernachlässigender Einschnitt.
Die Konkurrenz schläft nicht
Vorbei die Zeit, als Apple-Produkte die der Mitbewerber spielend leicht in den Schatten stellten. Die Konkurrenz hat in Sachen intuitives Handling und Benutzercomfort viel gelernt und einstige Rückstände aufgeholt. Zudem bieten sie in den meisten Fällen den wesentlich attraktiveren Preis im Verbund mit der Tatsache, dass andere Hersteller wesentlich offener damit sind, auch mit Drittherstellern zu kooperieren.
Der Markt ist gesättigt
Generell dürften sich die Smartphone-Verkaufszahlen allmählich abflachen. Vor einigen Jahren kauften sich Kunden noch viel häufiger ein neues Telefon, als in der Gegenwart. Und diejenigen, die sich nun erstmals ein Handy kaufen, weil sie den Preis zuvor immer als zu abschreckend empfanden, greifen in aller Regel nicht zu den teuren iPhones.
Tim Cook ist nicht Steve Jobs
Seit fünf Jahren ist Apple-Gründer Steve Jobs nun schon tot. Lange genug, möchte man meinen, um den Führungswechsel endlich vollzogen zu haben. Doch mit dem Tod von Jobs hat sich auch die bereits aufgeführte Innovations-Armut eingeschlichen. Und wenn es darum geht, den Hype zu schüren und die Kundschaft auf das neue Produkt heiß zu machen, muss nun einmal festgestellt werden, dass Tim Cook kein Steve Jobs ist.