Mit Microsoft 365 endet der Support für den Internet Explorer 11
Für die Microsoft-Office-Suite wird es fortan keinen Support mehr für den Internet Explorer 11 geben. Das teile Microsoft jüngst mit. Wir sagen Ihnen, was Sie jetzt tun sollten.
Der 17. August 2021 ist der Stichtag, ab dem Sie mit dem IE 11 nicht mehr auf die Microsoft-Office-Suite Microsoft 365 zugreifen sollten. Wenn Sie soeben aus dem Urlaub zurückgekommen sind und noch immer den Internet Explorer verwenden, ist der Zugriff auf Microsoft-365-Apps - wenn überhaupt - nur noch mit starken Einschränkungen möglich. Das hat unterschiedliche Auswirkungen auf einzelne Apps. Mehr Details finden Sie hier. Für diese Probleme leistet Microsoft seit dem Stichtag keinen Support mehr.
Um Microsoft 365 uneingeschränkt nutzen zu können, müssen Sie den Browser wechseln. In der Microsoft-Systemwelt steht Edge als Ersatz-Browser zur Verfügung. Genauso gut können Sie aber auch zu Google Chrome, Mozilla Firefox oder Opera wechseln.
So richtig vollständig ist der Bruch offenbar nicht. In einem aktualisierten Blogpost schreibt Microsoft, dass der Support zwar am 17.August 2021 eingestellt wurde und dass neue Funktionen für Office 365 nicht mehr erwartet werden können. Zugleich weist man aber auch auf eine sukzessive Verschlechterung des täglichen "Benutzungserlebnisses" hin. Und zwar so lange, bis eine komplette Abtrennung der Apps erfolgt ist. Per Bannereinblendung werden Nutzer darüber informiert. Laut diesem Post ist aber auch nach dem Stichtag eine Anmeldung im IE in der Outlook-Web-App möglich. Auch SharePoint stellt eine solche Funktion zur Verfügung.
So geht die Ära des Internet Explorer 11 zu Ende
Der Blogeintrag von Microsoft beginnt mit der Aussage, dass die Zukunft des Internet Explorer. auf Windows 10 in Microsoft Edge liege. Das war am 19. Mai 2021, als die Redmonder das endgültige Aus für den IE, der nunmehr in der aktuellen Version "11" vorliegt, bekannt gaben. Am 15. Juni 2022 soll laut Microsoft der Browser.eteran mit Updates auf Windows 10H2 oder auch jüngeren Versionen von Windows 10 versorgt werden. Diese finden also wie gewohnt im Rahmen eines Patchdays statt. Das wäre dann am Patchday im Juni 2022. Das ist der Tag, ab dem der Internet Explorer 11 auf den meisten Windows-10-PCs keinen Support mehr erhält.
Tatsächlich wird schon lange Zeit vor diesem Datum im Internet Explorer der Support für Microsoft 365 eingestellt. Der Internet Explorer unterstützt demzufolge seit dem 17. August 2021 Microsoft 365 und die mit der Office-Lösung verbundenen Dienste nicht mehr. Überraschend kommt das Ende für den IE dennoch nicht. Schon seit Längerem empfehlen die Redmonder ihren Anwendern einen Wechsel zu Edge oder einem beliebigen anderen Browser. Für die Teams-Web-App stellte Microsoft den Support im IE schon am 30. November 2020 ein: "Aus für IE 11 und alten Edge: Das müssen Sie wissen" und "Internet Explorer: Schluss mit Microsoft Teams". Ebenfalls lassen sich seit November 2020 eine Vielzahl wichtiger Websites mit dem Internet Explorer nicht mehr öffnen: "Internet Explorer öffnet Youtube, Twitter & Co. bald nicht mehr."
Nutzer, die noch immer mit dem Internet Explorer arbeiten, wurden auf Microsoft Edge verwiesen. Gemeint ist hier die neueste Edge-Version mit der Chromium-Engine. Das klingt einfach, kann jedoch recht kompliziert sein. Viele Behörden und Unternehmen verwenden mitunter spezialisierte, für einen bestimmten (alten) Bowser optimierte Software, die neuere Browser (noch) nicht unterstützt. Für diese Anwender bedeutet das, dass sie ihre Anwendungen unter hohem Zeitdruck für einen Umstieg auf einen modernen Browser fit machen müssen. Im Worst Case müssten diese Anwendungen komplett neu programmiert werden.
Chrome, Firefox, Edge, Opera und Co. im Vergleich:
Was benutzen die Menschen?
Durchschnittliche Anwender entscheiden oft nicht aufgrund objektiver Kriterien, sondern gehen gerne ihrem Gefühl nach. Bei der Verbreitung der Browser wirkt sich dies so aus, dass Edge seinen Marktanteil in Deutschland von 5 % im Jahr 2020 auf nun 13 % ausbauen konnte. Bei Firefox hingegen sinken die Nutzungszahlen, hierzulande sind es nun "nur" noch 20 % Verbreitung (einst war Firefox sogar Marktführer unter den alternativen Browsern). Einen technisch belastbaren Grund dafür gibt es nicht.
Ganz klar an erster Stelle sitzt Googles Chrome-Browser: Gute 50 % schnappt sich der Browser, was im weltweiten Vergleich sogar noch recht niedrig ist. Opera und Vivaldi machen die letzten Prozentpunkte unter sich aus. Nicht einbezogen haben wir Apples Safari, da der Browser für Windows schon seit einigen Jahren nicht mehr im Programm ist. Ohnehin zeigt sich Apple bei der Weiterentwicklung des Programms nicht besonders enthusiastisch.Trügerische Vielfalt
Ganz so unterschiedlich wie vermutet fallen die Nutzungswerte übrigens nicht aus. Denn: Vier der fünf Browser (Edge, Chrome, Vivaldi und Opera) basieren auf dem Open-Source-Projekt Chromium, das technische Grundgerüst ist oft also identisch. Nur Firefox geht einen eigenen Weg. Das ist nicht zwingend schlecht, vor allem Webseitenentwicklern erleichtert dies die Arbeit. Außerdem unterscheiden sich die Funktionen oder auch der Datenschutz noch immer deutlich.
Edge nutzte bis zum letzten Jahr noch die eigene Edge-HTML-Engine, man wechselte dann aber aufgrund von Kompatibilität und Performance zur Chromium-Konkurrenz. Im Hinblick auf die Leistung war dies eine gute Entscheidung, wenngleich es schade ist, dass die Vielfalt unter den Browsern nun einen weiteren Hieb bekommen hat.Leistungsvergleich: keine Überraschungen
Um die Performance der unterschiedlichen Browser zu messen, haben wir sie durch sechs bekannte Benchmarks gejagt. Zum Einsatz kamen JetStream, das JavaScript testet, Ares für den Test neuer JavaScript-Funktionen, MotionMark für die Grafikperformance, Speedometer für Web-Applikationen und letztendlich noch WebXPRT 3 sowie BaseMark, die sich beide typische Alltagsaufgaben unter den Nagel reißen.
Wenig verblüffend ist dabei, dass Chrome, Opera, Vivaldi und Edge fast identisch abschließen. Das liegt daran, dass die Engine - wie bereits erwähnt - dieselbe ist. Firefox schließt in vier Messungen leicht hinter der Konkurrenz ab, in zwei Bereichen punktet der Browser hingegen. Ob diese Abweichungen in der Praxis wirklich spürbar sind, ist eine ganz andere Sache, denn meistens reden wir hier von Differenzen im Bereich von Millisekunden. Ohnehin wählen die meisten Anwender auch nach subjektivem Gefühl aus.Die Tab-Menge macht den Unterschied
Im Leerlauf, ohne geöffnete Tabs, brauchen aktuelle Browser praktisch keine CPU-Leistung und sehr wenig RAM. Dies ändert sich bei intensiver Nutzung: 15 Tabs auf bekannten Webseiten sorgen für bis zu 2 GB belegten Arbeitsspeicher. Wer beispielsweise einen Laptop mit 4 GB RAM besitzt, fordert sein Gerät damit schon sehr stark. Den Browsern selbst ist dies kaum anzulasten, da die Belastung von den Webseiten ausgeht. PC-Nutzer können einfach mehr RAM nachrüsten, Laptop-Anwender müssen andere Lösungen für das Dilemma finden.Sicherheit und Darstellung der Browser
Kein Browser setzt das aktuelle HTML5 und CSS3 perfekt um. Kleine Makel führen dazu, dass Webseiten nicht korrekt dargestellt werden. Über 95 % Kompatibilität mit den wichtigsten Web-Standards kommt kein Browser hinaus. Auch hier gilt, dass Edge, Opera, Chrome und Vivaldi die Spitze bilden, die meisten Webseiten werden damit problemlos dargestellt. Firefox holt auf und bringt es auf 92 % in HTML5. Außerdem reicht es sogar für den Sieg in CSS3.
Sehr gut schneidet Firefox hingegen beim Datenschutz ab. Die Sicherheit.software Browser.udit zeichnet Firefox mit deutlichem Abstand als Gewinner aus, wenn es um die Sicherheit der eigenen Daten geht. Dies deckt sich mit dem Ergebnis des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik), das 2019 Firefox ebenfalls als sichersten Browser kürte. Wohlgemerkt beziehen sich diese Resultate auf die Browser mit ihren Standardeinstellungen. Wenn Sie die Settings selbst angleichen, verändern Sie das Verhalten der Browser und damit auch die Sicherheit.Chromium-Browser schneiden schlecht ab
Immerhin: Firefox bietet einen eingeschränkt wirksamen Nutz gegen Tracking der Nutzer. Dass dies trotzdem für den Sieg reicht, liegt daran, dass alle Chromium-Browser noch schlechter sind. Auch ohne Cookies ist es Webseitenbetreibern möglich, Sie anhand des Browsers zu identifizieren. Wie sich dies in Zukunft entwickeln wird, bleibt abzuwarten, da Google den klassischen Cookies demnächst den Kampf ansagen wird. Der Alternative in Form von FLoCs soll sicherer sein, wenngleich Datenschützer bislang skeptisch reagieren. Bis FLoCs verbreitet sind, wird allerdings noch ein wenig Zeit vergehen.Verfügbarkeit und Funktionen
Die meisten Browser stehen heute plattformübergreifend für alle erdenklichen Plattformen zur Verfügung - also Windows ebenso wie macOS, Linux und auch Android und iOS. Nur von Vivaldi gibt es bislang keine Version für das iPhone. Besonders große Schritte unternimmt Opera: Der Browser existiert für Android gleich in drei Varianten für die normale Nutzung, die optimierte Touch-Bedienung und in der Mini-Version, um den Datenverbrauch unterwegs zu reduzieren. Bei der Synchronisation macht Opera ebenfalls viel richtig. Dort reicht ein QR-Code aus, um die Daten zwischen zwei Geräten auch ohne Account synchron zu halten. Alle anderen Browser bringen aber ebenfalls weitreichende Optionen für die Synchronisation mit, einen echten Verlierer gibt es in dieser Kategorie nicht.
Opera verzichtet allerdings auf unterschiedliche Profile und ein Lesemodus für Webseiten fehlt ebenfalls. Dafür punktet man mit einem eigenen VPN-Dienst. Merkwürdig: Chrome beherrscht den Lesemodus, aktivierbar ist er aber nur über die Kommandozeile. Damit bleibt er für 99 % der Nutzer außen vor. Dies ist umso seltsamer, da Edge beispielsweise den Lesemodus mitbringt - und die Engine dieselbe ist. Passwortmanager und PDF-Viewer hingegen haben sich als Standard etabliert, kein Browser verzichtet darauf.Add-ons und praktische Funktionen
Einen Schritt weiter als der Rest geht Edge beim Thema PDF, denn hier ist ein Editor gleich integriert, um weitreichende Änderungen an den Dokumenten vorzunehmen. Für den durchschnittlichen Anwender interessant könnten hingegen Opera und Vivaldi sein: Dort lassen sich diverse soziale Netzwerke, WhatsApp, Streamingdienste und ähnliche Funktionen in eine Seitenleiste integrieren. Der mühsame Blick aufs Smartphone entfällt somit oftmals (und Sie kommen in den Genuss einer echten Tastatur).
Jene Seitenleiste erfährt ohnehin gerade ein kleines Comeback, um Tabs anzuordnen. Untereinander lassen sich wesentlich mehr Tabs gleichzeitig anlegen im Vergleich zur Sortierung in der oberen Registerleiste. Edge beherrscht dies von Haus aus, Firefox beispielsweise benötigt ein Add-on wie Sidebar.
Beim Thema Add-ons ist der Fokus auf nur eine Engine ebenfalls ein Vorteil. Die allermeisten Erweiterungen im Webstore von Chrome sind mühelos auch mit allen anderen Chromium-Browsern kompatibel. Nur Firefox tanzt hier aus der Reihe, allerdings bietet auch dieser Browser.ntwickler einen sehr gut gefüllten Store für Add-ons an. Mit den Grundfunktionen müssen sich Nutzer somit in keinem Browser.ager zufriedengeben.Ähnliche Bedienung mit Unterschieden
Die letzte Disziplin ist vor allem eine Frage der Gewohnheit. Denn: Moderne Browser ähneln sich untereinander recht stark. Wer noch nie Opera genutzt hat und das Programm installiert, wird sich sofort zurechtfinden und die Software anstandslos nutzen können. Das hat den Vorteil, dass Sie problemlos hin und her wechseln können, um einen neuen Browser zu testen. Wenn es um eine bestimmte Detailfunktion geht, kann es sein, dass Sie ein wenig suchen müssen - doch die meisten Browser bringen heute eine Suchfunktion in ihren Einstellungen mit. Auch neue Nutzer bekommen in der Regel mit keinem der Programme ein Problem.
Problematisch wird die simultane Nutzung mehrerer Browser nur bei der Synchronisation. Firefox auf dem Notebook verbindet sich natürlich nicht mit Vivaldi auf dem Smartphone. Falls Ihnen diese Funktion wichtig ist, werden Sie indirekt also trotzdem zur Nutzung des gleichen Browsers auf ihren Geräten gezwungen.
IE Mode als letzter Ausweg
Nutzern derartiger Programme bietet Microsoft dennoch einen Rettungsanker. Dieser nennt sich "IE Mode" und ist in Edge integriert. Alte Anwendungen, die nur im Internet Explorer lauffähig sind, können Sie also mit dem "IE Mode" auch in Edge starten. Der Edge-Browser ist nach Angaben von Microsoft nicht nur sicherer und schneller als der in die Jahre gekommene Internet Explorer. Er ist vor allem abwärtskompatibel.Hier finden Sie Information von Microsoft zum IE Mode.
Ausnahmen: Die Einstellung betrifft weder den IE 11 auf Windows 8.1 noch den IE 11 für Windows 7, die durch Extended Security Updates (ESU) versorgt werden. Die erweiterten Sicherheit.updates wurden für ältere Versionen in Behörden und Unternehmen geschaffen. Auch auf speziellen Versionen von Windows 10 wird der Microsoft IE noch unterstützt. Details dazu finden Sie hier.