Von UEFI, BIOS & Co.
Wenn Sie heute einen PC oder ein Notebook kaufen (oder selbst aktuelle Komponenten zusammenbasteln), werden Sie nicht mehr vom BIOS, sondern von der UEFI-Firmware beim ersten Start des Systems begrüßt. Windows ist auf diesen Geräten fast immer vorinstalliert, und das wiederum befindet sich in einer GPT (GUID Partition Table). Secure Boot ist ebenfalls immer aktiviert, was verhindern soll, dass sich Schadsoftware in der Firmware oder der Boot-Umgebung festsetzt.
Bei älteren Geräten und Mainboards kommt hingegen das bekannte BIOS zum Einsatz. Auf der Festplatte befindet sich dann außerdem der MBR (Master Boot Record). Zuerst sollten Sie wissen, ob es sich bei Ihnen um ein Gerät mit BIOS oder UEFI handelt: Drücken Sie die Windows-Taste + R und geben Sie dann msinfo32 ein. Sie werden im sich öffnenden Fenster auch den Eintrag "BIOS-Modus" finden. Basiert Ihr System auf BIOS, steht dort "Vorgängerversion", andernfalls wird Ihnen "UEFI" angezeigt.
Bedenken Sie: UEFI können Sie nur in Zusammenhang mit 64-Bit-fähigen Systemen verwenden. Ältere CPUs bleiben außen vor. Secure Boot verstehen außerdem ebenfalls nicht alle Betriebssysteme, dieses Feature müssen Sie also womöglich deaktivieren. Nutzen Sie den BIOS-Modus, können Sie zwar auch 32-Bit-Betriebssysteme installieren, allerdings sind Sie dann sehr beschränkt - unter anderem auf 8 GB RAM. Der Bootloader muss außerdem zwingend im MBR vorhanden sein, was die Installationsreihenfolge einschränkt. Die Faustregel lautet dabei: Linux sollten Sie immer nach Windows einrichten.
Immerhin: Wahrscheinlich wird Ihnen das System die Wahl ohnehin abnehmen. Wenn Sie etwa bereits ein Windows 10 installiert haben, das auf UEFI setzt, werden Sie auch alle anderen Betriebssysteme automatisch in UEFI einrichten. Falls Sie mehrere Festplatten haben, können Sie auch bunt jonglieren, was jedoch nicht empfehlenswert ist. Der Umgang mit unterschiedlichen Bootloadern und Bootreihenfolgen ist einfach zu umständlich. Heranwagen sollten Sie sich an dieses Abenteuer nur, wenn Sie genau wissen, was Sie tun und Sie beispielsweise alle Systeme zu 100 % getrennt voneinander halten möchten.
Schritt 1: BIOS und Firmware prüfen
Möchten Sie ein bestehendes Betriebssystem wie Windows 7 um ein zusätzliches Windows 10 erweitern, müssen Sie im besten Fall nichts tun. Sie ändern im BIOS bzw. UEFI nur die Bootreihenfolge und sind dann schon fertig. Diese Reihenfolge ändern Sie, wenn Sie vor dem Laden des Betriebssystems Tasten wie F2, F8, F10, ESC oder auch Entf betätigen - dies unterscheidet sich je nach Mainboard. Im Eintrag zur Bootreihenfolge wählen Sie dann aus, ob das System von einer DVD oder einem USB-Stick starten soll. Soll das Betriebssystem im UEFI-Modus installiert werden, wählen Sie immer den UEFI-Eintrag.
Möchten Sie Linux installieren, sollten Sie vorher Secure Boot deaktivieren. Beispielsweise verfügt Ubuntu in Version 18.04 über einen signierten Bootloader, der sich mit aktivem Secure Boot nicht laden lässt - also können Sie es auch nicht installieren. Um möglichen Komplikationen vorzubeugen, deaktivieren Sie daher am besten Secure Boot. Windows 7 schlägt in dieselbe Kerbe: Das Betriebssystem können Sie nicht starten, wenn Sie Secure Book aktiviert haben.
Um das BIOS/UEFI aufzurufen, drücken Sie sofort nach Einschalten des PCs Entf, F2, F8 oder ähnliche Tasten. Wenn Ihr PC zu schnell startet und Sie es nicht hinbekommen, können Sie in Windows 10 auf dem Anmeldebildschirm auch die Shift-Taste gedrückt halten und dann unten rechts auf Herunterfahren klicken. Sie sehen dann ein neues Menü und gehen dort auf Problembehandlung, Erweiterte Optionen und UEFI-Firmwareeinstellungen. Klicken Sie darauf, um das System im UEFI zu starten.
Suchen Sie dann im BIOS/UEFI nach Secure Boot und schalten Sie es aus. Windows selbst merkt davon übrigens nichts, Ihr Betriebssystem wird nach wie vor einwandfrei funktionieren. Möchten Sie das Betriebssystem dann im BIOS-Modus installieren, sollten Sie nach Einträgen wie "Legacy Boot" oder "CSM" suchen. CSM Ist das Compatibility Support Module, was dafür sorgt, dass der PC sowohl in UEFI als auch BIOS starten kann.
Aktivieren Sie außerdem die Einstellung "USB Legacy" und deaktivieren Sie "Fastboot". Falls Sie dies nicht machen, kann Linux beispielsweise nicht von einem USB-Stick gestartet und navigiert werden. Sobald Sie fertig sind mit der Installation des zweiten Betriebssystems, können Sie beide Einstellungen wieder auf ihre Ausgangswerte setzen. Dadurch startet das System etwas schneller, da keine USB-Schnittstellen geprüft werden.
Weitere Probleme bei der Installation von Linux oder Windows 7 etwa können auftreten, wenn Sie Optionen wie "OS Type" oder "OS Optimized Settings" nicht deaktivieren. Falls Sie die Optionen nicht ausschalten können, sollten Sie sie auf "Other OS" stellen. Falls bei Ihnen der Eintrag "Intel Platform Trust Technology" vorhanden ist, sollten Sie auch den ausschalten. Alle diese Tipps zielen darauf ab, Scherereien mit Secure Boot aus dem Weg zu gehen.
Schritt 2: Installationsmedien bereitstellen
Heute stellen die Entwickler von Betriebssystemen passende ISO-Dateien, die alle wichtigen Daten beinhalten, offiziell zur Verfügung. Diese Daten können Sie herunterladen, dann auf eine DVD brennen oder auf einen USB-Stick kopieren und dann von dort aus das Betriebssystem installieren. In Windows 8.1 oder Windows 10 geht das sehr schnell, indem Sie die ISO-Datei mit der rechten Maustaste anklicken und dann auf "Datenträgerabbild brennen" klicken.
Für Windows 10 bekommen Sie von Microsoft ein offizielles Tool geliefert, mit dem Sie die gerade aktuellste Version des Betriebssystems herunterladen können. Sie finden es unter https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10. Klicken Sie auf der Webseite auf "Tool jetzt herunterladen" und starten Sie dann die .exe-Datei. Gehen Sie dann auf "Installationsmedien für einen anderen PC erstellen" und dann auf "Weiter". Entscheiden Sie sich dann für Sprache, Edition und Architektur (heutzutage fast immer 64-Bit) und klicken Sie noch einmal auf "Weiter". Mit der Option "USB-Speicherstick" erstellt das Tool sofort einen bootfähigen USB-Stick, die Option "ISO-Datei" ist besser geeignet, wenn Sie das Betriebssystem auf eine DVD brennen möchten.
Eine Alternative zu Windows 10 ist Ubuntu: In aktuellen Versionen wie 18.04 unterstützt das Betriebssystem die allermeiste verbreitete Hardware, der Desktop ist aufgeräumt, die Starterleiste für Firefox, Libre Office & Co. ist auch nicht komplizierter als das Startmenü in Windows 10. Besonders Menschen, die noch nie mit Linux in Kontakt waren, finden hier einen idealen Einstieg in das Betriebssystem.
Passende Software finden Sie in Form von Rufus, das Sie unter https://rufus-usb.en.uptodown.com/windows beziehen können. Starten Sie die Software und gehen Sie dann in "Laufwerk" auf "USB-Stick". Klicken Sie danach auf "Auswahl" und wählen Sie die gewünschte ISO-Datei aus - in unserem Fall Ubuntu 18.04. Gehen Sie dann auf "Partitionsschema" und entscheiden Sie zwischen MBR und GPT - MBR für BIOS-Systeme, GPT für UEFI-Systeme. Als Dateisystem verwenden Sie FAT32. NTFS sollten Sie nur verwenden, wenn Sie auf MBR und damit BIOS setzen.
Schritt 3: USB-Stick für multiple Betriebssysteme
Wenn Sie keine Lust auf mehrere USB-Sticks für jedes Betriebssystem haben, können Sie alternative Software verwenden, mit der Sie mehrere Installationsdateien auf einem USB-Stick unterbringen. Unter https://www.pendrivelinux.com/yumi-multiboot-usb-creator/ finden Sie das Programm YUMI, das genau dieses Ziel verfolgt.
Mit dem Tool können Sie sowohl Windows als auch Linux auf einen USB-Stick vereinen. Die aktuelle Beta-Version unterstützt UEFI und damit die allermeisten aktuellen Linux-Distributionen sowie Windows 7, außerdem gibt es noch eine BIOS-Variante, die dann auch Windows 7 und Windows 8.1 beinhaltet. In der Regel ist die Beta-Version genauso stabil wie die - angeblich - stabileren ausgereiften Versionen von YUMI.
Gehen Sie nach dem Start von YUMI wie folgt vor:
1. Unter "Step 1" suchen Sie sich das USB-Laufwerk aus und setzen außerdem einen Haken in die Option "FAT32 Format". Bei dieser Formatierung gehen alle Daten auf dem USB-Stick verloren.
2. In "Step 2" definieren Sie dann das gewünschte Betriebssystem. In der BIOS-Version wählen Sie hier "Multiple Windows Vista/7/8/10 Installers -bootmgr", falls Sie mehrere Windows-Versionen auf einem USB-Stick vereinen möchten. Handelt es sich um die UEFI-Version, bekommen Sie hier nur "Windows 10 Installer angeboten.
3. Gehen Sie nun auf "Browse" und wählen Sie die ISO-Datei Ihres Betriebssystems. Danach geht es weiter über "Create". Anschließend folgen einige Anweisungen von YUMI, denen Sie einfach Folge leisten.
Wenn YUMI mit der Arbeit fertig ist, bekommen Sie die Frage präsentiert, ob Sie dem USB-Stick weitere Betriebssysteme hinzufügen möchten. Hier können Sie erst einmal verneinen, denn zu einem späteren Zeitpunkt können Sie das noch ändern. Dazu gehen Sie einfach genauso vor, wie wir es soeben beschrieben haben.
Falls Sie noch keine aktuelle ISO-Datei haben, setzen Sie vor "Download Link" einen Haken und klicken dann auf "Ja". Der Download zum gewünschten Betriebssystem öffnet sich dann im Browser. Vorhandene Systeme werden automatisch erkannt und auch nicht überschrieben, Sie können hier also nichts "kaputtmachen". Booten Sie anschließend den PC von Ihrem USB-Stick und ändern Sie dazu, falls notwendig, die Bootreihenfolge wie wir es bereits beschrieben haben. YUMI-Sticks können ebenfalls nicht mit Secure Boot umgehen, auch dazu sollten Sie diese Funktion somit abschalten.
Windows und Windows auf einer Festplatte
Wenn es bereits eine Windows-Bootumgebung auf Ihrer Festplatte gibt, wird das Betriebssystem keine neueren Daten ersetzen. Das ist recht praktisch, weil die Reihenfolge der Installation damit keine Rolle spielt: Ein Windows 7 wird niemals Daten über ein bereits vorhandenes Windows 10 schreiben, da es "sieht", dass ein aktuelleres Windows vorhanden ist.
Die einzelnen Windows-Versionen können Sie daher theoretisch einfach vom Datenträger booten - etwa von einem USB-Stick - und dann neben dem bereits vorhandenen Windows einrichten. Das klappt, ist aber recht umständlich. Wir stellen Ihnen eine bessere Variante vor, mit der Sie viel Zeit sparen und die ganze Arbeit aus dem Betriebssystem heraus erledigen können.
Gehen wir zuerst davon aus, dass Sie eine leere Festplatte mit NTFS-Formatierung besitzen. Die Hardware im Rechner wird außerdem im besten Fall von Ihren geplanten Windows-Versionen unterstützt - also keine "exotische" Komponenten. Falls diese Dinge zutreffen, fangen Sie wie folgt an:
1. Entpacken Sie die Windows-ISO-Datei mit einem Tool wie 7-Zip. Die ISO-Datei bekommen Sie über https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10, für 7-Zip halten Sie sich an https://www.7-zip.org/download.html.
2. Laden Sie den PC-Welt Windows Rebuilder unter https://www.pcwelt.de/downloads/PC-WELT-Windows-ReBuilder-8813477.html herunter. Starten Sie das Programm und gehen Sie dann auf "Tools" und "Windows-Setup-Tools" und abschließend auf "WinNT Setup starten". Danach klicken Sie auf "Selection Location of Windows installation files" und "Search", um dann die Datei install.wim oder install.esd aus dem "Sources"-Ordner der entpackten ISO-Datei auszuwählen.
3. Unter "Select location of Boot drive" finden Sie die Windows-Boot-Partition. Danach wählen Sie unter "Select location of the installation drive" das Laufwerk aus, das eine freie Partition oder eine komplett freie Festplatte darstellt.
4. Wenn Sie möchten, können Sie unter "Tweaks" einige Voreinstellungen vornehmen. Aktivieren könnten Sie etwa Optionen wie "Show all file extensions", um Dateinamenerweiterungen anzeigen zu lassen. Das sind aber am Ende alles Kleinigkeiten, die Sie auch später noch festlegen können. Schließen Sie das Fenster danach wieder.
5. Gehen Sie auf "Options" und wählen Sie in "Edition" die Windows-Edition aus, die Sie besitzen. Bedenken Sie, dass es sich um ein Windows handeln muss, für das Sie auch einen aktuellen, gültigen Lizenzschlüssel haben müssen.
6. Weiter geht es auf "Setup" und anschließend in die Spalte "Boot code": Hier wählen Sie "Use bootsect.exe to update the boot code". Je nach Bootmodus stellen Sie diese Option dann noch auf "BIOS" oder "UEFI" ein und hinter "Boot Menu" setzen Sie noch einen Haken in "Find and add Windows versions already installed on this PC". Klicken Sie jetzt auf "OK", um die Installation zu beginnen.
7. Sobald das Tool meldet, dass der Vorgang abgeschlossen ist, starten Sie den PC über "Reboot" neu. Sobald der Computer neustartet, werden Sie vom Bootmanager von Windows begrüßt. Hier wählen Sie mit den Pfeiltasten das System aus, das Sie starten möchten. Machen Sie gar nichts, startet nach einer kurzen Wartezeit automatisch das zuletzt installierte System.
Sobald das neue Betriebssystem startet, müssen Sie noch die üblichen Einstellungen vornehmen, also etwa Sprache, Tastaturlayout, Zeitzone und die Angaben zu Ihrem Benutzerkonto. Dann sind Sie fertig und können Windows verwenden. Bei jedem neuen Systemstart bekommen Sie dann automatisch die Wahl zwischen den installierten Systemen.
Linux und Windows in Koexistenz
Was bei Steve Ballmer zu seiner Zeit für Bluthochdruck gesorgt hätte, ist heute keine große Sache mehr: Linux und Windows zugleich auf einer Festplatte. Bevor es losgeht, sollten Sie sicherstellen, dass Sie Linux immer nach Windows installieren. Das liegt daran, dass Windows bei der Installation den Linux-Bootloader überschreibt. Das lässt sich zwar reparieren, aber es ist doch recht umständlich und unnötig.
Bereiten Sie also zuerst eine leere Partition vor. Wenn Sie eine zweite Festplatte haben, können Sie auch diese benutzen. Das wäre praktisch, weil sich Windows und Linux dann keinesfalls in die Quere kommen. Die folgenden Schritte erklären anhand von Ubuntu, wie Sie vorzugehen haben:
1. Booten Sie den PC zunächst von der DVD oder dem USB-Stick, auf der/dem sich Ubuntu befindet. Handelt es sich um einen UEFI-fähigen PC wählen Sie im UEFI/Bios den Eintrag "UEFI", falls noch nicht geschehen.
2. Drücken Sie beim Start im BIOS-Modus eine beliebige Taste und stellen Sie dann als Sprache "Deutsch" ein. Gehen Sie dann auf "Ubuntu ohne Installation ausprobieren". Die Sprachauswahl entfällt im UEFI-Modus, hier geht es also weiter über "Try Ubuntu without installing". Das Live-System, das nur von dem Speichermedium aus gestartet wird, begrüßt Sie kurze Zeit später.
3. Starten Sie jetzt das Setup von Ubuntu über das Icon auf dem Desktop namens "Install Ubuntu 18.04 LTS" oder "Ubuntu 18.04 LTS installieren". Wählen Sie dann als Sprache in jedem Fall Deutsch und gehen Sie auf "Weiter".
4. Setzen Sie einen Haken vor "Während Ubuntu installiert wird Aktualisierungen herunterladen" und auch vor "Install third-party software für graphics and Wi-Fi hardware and additional media formats". Dass das Setup-Tool teilweise noch englischsprachig ist, sollte Sie nicht verunsichern. Am Ende ist das System auf jeden Fall komplett in deutscher Sprache vorhanden.
5. Gehen Sie nun auf "Weiter". Unter "Installationsart" sollten die Optionen "Ubuntu neben Windows Boot Manager installieren" (UEFI-basiert) oder "Ubuntu neben Windows 10 installieren" (BIOS-Variante) aktiviert sein - lassen Sie das auch so. Klicken Sie danach auf "Jetzt installieren".
6. Nun sehen Sie eine Zusammenfassung aller Änderungen, die auf der Festplatte vorgenommen werden. Falls es eine leere Partition auf der Festplatte im PC gibt, wird auf dieser automatisch eine Linux-Partition (erkennbar am Kürzel ext4) eingerichtet. Als Laufwerksbezeichnung wird wahrscheinlich automatisch "sda" angegeben. Sollte es eine zweite Festplatte im System geben, die leer ist, wird das Programm automatisch dort eine Partition mit dem Namen "sdb" anlegen.
7. Der Linux-Bootmanager namens Grub2 wird nun automatisch eingerichtet und für den parallelen Betrieb von Linux und Windows eingestellt. Folgen Sie dann den weiteren Anweisungen des Assistenten. Falsch machen können Sie jetzt nichts mehr.
Starten Sie nun den PC neu. Handelt es sich um eine parallele Installation von Windows und Linux auf einer Festplatte oder auch auf zwei Geräten, wird Sie Grub2 begrüßen und fragen, ob Sie denn lieber Linux oder Windows starten möchten. Falls Sie Linux auf einer zweiten Festplatte installiert haben und die Windows-Festplatte während dieses Vorgangs vom Gerät getrennt haben, können Sie Windows noch nachträglich hinzufügen. Ändern Sie im BIOS/UEFI dazu die Bootreihenfolge so, dass Linux zuerst startet. Öffnen Sie in Ubuntu ein Terminal via STRG+ALT+T und tippen Sie dann "sudo update-grub" ein. Bestätigen Sie den Befehl mit Eingabe des root-Passwortes für Ubuntu (das ist das Passwort, mit dem Sie sich auch anmelden). Wenn Sie jetzt den PC neustarten, sollten Sie im Menü zwischen Linux und Windows wählen können. Wählen Sie im BIOS/UEFI die Windows-Festplatte als erstes Laufwerk, startet das Betriebssystem sofort ohne Auswahl.
Technik-Tipp: Vorbereitung der Festplatten
Schauen wir uns abschließend noch einige Tipps für die Vorbereitung der Festplatten an. Damit Sie ein weiteres Betriebssystem überhaupt installieren können, brauchen Sie eine leere Partition oder eine komplett leere Festplatte. Damit Sie genügend Platz auf einer vorhandenen Festplatte haben, verkleinern Sie erst einmal die vorhandene Partition. Damit das geht, brauchen Sie ein wenig Platz - löschen Sie also bei Bedarf einige Daten.
Gehen Sie dann über Windows-Taste+R und tippen Sie diskmgmt.msc ein. Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste unten auf den Partitionsbalken des Datenträgers, den Sie anpassen möchten, und gehen Sie auf "Volume verkleinern". Dann definieren Sie in "Zu verkleinernder Speicherplatz in MB", wie viel Kapazität Sie freilegen möchten. Windows und Linux benötigen beide ordentlich Platz, unter 20 GB (und damit etwa 20.000 MB) sollten Sie nicht gehen. Eine bessere Wahl sind gleich 40 GB. Auf der aktuellen Partition sollten Sie außerdem genügend Freiraum lassen, damit Sie in Zukunft noch Platz für Programme und Updates haben.
Die neu entstandene Partition klicken Sie dann erneut mit der rechten Maustaste an und wählen dann "Neues einfaches Volume". Folgen Sie dann den Anweisungen und wählen Sie für die Installation von Windows immer das Dateisystem NTFS. Für Linux entscheiden Sie sich für FAT32.