Samsung Galaxy S8: Die 10 wichtigsten Fragen zur neuen S-Klasse

Es ist aktuell das Smartphone, auf das jeder neugierig ist: Endlich kommt das neue Top-Modell von Samsung auf den Markt. Ob sich der Kauf lohnt? Wir verraten es Ihnen.
Nach dem Debakel um den brennenden Akku des Galaxy Note 7 will Samsung jetzt wieder Kundenherzen gewinnen. Und alle sind gespannt, ob das Galaxy S8 und das Galaxy S8+ wieder neue Maßstäbe setzen. Pünktlich zum Verkaufsstart in Deutschland sagen wir Ihnen, was das heiß erwartete Smartphone alles kann, wo es das S7 übertrumpft – und wo es noch Nachhilfe braucht.
Hier kommen die 10 Fragen und Antworten zum S8, die Sie unbedingt kennen sollten:
Hui oder Pfui: Können Design und Bildschirm überzeugen? Top oder Flop: Was kann die Kamera? Wie sieht es mit der Sicherheit aus? Wieviel Power hat das S8? Was ist Bixby? Funktioniert mein altes Ladekabel? Wieviel Speicherplatz bekomme ich? Kann der Akku dieser Performance standhalten? Ist es möglich aus einem Smartphone einen Desktop PC zu machen? Lohnt sich der Umstieg, wenn ich das S7 besitze?
Ein optischer Knaller ist das Galaxy S8 schon mal. Beim Design punktet es mit einem abgerundeten Display und setzt damit die Tradition des Vorgänger S7 Edge fort. Neu ist, dass die Home Taste der Umgestaltung zum Opfer fiel und nun in das 5,8 Zoll (S8) beziehungsweise 6,2 Zoll (S8+) große Display integriert wurde. Hier kommen wir auch schon zum echten Top-Feature des neuen Modells. Weil der Rahmen Geschichte ist, wächst der Bildschirm, obwohl sich die Größe des Smartphones nicht ändert. Dieses Infinity-Display ist wirklich erstklassig – da kann Apple (noch) nicht mithalten. 18,5:9 beträgt die Darstellung und ist somit optimal für Filme und die neusten Spiele geeignet. Der tolle Nebeneffekt des in die Länge gewachsenen Bildschirms: Er lässt sich optimal für Multitasking nutzen – oben läuft ein Film und unten hat man zum Beispiel genug Platz zum Chatten mit seinen Liebsten.
Die Auflösung liegt standardmäßig bei Full HD+ (2220 x 1080 Pixel) und kann auf WQHD+ (2960 x 1440 Pixel) erhöht werden. Gorillaglas 5 auf Front- und Rückseite schützen dieses Highend-Smartphone perfekt vor kleineren Kratzern in Ihrer Tasche. Die edle Optik wird durch das Aluminiumgehäuse ergänzt.
Samsung schließt sich nicht dem allgemeinen Trend an und verzichtet darauf, die Auflösung seiner Front- und Rückkamera nach oben zu schrauben. Hier bleibt man dem Vorgänger S7 treu. Die Hauptkamera hat 12 Megapixel, die Frontkamera bleibt bei 8 Megapixeln und hat einen Autofokus. Samsung hat an der Qualität der Foto-Sensoren gearbeitet, um besonders bei schlechten Lichtverhältnissen die besseren Fotos schießen zu können. Verwackelte Bilder in dunklen Räumen und auf Partys gehören zwar nicht der Vergangenheit an, werden aber seltener und das Fotoalbum wird um viele tolle Bilder reicher. Eine große Filterauswahl garantiert das perfekte Foto für Sie. Im Pro Modus können Sie alle wichtigen Einstellungen wie Blende, Verschlusszeit, ISO usw. kreativ einsetzen, um das Bild nach Ihren Vorstellungen zu schießen. Fazit: Die Kamera ist immer noch gut, aber keine Revolution mehr wie beim S6 oder S7.
Noch eine Pin oder ein Passwort merken? Zum Glück Nein! Samsung bietet drei Möglichkeiten neben den klassischen Endsperrmechanismen an: Die Gesichtserkennung, der Iris-Scanner sowie der Fingerabdruck-Scanner ermöglichen das kinderleichte und schnelle, aber auch absolut sichere Entsperren des Telefons.
Und so geht’s: Einfach das S8 so halten, dass die Augen in dem kreisrunden Scanner zu sehen sind und schon wird die Iris gescannt und Ihr Telefon entsperrt. Für die Gesichtserkennung machen Sie ein Selfie mit der Frontkamera. Der Fingerabdruckscanner befindet sich neben der Hauptkamera auf der Rückseite, was manche Kritiker gerade für Linkshänder nervig finden.
Samsung legt aber nicht nur beim Entsperren des Telefons Wert auf Sicherheit, sondern auch im persönlichen Bereich. So lassen sich Ordner und Apps in den sogenannten „Sicheren Ordner“ legen. Die mobile Sicherheitslösung Samsung Knox schützt Ihre Daten auf Hard- und Softwarebasis vor fremden Blicken. Nettes Detail: Sie können den „Sicheren Ordner“ ganz unsichtbar werden lassen, so das nur Sie wissen wo er sich befindet. Für die Hardware setzt Samsung auf Bewährtes: Das S8 verfügt über den Standard IP 68 und ist somit wie der Vorgänger staub- und spritzwassergeschützt. Ein kurzer Regenschauer oder das umgekippte Wasserglas kann dem Smartphone genauso wenig schaden wie der Staub eines Saharasturms.
Getreu dem Motto „Darf's ein bisschen mehr sein?“ lässt Samsung sich bei der Hardware einmal mehr nicht lumpen. S8 und S8+ haben natürlich einen neuen und auch stärkeren Prozessor bekommen, der übrigens hauseigen ist (Exynos 8895). Will heißen: Gegenüber dem Prozessor des S7 (Exynos 8890) soll die Neuerung einen Performance-Gewinn um 27 % bringen. Wohlgemerkt bei einem um 40% niedrigerem Energieverbrauch. Der CPU in beiden Modellen stehen 4 Gigabite RAM zur Verfügung. Das sollte für alle aktuellen Belange, was die Leistung in in einem Top Smartphone angeht, mehr als ausreichen.
Apple hat Siri, Microsoft Cortana – also hat sich Samsung den neuen Sprachassistenten Bixby ausgedacht. Könnte ein netter Gimmick sein. Nur steckt dieser Assistent dummerweise noch in den Kinderschuhen. In Deutschland ist er schon deshalb kaum nutzbar, weil Deutsch als Sprache noch nicht unterstützt wird. Bisher funktionieren nur Koreanisch und Englisch und auch diese Sprachunterstützung wird erst im Sommer 2017 nachgeliefert.
Falls Sie Bixby dann dennoch testen wollen: Er hat an der Seite des Galaxy S8 eine eigene Taste, mit der sich das Menü öffnen lässt. Dabei kann Bixby auch auf die Kamera zugreifen und zum Beispiel nach Produkten suchen. Man macht einfach ein Foto von der Keksdose, dem QR-Code oder dem stylischen Sofa im Hotel, Bixby sucht dann nach diesen und zeigt an, wo man sie kaufen kann. Das soll auch mit vorhanden Fotos funktionieren. Ein Strand auf den Seychellen – Bixby zeigt Ihnen, wo genau er liegt. Der Assistent lässt sich auch mit einem Wisch nach rechts auf dem Bildschirm öffnen. Je öfter man ihn benutzt. um so besser lernt er die Vorlieben seines Nutzers. In ersten Praxistests schnitt Bixby aber bei der Objekterkennung eher mau ab. Da ist noch viel Luft nach oben.
Nein! Samsung führt mit dem Galaxy S8 den Standard USB Typ-C ein. Vorteil dieses Kabels ist die enorm höhere Datentransferrate, wenn man das Telefon zum Sichern von Daten mit dem PC verbindet. Außerdem kann man dieses Kabel nicht falsch herum anschließen.
Auch hier gibt es ein Upgrade. Samsung verbaut nun intern einen 64 Gigabyte großen Speicher, der über eine Micro-SD Karte um bis zu 256 Gigabyte erweitert werden kann. Speichermangel sollte bei diesen Größen erstmals nicht auftreten. Und über das sehr schnelle USB Typ-C können Sie fix Platz auf Ihrem Smartphone schaffen.
Der Akku ist auf die Bedürfnisse der Hardware ausgelegt und verfügt zusätzlich, wie schon beim Galaxy S7, über eine Schnellladefunktion. Es gibt außerdem eine induktive Ladestation, bei der das Telefon einfach auf die Ladestation gelegt wird, ohne dass man ein Kabel anschließt. Nach dem Fiasko mit den explodierten Akkus des Galaxy Note 7 hat Samsung kräftig investiert und einen achtstufigen Sicherheitstest eingeführt. Dafür hat man bei der Kapazität des Akkus offenbar Abstriche gemacht. Das Galaxy S8+ hat nun einen Akku mit 3500 Milliamperestunden, also 100 weniger als noch das Galaxy S7 Edge. Im Praxistest hält das Smartphone somit ca. 24 bis 48 Stunden ohne Steckdose durch. Dafür soll der Akku laut Samsung langlebiger sein. Das wäre schon deshalb wünschenswert, weil er nicht wechselbar ist.
Neu ist diese Idee nicht, Microsoft setzt sie aktuell erfolgreich mit Windows 10 und Continuum um. Samsung springt auf den Zug auf und führt mit dem Galaxy S8 die optionale erhältliche Ladestation Samsung DeX ein. Über diese lässt sich das Galaxy S8 direkt mit einem PC-Monitor, dem Fernseher im Wohnzimmer oder Hotel verbinden. Die Ladestation ist eine kleine Plastikdose und verfügt über 2 USB Anschlüsse, an die Maus und Tastatur angeschlossen werden. Sie hat einen aktiven Lüfter zum Kühlen des Telefons. Ein HDMI-Kabel überträgt die Daten.
Steckt man jetzt das S8 in das DeX, schaltet es automatisch in den sogenannten Desktop-Modus. Die Oberfläche ist von Samsung entwickelt und basiert auf Android. Im unteren Bereich gibt es eine Taskleiste, über die man Schnellzugriffe leisten kann, ansonsten bleibt nicht viel von einem richtigen Desktop Betriebssystems. Nicht alle Apps können den Desktop-Modus maximal nutzen. Fazit: Man sollte keine Wunder erwarten, aber die wichtigsten Aufgaben wie Browser, Word und Social Media Apps machen dem Galaxy S8 im Desktop-Modus keine Probleme.
Grundsätzlich nein, das Samsung S7 ist erst ein Jahr alt und sollte bei den aktuellen Anforderungen noch ein bis zwei Jahre ausreichen. Wer jedoch auf modernste Technik und Design, kombiniert mit aktuellster Sicherheitstechnik steht, macht mit dem Samsung S8 nichts falsch. Es ist mit einigen Abstrichen wirklich gelungen und sticht aus der zur Zeit sehr gleichförmigen Masse der Markt-Modelle durchaus hervor. Wer bereit ist, dafür immerhin 799 (S8) bzw. 899 (S8+) Euro hinzublättern, ist für die Zukunft auf dem neusten Stand.