Richtige Vorsorge für Männer
Dass Männer und Frauen nicht immer gleich "ticken", das wissen wir schon lange. Doch vor allem in Gesundheitsdingen sind die Unterschiede besonders groß.
Nicht nur, dass Männer weniger gerne einen Arzt aufsuchen oder um Hilfe bitten, auch die gesundheitlichen Gefahren und Risiken, denen sie ausgesetzt sind, unterscheiden sich von denen der Frauen. Männer werden zum Beispiel doppelt so häufig chronisch krank. Das starke Geschlecht geht ungerne zum Arzt, nimmt Gesundheitsdienstleistungen seltener an und belastet sich häufig zu stark – körperlich wie psychisch.
Psychische Störungen bei Männern
Psychische Störungen bei Männern werden unterschätzt, unterdiagnostiziert und unterbehandelt. Während sich Depressionen bei Frauen durch Ängste, Selbstzweifel und Antriebslosigkeit äußern, sind die Symptome bei Männern ganz andere: Sie reagieren gereizt, aufbrausend und aggressiv, flüchten sich in Alkohol, Sport oder ziehen sich zurück.
Prostata Erkrankungen
Die häufigste Krebserkrankung bei Männern ist Prostatakrebs mit ca. 58.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Oft bleibt es erst einmal unentdeckt – es kann mehrere Jahre dauern, bis erste Symptome auftreten, wie z.B. Probleme beim Wasserlassen. Doch dann kann es sein, dass schon Metastasen in andere Körperregionen streuen. Daher sollte ab 40 eine jährliche Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden – nur im frühen Stadium bestehen gute Chancen auf eine Heilung.
Herz
Fast jeder zweite Mann stirbt an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Ein Großteil dieser Todesfälle wäre vermeidbar, wenn die Betroffenen ihren Lebensstil zu Gunsten ihrer Gesundheit geändert hätten: Rauchen, Gewicht und Bewegung – das sind die Faktoren, die darüber entscheiden, wie fit man ist. Zu viel Nikotin, zu wenig Bewegung sowie Übergewicht verstopfen die Blutgefäße, was das darunterliegende Gewebe absterben lässt. Laut einer Studie könnten 90 Prozent aller Schlaganfälle und Infarkte durch einen gesunderen Lebensstil vermieden werden.
Haut
Schwarzer Hautkrebs trifft Frauen häufiger als Männer. Bei den Herren finden sich die Melanome eher am Rumpf, bei Frauen häufiger an Armen und Beinen. Männer bekommen allerdings dreimal so häufig den so genannten Plattenepithel-Krebs, der durch Sonnenlicht gefördert wird.
Wechseljahre bei Männern? Testosteronmangel ist die Ursache
Die Abnahme des Hormonspiegels gehört zum natürlichen Alterungsprozess jedes Mannes. Doch manche Männer haben Probleme damit, dass ihr Testosteronspiegel mit der Zeit zu niedrig wird: Symptome können Gelenk- und Muskelschmerzen, Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, Depressionen sowie die Abnahme von Libido und Potenz sein.
Unfruchtbarkeit
Als Ursachen für eine unzureichende Spermienproduktion gelten unter anderem Mumpserkrankungen in der Kindheit, Lageanomalien des Hodens, Hormonstörungen, Diabetes, Stress, Infektionen oder Drogen- und Alkoholmissbrauch.
Vorsorge
Die Stiftung Männergesundheit fordert folgende kostenlose Früherkennungsuntersuchungen, die alle Männer wahrnehmen sollten:
Ab 35: Gesundheits-Check-Up alle 2 Jahre
Ab 45: Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane, der Prostata und der Lymphknoten, sowie von Veränderungen der Haut
Ab 50: Darmkrebsfrüherkennung (Untersuchung End- und Dickdarm)
Ab 55: Darmkrebsvorsorge (Darmspiegelung)
Hier erfahren Sie nochmal ausführlich in welchem Alter Sie was checken sollten!
Quelle: Stiftung Männergesundheit