Das ist beim Schnäppchen-Shoppen strafbar

Der Verbraucherschutz warnt vor dem Kauf in nicht-europäischen Shops wie Temu, AliExpress und Co.
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Niedrige Preise und kostenfreie Lieferung locken zum Kauf. Doch die Waren kommen von Drittanbietern aus nicht EU-Ländern - mit Folgen für den Gesamtpreis.
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So können bei Wish, Temu, AliExpress oder Shein mit einer Bestellung schnell hohe Zollgebühren anfallen, die den scheinbaren Schnäppchenpreis in die Höhe treiben.
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Eine Befreiung der Zollgebühr gelingt dem Extrembilligshop nur, da Bestellungen in kleinen Paketen mit einem Warenwert unterhalb der Zollgrenze versendet werden.
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Wenn das von den Zollbehörden jedoch entdeckt wird, kann es richtig teuer werden: Die anfallenden Gebühren müssen Käuferinnen und Käufer selbst zahlen.
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Aufgrund der langen Lieferzeiten nach Europa kann es vorkommen, dass Pakete gar nicht erst ankommen. Die Verbraucherzentrale rät daher, erst nach der Lieferung zu bezahlen und die bestellten Produkte keinesfalls per Vorkasse zu zahlen.
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Ein weiteres Risiko kann die fehlende Zertifizierung der angebotenen Produkte sein. Stiftung Warentest warnt vor gravierenden Mängeln in der Qualität und Sicherheit der Produkte, die verkauft werden.
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Denn Produkte aus asiatischen Märkten, die auf Wish, Temu oder AliExpress angeboten werden, entsprechen häufig nicht den europäischen Sicherheitsstandards. Dies könne vor allem bei Elektronikartikeln, Kinderspielzeug oder Kleidung gefährlich werden.
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Bei elektronischen Geräten sollte man laut Stiftung Warentest also immer darauf achten, dass ein Produkt mit dem "CE-Zeichen" versehen ist, um mögliche Risiken zu minimieren.
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Der Verbraucherschutz NRW warnt auch hier davor, dass die persönlichen Daten in solchen Shops unsicher seien. Grundsätzlich herrsche bei diesen Shopping-Plattformen wenig Transparenz darüber, wie die Daten der Nutzer gesammelt und verwendet werden.
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Besonders die Temu-App sei an Daten seiner Käuferinnen und Käufer interessiert, darunter fallen die Nutzung der Ortungsdienste, Zugriff auf Kamera sowie Mikrofon und die Kontaktliste.
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Wettbewerbsverstöße bei Temu können Verbraucherinnen und Verbraucher täuschen. Konkret betreffe das die sogenannten Blitzangebote oder ein zeitlich begrenzter kostenloser Versand.
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Der angegebene Timer auf der Website oder in der App liefe also nicht wie laut Temu angekündigt ab, sondern werde nach Ablauf der Zeit zurückgesetzt und starte neu.
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Auch Plagiate oder Kopien von teuren Produkten versprechen ein lohnendes Einkauferlebnis. So findet sich mal eine Uhr im Apple-Design, mal ein Kleid im Design von Versace. Zudem finden sich zahlreiche Produkte mit verbotenen Symbolen.
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Das Problem: Der Kauf von Plagiaten und Gegenständen mit verbotenen Symbolen ist illegal. Im schlimmsten Fall werden sogar Verbraucherinnen und Verbraucher unter bestimmten Vorrausetzung für Marken- und Designverstöße verantwortlich gemacht.
Online-Shops mit atemberaubend niedrigen Preisen sind keine Seltenheit mehr. Sie begegnen uns auf fast allen Plattformen und werden mit allerlei Werbekampagnen immer sichtbarer platziert. Insbesondere der Online-Versandhandel Temu ist spätestens seit Anfang 2023 in Europa nicht mehr wegzudenken und steht derzeit weit oben in den App-Charts.
Laut Rechtsanwalt Christian Solmecke, Partner der Kanzlei WBS LEGAL und Host des gleichnamigen YouTube-Kanals, gehört der Shop zu einem der am schnellsten wachsenden E-Commerce-Unternehmen in China. Ziel des Unternehmens soll es unter anderem sein, Verbraucherinnen und Verbrauchern in der westlichen Welt den Zugang zu chinesischen Produkten zu ermöglichen.
Doch das hat seine Tücken: Deswegen warnt der Verbraucherschutz regelmäßig vor dem Kauf in nicht-europäischen Shops. Es lohnt sich also, genauer hinzusehen, bevor man in die Falle eines vermeintlichen Schnäppchens tappt.