Was ist drin in unserem Essen?

Zusatzstoffe im Check: Was ist drin in unserem Essen?
Bei über 300 zugelassenen Zusatzstoffen in Deutschland verliert man schnell den Überblick! Wir zeigen Ihnen, bei welchen Sie aufpassen müssen.
Aromen, Konservierungs- und Verdickungsmittel, Farbstoffe und Geschmacksverstärker: Die Lebensmittelindustrie setzt gerne auf die Zusätze aus dem Labor und versteckt sie hinter einer Vielzahl von E-Nummern. Wir geben Orientierungshilfe und verraten, wann es bedenklich wird.
Normalerweise finden Zusatzstoffe, von denen in Deutschland über 300 zugelassen sind, ihren Ursprung als Bestandteil in natürlichen Lebensmitteln. Darüber hinaus heißt es offiziell, dass Zusatzstoffe für gesunde Menschen nicht gefährlich sind, so lange nicht zu viel davon verzehrt wird.
Genau hier liegt jedoch das Problem: Kaum ein Konsument weiß, wo „zu viel“ eigentlich anfängt. Und selbst wenn er es wüsste: Die Zutatenliste auf der Verpackung macht bei Zusatzstoffen keine Mengenangabe.
Zusatzstoffe sind umstritten
In wissenschaftlichen Untersuchungen wurden viele Zusatzstoffe bereits genauer unter die Lupe genommen. Doch in aller Regel werden nur die Auswirkungen von Einzelsubstanzen auf den Körper getestet.
Die Kombination aus verschiedenen Zusatzstoffen, die Sie beispielsweise beim Verzehr einer Tüte Chips tatsächlich zu sich nehmen, lässt sich hingegen kaum erforschen. Erste Studien zeigten jedoch, dass dabei durchaus negative Folgen für das Gehirn entstehen können.
Forscher fanden zudem heraus, dass Hyperaktivität, Konzentrationsstörung, Unruhe und Aggressivität mitunter stark nachlassen können, wenn auf eine Ernährung ohne Zusatzstoffe geachtet wird.
Vorsicht bei diesen Zusatzstoffen:
Farbstoffe:
Sie geben Lebensmitteln eine attraktive Farbe, denn das Auge isst schließlich mit. Es gibt natürliche, naturidentische und synthetische Farbstoffe. Aufpassen sollten Sie lediglich bei den synthetischen, den sogenannten Azofarbstoffen. Allen voran Tatrazin (E 102), Chinolingelb (E 104), Gelborange S (E 110), Azoroubin (E 122), Amaranth (E 123), Conchenillerot A (E 124) und Allurarot (E 129), da sie im Verdacht stehen, pseudo-allergische Reaktionen und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung) bei Kindern auszulösen.
Kaliumnitrit (E 249) und Natriumnitrit (E 250):
Beides Bestandteile von Pökelsalzen, die etwa in gepökelten Fleischwaren wie Salami oder Speck stecken.
Zwar sind sie wegen ihrer antibakteriellen Wirkung unverzichtbar, doch schon ab einem Wert von 0,1 mg/Kg wird es gesundheitlich bedenklich. Für Säuglinge sind nitrithaltige Lebensmittel verboten, da sie den Sauerstofftransport hemmen. Außerdem kann bei der Erhitzung von gepökelten Fleischwaren in Kombination mit Käse über 130 Grad Celsius krebserregende Nitrosamine entstehen. Also besser Finger weg von Toast Hawai oder Salamipizza!
Konservierungsstoffe:
Sie machen Lebensmittel länger haltbar. Unverträglichkeiten drohen bei PHB-Estern (E 214/215/218/219), Sulfiten (E 221-228), Schwefeldioxid (E 220) und Benzoesäure (E 210). Die Verbraucherzentrale warnt zudem Asthmatiker und empfindliche Menschen generell vor den Zusatzstoffen E 200 bis E 242.
Taurin:
Die Aminosulfonsäure bildet der Körper selbst und muss ihm eigentlich nicht zugeführt werden. Dennoch wird der Zusatzstoff gerne in Energy-Drinks verwendet. Hier gilt in Deutschland eine Mengenbeschränkung von 300 Milligramm pro Liter. Bei einem Konsum von bis zu 350 Milliliter Energy-Drink pro Tag brauchen Sie sich keine Sorgen wegen möglicher gesundheitlicher Schäden machen. Davon abgesehen steht Taurin unter Verdacht, vor allem in Kombination mit Alkohol und Coffein den Körper unnötig zu belasten.
Glutamat (E 621):
Was herzhaft schmeckt, enthält fast immer Glutamat (E-Nummern 620 bis 625). Normalerweise übernimmt der Botenstoff im Gehirn eine wichtige Rolle im Zellstoffwechsel. Doch bei einigen Menschen kann der Geschmacksverstärker Pseudoallergien auslösen, die etwa zu Asthma oder Hautödemen führen können.