Die Deutschen im Urlaub: Nicht ohne mein Smartphone
Auch im Urlaub wollen 93 Prozent der Deutschen auf Smartphones, Tablets und Co. nicht verzichten. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstitut GfK. Die weiteren, teils überraschenden Ergebnisse gibt es hier.
In der neuen GfK-Studie, die vom Mietwagenbroker Auto Europe in Auftrag gegeben wurde, bestätigten mit 93% fast alle Befragten, im Urlaub ein oder sogar mehrere mobile Endgeräte zu nutzen. Nur 7% der Teilnehmer gaben an, komplett auf Smartphones, Tablets, Laptops oder Mobiltelefone zu verzichten. Befragt wurden die rund 1.000 Studienteilnehmer von der GfK, einem der größten Marktforschungsunternehmen weltweit, über ein Online-Panel. Untersucht wurden alle relevanten Altersgruppen von 14 bis über 60 Jahren.
Frauen und Männer surfen gleich lang
Erwartungsgemäß ist das Smartphone das favorisierte Mobilgerät unter den Befragten: 81% benutzen es für E-Mails, Surfen und Fotografieren im Urlaub. Bei den 14- bis 29-jährigen sind es 93%. Auf den Plätzen folgen Tablet (35%), Laptop (29%) und Mobiltelefon (18%). Immerhin 2% der Studienteilnehmer gaben an, ihr Smartphone o.ä. im Urlaub mehr als zehn Stunden täglich zu nutzen. Die meisten Studienteilnehmer (28%) beschäftigen sich zwischen einer und zwei Stunden täglich mit ihren Geräten. Interessant dabei: bei der Surfdauer haben Frauen und Männer fast dieselben Durchschnittswerte.
Und wofür benutzen die Deutschen in den Ferien Smartphone und andere Mobilgeräte? Für 76% der Befragten dient das Gerät der privaten Kommunikation mit Familie und Freunden, 68% nennen Fotografieren an erster Stelle, auf Platz 3 (56%) folgten Nachrichten, danach die Reiseplanung mit 44%. Am fünfthäufigsten wurde mit 36% die Social Media-Nutzung angegeben. 27% der Studienteilnehmer hören im Urlaub Musik auf ihrem Gerät, 26% nutzen es für Spiele und Unterhaltung.
Konkret wurde in der GfK-Studie auch danach gefragt, ob die Mobilgerätenutzung ihres Partners im Urlaub sie stört. Das Ergebnis: Fast niemand empfindet das Tablet oder Smartphone beim Partner wirklich als lästig. Insgesamt sagten 65%, dass sie sich nicht oder nur wenig gestört fühlen. Immerhin knapp jeder Fünfte, genauer 19% der Befragten fühlten sich durch die Smartphonenutzung ihres Partners im Urlaub beeinträchtigt, davon 5% sehr. Darunter waren es mit 7% eher Frauen (Männer 3%), denen das nicht gefällt.
Für ein Viertel ist der Urlaub weniger entspannend
Allerdings finden mehr als ein Viertel der Befragten (27%) Urlaub heute weniger entspannend als noch vor Beginn des Smartphone-Zeitalters. Darunter erneut mehr Frauen: Knapp ein Drittel von ihnen (31%) empfinden Urlaub heute als weniger erholsam. Bei den Männern sind dies 22%. Verblüffend: Die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen, die Mobilgeräte am meisten nutzen, fühlen sich mit 40% in ihren Ferien am meisten gestört.
Wer dagegen glaubt, dass die Generation der so genannten "Silver Surfer" in der Gruppe 50-59 Jahre im Urlaub auch Urlaub von den Mobilgeräten lässt, täuscht sich. Für 89% von ihnen spielen sie auch auf Reisen eine wichtige Rolle. Der signifikanteste Unterschied zur jüngsten Gruppe der 14- bis 19-Jährigen: während von dieser über 60% angeben, im Urlaub Filme und Musik über ihr mobiles Endgerät zu konsumieren, sind es bei den beiden Gruppen der älteren Befragten (50-59 und 60+) nur zwischen 11% und 13%.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Trends wie "Digital Detox" und "offline bleiben" an den Deutschen scheinbar spurlos vorüberzugehen scheinen. Wenigstens gaben nur 9% der Befragten an, mit ihren Mobilgeräten im Urlaub zu arbeiten. Dass dabei die Männer mit 11% gegenüber den Frauen (6%) in Überzahl waren, verwundert kaum. Die vollständige Studie gibt hier.