Tipps und Tricks gegen Flugangst
Ob nach Mallorca, Mauritius oder die Malediven - wen das Fernweh packt, der kommt ums Flugzeug kaum herum. Doch für viele Reisende ist der Traum vom Fliegen längst zum Alptraum geworden: Denn jeder dritte Passagier leidet unter Flugangst. Tipps und Informationen, wie Sie mit der Angst umgehen können.
Kreta für 499 Euro oder Mallorca für 298 Euro - an jeder Ecke locken Lastminute-Schnäppchen. Und doch machen viele Urlauber lieber Ferien auf Balkonien. Nicht, weil ihnen Geranien besser gefallen als grüne Palmen. Eine preisgünstige Traumreise in die Karibik könnte sie schon reizen. Aber neun Stunden im Jumbo Jet? Allein der bloße Gedanke an ein Flugzeug treibt vielen den Angstschweiß auf die Stirn.
Noch schlimmer als die Urlauber trifft es Geschäftsleute. Denn was tut ein Manager, für den die Kurzstrecke Hamburg-Köln plötzlich zum Horrortrip wird? Flugangst heißt die neue Volkskrankheit und fast jeder dritte Passagier leidet mittlerweile darunter.
Während einige der Betroffenen im Vorfeld bereits nächtelang Alpträume haben, geht es bei anderen erst beim Check-In am Flughafen los. Häufig verspürt man ein flaues Gefühl im Magen und innere Unruhe breitet sich aus. Wird es schlimmer, dann folgen Herzrasen, Beklemmungen, Atemnot, Hyperventilation, Zittern, Übelkeit und Wahrnehmungsstörungen. Die Palette der Symptome ist breit und sie setzt eine Spirale der Angst in Gang. Denn körperliche Symptome und Panikattacken schaukeln sich gegenseitig hoch, schlimmstenfalls bis zum Kollaps.
Dabei ist die Angst vor dem Fliegen mehr als unbegründet: Nach wie vor gilt das Flugzeug als sicherstes Transportmittel. Es sind ganz andere Dinge, die das Phänomen auslösen: Höhenangst, Platzangst, persönliche Konflikte, Horrornachrichten über Flugzeugabstürze oder schlechte Flugerfahrungen können die Ursachen von Flugangst sein. Stress, Termindruck, berufliche oder private Probleme die Phobie verschlimmern.
Keiner ist davor gefeit: Auch wer jahrelang entspannt im Jumbojet Zeitung gelesen hat, dem kann beim nächsten Start das Herz urplötzlich in die Hose rutschen. Nicht einmal Piloten und Stewardessen sind dagegen immun.
Wer weiß, dass er so reagiert, sollte entsprechend vorbeugen. Es eignen sich Entspannungsmethoden, zum Beispiel tiefes und bewusstes Atmen, autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. "Wenn die Muskelgruppen bewusst angespannt und dann gelockert werden, kann man sich in akut belastenden Situationen schnell und effektiv entspannen", wissen Experten. Vorsicht gilt bei Alkohol und Kaffee. Diese Getränke können ein leichtes mulmiges Gefühl enorm verstärken.
Nimmt die Flugangst jedoch so überhand, dass man schon nächtelang vorher nicht mehr ruhig schlafen kann oder sich krampfhaft überlegt, wie man den Flug doch vermeiden könnte, sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Hilfe verspricht ein (http://www.flugangst.de) Anti-Flugangst-Seminar, wie sie Münchner Agentur Texter-Millot in Zusammenarbeit mit Lufthansa anbietet.
Es gibt unterschiedliche Methoden, gegen die Flugangst anzugehen.
Für diejenigen, die nicht gezwungen sind zu fliegen oder ihren Traumurlaub nicht gerade auf den Seychellen verbringen wollen, können Flugzeuge in großem Bogen umgehen. Doch was tun all die, die beruflich in den Flieger steigen müssen?
Die billigste, aber nicht gerade effektivste Variante ist schlicht: Augen zu und durch. Wer vor lauter Schweißausbrüchen aber schon gar nicht mehr weiß, wie er den nächsten Flug überstehen soll, hat nur die Wahl, aktiv etwas gegen seine Flugangst zu tun.
Hier einige Beispiele - allerdings tickt jeder Mensch anders, versuchen Sie also herausfinden, was für Sie am besten ist:
Vor dem Flug
- Versuchen Sie vor dem Flug zu entspannen und die Nacht vorher gut zu schlafen. Lenken Sie sich ab, gehen Sie aus, wenn Sie Ihre Gedanken nicht abstellen können.
- Denken Sie bewusst an die Zeit nach dem Flug.
- Fliegen Sie, wenn möglich, mit einem lieben oder vertrauen Menschen zusammen.
- Gehen Sie möglichst früh zum Flughafen, um sich mit der Atmosphäre vertraut zu machen und ein wenig herumzubummeln.
Während des Fluges
- Suchen Sie die Ablenkung: Lesen Sie ein gutes Buch, suchen Sie Gesprächspartner, hören Sie Musik, schauen Sie sich den angebotenen Film an.
- Genießen Sie Essen und Trinken an Bord, dehnen Sie die Mahlzeit so lang wie möglich aus.
- Wenn das alles nichts nützt, wenden Sie sich ruhig an das Flugpersonal. Die Kabinencrew ist geschult und kann Ihnen mit Informationen oder Ablenkung weiterhelfen. Oder bitten Sie direkt um einen Besuch im Cockpit, dort kann Ihnen der Pilot die Instrumente erklären und damit vielleicht Ihre Ängste abbauen.
Vielleicht hilft Ihnen ja bereits die Lektüre von Büchern, die sich mit der Flugangst beschäftigen, wie z.B. von Allen Carr "Endlich fliegen ohne Angst" , oder von Frank Littek "Fliegen ohne Angst".
Es gibt auch die Möglichkeit, die Flugangst - wie andere Phobien auch - mit Hilfe der Hypnose zu bekämpfen.
Seminare
Seit 1981 veranstaltet die Lufthansa bereits Seminare für entspanntes Fliegen. Das spezielle Programm zum Spannungsabbau wurde von erfahrenden Diplom-Psychologen entwickelt.
Neben technischen Informationen bieten die Seminare ein gezieltes Entspannungsprogramm, Methoden zur körperlichen und gedanklichen Selbstkontrolle, Vertrauensübungen und abschließend - zur Umsetzung des Gelernten in die Praxis - einen gemeinsamen Business Class Flug der Teilnehmer in Begleitung eines Psychologen. In einer kleinen Gruppe lernen Sie neue Möglichkeiten kennen, Stress und Angst zu bewältigen.