Venedig im Herbst: Darum ist die "Serenissima" jetzt besonders schön
Zu kitschig? Zu altmodisch? Zu voll? Ja, das mag schon sein. Venedig ist in den letzten Jahren von Touristen geradezu überschwemmt worden. Doch im Herbst atmet die "Serenissima" durch und zeigt sich von ihrer geheimnisvollen Seite.
Wenn die ersten Nebelschwaden über den Canal Grande ziehen und das "Acqua Alta" den Markusplatz überschwemmt, ist es soweit - der Herbst erobert die "Serenissima" und die schönste Zeit des Jahres beginnt.
Der Markusplatz ist ein gutes Stichwort. Steht man im Sommer oft stundenlang Schlange, um in den Markusdom und den Dogenpalast zu kommen, erobert das "Acqua Alta" nun die größte Piazza Venedigs. Die Einheimischen überqueren sie dann auf Stegen, die über das alljährlich wiederkehrende Hochwasser führen. Ohne die täglich anrollenden Touristenmassen zeigt sich der Markusplatz nicht nur von einer ganz anderen Seite - man muss für Dom und Palast auch nicht so lange anstehen.
Mit einem Katzensprung wird's bunt
Von den prachtvollen Gemächern des Dogen geht es weiter zu einer "seufzenden" Sehenswürdigkeit: Die "Ponte dei sospiri" (Seufzerbrücke) verbindet den Dogenpalast und das neue Gefängnis. Ihren Namen erhielt sie angeblich von den Verurteilten, die auf ihrem Weg ins Gefängnis Seufzer der Verzweiflung ausstießen.
Alles andere als verzweifelt dürften sich Herbst-Urlauber ob der menschenleeren Gassen zeigen. Schlendert man im Oktober oder November durch die Gassen, kann man (fast) völlig ungestört die kleinen Ecken und Kanäle entdecken. Auch einen Katzensprung weiter, auf Burano, können Besucher nun ungestört an den knallbunten Fischerhäuschen vorbeischlendern. Jetzt in der Nebensaison bekommt man auch in der sonst überfüllten Trattoria "Da Romano" mit Sicherheit einen Tisch.
Die Jahreszeit hat jedoch auch finanzielle Vorteile. Während man im Sommer Unsummen für ein Hotel bezahlt, lässt sich im Spätherbst das ein oder andere Schnäppchen machen. Besonders die kleinen Läden locken nun mit günstigen Angeboten.