Subaru Forester e-Boxer (2020): Neuer Benziner mit Mildhybridsystem
Der japanische Hersteller hatte es per Pressemitteilung verkündet, aber wir haben es, ehrlich gesagt, nicht mitgekriegt: Der neue Subaru Forester ist bereits seit September 2019 bestellbar. Zu unserer Entschuldigung können wir nur anführen, dass die neue Generation bis heute weder in der offiziellen Online-Preisliste noch im Konfigurator auftaucht. Und dass kurz vor der IAA leider so manches in der Flut der Messe-Neuheiten untergeht, so leid es uns tut.
Aber sei's drum. Die fünfte Generation des Forester ist da. Erstmals vorgestellt wurde sie bereits 2018 in New York. Dort wurde allerdings die US-Version präsentiert, und vom neuen Mildhybrid-System war noch keine Rede.
"Unser bester SUV": Liebevoll, ja fast zärtlich, stellt Subaru den Forester auf seiner Website vor. Kein Wunder, das (bisher) 4,61 Meter lange Modell ist der Bestseller der Marke. 2019 wurden 1.992 Stück neu zugelassen, genau 60 Autos mehr als vom XV. Auf Platz drei der Subaru-Bestseller folgt der Outback, er hält mit 961 Stück aber deutlichen Abstand.
Der erste Forester kam in Deutschland schon im Jahr 1997 auf den Markt, also vor 23 Jahren. Der Name bedeutet so viel wie Förster oder Waldarbeiter, auch wenn man das bei Subaru nicht gerne hört. Der Hersteller sieht das Auto als "SUV-Pionier für robuste Geländeeigenschaften und hohen Fahrkomfort".
Optisch sind die Unterschiede gering, wie unsere Vergleichsbilder zeigen:
Auch beim permanenten Allradantrieb und den Boxermotoren bleibt es. Es gibt aber zwei wichtige Neuheiten: Das Auto basiert erstmals auf der Subaru Global Platform, die Basis aller neuen Subarus ist, und der Neue fährt erstmals als elektrifizierter Forester e-Boxer vor. Und zwar ausschließlich. Reine Benziner soll es nicht mehr geben, der Boxerdiesel war schon in der Preisliste vom Dezember 2018 nicht mehr enthalten.
Das e-Boxer-System basiert auf dem bekannten 2,0-Liter-Boxerbenziner, der allerdings zu 80 Prozent aus neuen Komponenten besteht. Der Verbrenner bringt laut Subaru 150 PS und 194 Newtonmeter Drehmoment. Damit hat er kaum andere Daten als der alte Motor, der 150 PS und 198 Nm brachte.
Der Verbrenner wird jedoch von einem 12,3 kW (16,7 PS) starken Elektromotor unterstützt. Seine Energie bezieht das E-Aggregat aus einer Lithium-Ionen-Batterie, die mithilfe von rekuperierter Bremsenergie und "überschüssigem Drehmoment. (also wohl durch Lastpunktverschiebung) gespeist wird.
Eine Systemleistung nennt Subaru nicht, sie dürfte aber nicht viel höher sein als bisher, da sich die Fahrleistungen kaum ändern. Der Sprint dauert nun 11,8 Sekunden (wie bisher), die Spitze liegt bei 188 km/h (bisher 192 km/h).
Der Durchschnittsverbrauch sinkt jedoch um 0,7 Liter auf 6,7 Liter je 100 Kilometer, was CO2-Emissionen von 154 g/km entspricht. Gegenüber dem Vorgänger hat sich der CO2-Ausstoß damit um 14 g/km reduziert.
Der Elektromotor ist in das Getriebegehäuse (wie immer bei den neueren Subarus ein stufenloses CVT-Getriebe, also eine Lineartronic) integriert, die Batterie liegt unter dem Kofferraumboden und auf der Hinterachse:
Das neue e-Boxer-System wird von Subaru als Mildhybridsystem eingestuft. Wir würden eher Vollhybrid dazu sagen, denn das Auto fährt bis zu 1,6 Kilometer rein elektrisch - ein Toyota Prius schafft auch nur maximal zwei Kilometer. Bei mittlerem Tempo schaltet sich automatisch der Boxer hinzu, bei höheren Geschwindigkeiten sorgt dieser dann allein für den Vortrieb.
Der Forester ist mit 4,63 Meter zwei Zentimeter länger als der Vorgänger, die Breite legte um zwei Zentimeter zu. Der leicht verlängerte Radstand (plus drei Zentimeter auf nun 2,67 Meter) soll den Fondpassagieren zugute kommen. Der Kofferraum vergrößert sich von 505 bis 1.564 Liter auf 509 bis 1.779 Liter.
Das Cockpit ist offenbar das gleiche wie bei der US-Version. Neu entwickelt wurde laut Subaru das Infotainmentsystem mit 8,0-Zoll-Bildschirm und Smartphone-Anbindung. Auffällig sind der kleine Monitor über dem Infotainment-Display und der sehr lange Automatik-Wahlhebel. Beides gab es allerdings schon beim alten Forester.
Zu den Assistenzsystemen gehört das bekannte Eyesight-System auf Basis von zwei Kameras neben dem Innenspiegel. Zusätzlich gibt es nun eine Kamera über dem kleinen Display in der Cockpitmitte zur Fahrerüberwachung. Damit werden Anzeichen für Ablenkung und Müdigkeit erkannt. Außerdem wird aber auch erkannt, wer am Steuer sitzt. Das System kann dann automatisch Sitz und Außenspiegel für diese Person einstellen. Neu ist auch ein System, das beim Zurücksetzen bremst, falls man zu nah an ein Hindernis heran fährt. Im EuroNCAP-Crashtest erreichte der Forester e-Boxer volle fünf Sterne.
Auch das Allradmanagement-System X-Mode wurde verbessert. Es bietet nun zwei Fahrmodi für verschiedene Untergründe, die über einen Schalter in der Mittelkonsole aktiviert werden. Daneben gibt es offenbar noch Normal als dritten Modus.
Der neue Subaru Forester e-Boxer wird zu Preisen ab 34.990 Euro verkauft. Dafür erhält man die Ausstattung Trend. Darüber hinaus gibt es noch die Ausstattungen Active, Exclusive und Platinum.
Der Basispreis ist genau 3.000 Euro höher als beim auslaufende Forester 2.0X (ohne Elektrounterstützung). Inwieweit der Mehrpreis auch durch die verbesserte Ausstattung begründet ist, ist noch nicht bekannt. Ansonsten wäre es wahrlich viel Geld für eine Spritersparnis von gerade mal 0,7 Liter pro 100 Kilometer. Wir werden uns all das aber sehr bald auf der Fahrveranstaltung von Subaru selbst erklären lassen. Spätestens am Donnerstag lesen Sie unseren Test ...