Elektrischer Mikrovan hätte auch in Europa Chancen

Das Fahrzeug im klassischen Kei-Car-Format soll zwar typbedingt vor allem im Großstadt-Revier punkten, bringt aber mit respektabler Reichweite auch die Voraussetzung für längere Pendlerstrecken mit.
Mit dem Vision e-Sky und weiteren Konzepten zeigt Suzuki auf der Japan Mobility Show 2025 einen Ausblick auf das künftige Modellprogramm. Speziell den kleinen e-Sky könnten wir uns gut in Europa vorstellen.
Suzuki nutzt die Japan Mobility Show 2025, früher bekannt als Tokyo Motorshow, um mit dem Konzeptfahrzeug Vision e-Sky einen Ausblick auf die Zukunft der Marke zu geben. Das Fahrzeug im klassischen Kei-Car-Format soll zwar typbedingt vor allem im Großstadt-Revier punkten, bringt aber mit respektabler Reichweite auch die Voraussetzung für längere Pendlerstrecken mit. Der Vision e-Sky misst 3.395 mm in der Länge, 1.475 mm in der Breite und 1.625 mm in der Höhe – typisch für die japanische Kei-Car-Klasse.
Vision e-Sky kommt 2026
Mit einer anvisierten Reichweite von mehr als 270 Kilometern soll der Vision e-Sky auch außerhalb der Ballungsgebiete alltagstauglich sein. Damit geht der Mikro-Van deutlich über die Fähigkeiten der in Europa bekannten Elektro-Zwerke wie Opel Rocks E hinaus und würde auch prima in die gerade erst angekündigte neue "e-car"-Kategorie der EU passen. So sehr "Concept" ist der Vision e-Sky dabei gar nicht: Suzuki plant den Serienstart in Japan bereits im kommenden Jahr. Außer der angekündigten Reichweite haben die Japaner im Vorfeld der Messe aber noch keine Infos rausgerückt.
Neben dem Vision e-Sky zeigt Suzuki weitere Zukunftsideen, die ebenfalls ziemlich serienreif aussehen. Mit dem e Every Concept präsentiert Suzuki einen vollelektrischen Kleintransporter, der gemeinsam mit Daihatsu und Toyota entwickelt wurde. Er nutzt ein ähnliches Antriebssystem wie der Vision e-Sky und soll eine Reichweite von rund 200 Kilometern bieten. Das Fahrzeug ist auf den gewerblichen Stadtverkehr ausgerichtet und könnte insbesondere für Handwerksbetriebe und Lieferdienste interessant werden.
Ethanolantrieb für Schwellenländer
Einen anderen Weg zeigt der Fronx FFV Concept. Das Fahrzeug basiert auf dem in Indien produzierten Crossover-SUV Fronx und kann mit verschiedenen Kraftstoffarten betrieben werden, darunter Ethanolmischungen. Mit dieser Studie unterstreicht Suzuki, dass Elektromobilität nicht die einzige Antwort auf zukünftige Antriebsfragen sein muss. Gerade in Schwellenländern, wo alternative Kraftstoffe leichter verfügbar sind, kann diese Technologie eine Brücke zur CO₂-Reduzierung schlagen.
Elektro auch auf zwei Rädern
Auch im Zweirad- und Mikromobilitätsbereich zeigt Suzuki auf der Messe mehrere Neuheiten. Das e-VanVan Concept erinnert an die Suzuki RV-Motorräder mit knubbelig-dicker Bereifung aus den 1970er Jahren, eine Art Beach Buggy auf zwei Rädern. Das neue Konzept ist allerdings zeitgemäß rein elektrisch angetrieben. Der e-Address Concept wiederum ist Suzukis erster Elektroroller und soll eine Reichweite von etwa 80 Kilometern erreichen. Unter dem Namen Address 125 vermarktet Suzuki aktuell in Europa einen besonders preisgünstigen Benziner-Roller, gut möglich, dass der bald elektrische Gesellschaft bekommt. Hinzu kommt der "Sofaroller" Burgman Hydrogen, ein Prototyp mit Wasserstoffantrieb, über dessen mögliche Technik Suzuki noch keine Details verraten hat.
Ergänzt wird der Auftritt durch neue Robotik- und Mikromobilitätslösungen. Der vierbeinige Roboter MOQBA 2 kann in der Logistik oder bei Rettungseinsätzen eingesetzt werden, während das Mitra Concept eine elektrisch betriebene Plattform für autonome Roboter in Landwirtschaft und Transport darstellt. Die Japan Mobility Show findet vom 30.10. bis 9.11.25 in Tokio statt. Weitere Details zu den Suzuki-Projekten erwarten wir entsprechend in Kürze.