Italo-Chic weicht Oberpfälzer Brutalo-Optik

Solche Teile finden sich etwa im Bereich der Frontschürze, der Motorhaube und der Radläufe.
Mansory setzt mit dem Equestre den ersten Komplettumbau auf Basis des Ferrari 12Cilindri um. Optisch gibt’s die übliche Haudrauf-Dosis, technisch passiert wenig.
Mansory präsentiert auf der Monaco Yacht Show (24. bis 27. September 2025) mit dem Equestre eine komplette Fahrzeugveredelung auf Basis des neuen Ferrari 12Cilindri (siehe Video nach dem dritten Absatz). Es handelt sich laut der Tuning-Firma aus dem Fichtelgebirge um das weltweit erste derart umfassende Umbauprojekt des neuen Zwölfzylindersportwagens aus Maranello. Es ist wahlweise erhältlich für das Coupé und den Spider. Charakteristisch sind unter anderem durchgefärbte Bauteile aus geschmiedetem Carbon ("Forged Full Carbon"), neue Leichtmetallräder im Design "VF.5" sowie eine Leistungssteigerung.
Leistungssteigerung
Letztere gelingt über Modifikationen am Motor-Management und die neue Vierrohr-Sportauspuffanlage. Der 6,5-Liter-V12-Saugmotor leistet künftig 855 statt 830 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 730 statt 678 Newtonmetern.
Die Abgasanlage verfügt über zwei Sportkatalysatoren und ein Klappensystem; die beiden Endrohrpaare sitzen jeweils außen im Heck-Diffusor.
Optische Änderungen
Beim Equestre greift Mansory tief in die Gestaltungskiste: Die Karosserie wird durch großflächige Carbon-Elemente geprägt, die firmentypisch vor allem im Forged-Design an den italienischen Edelsportwagen wandern. Solche Teile finden sich etwa im Bereich der Frontschürze, der Motorhaube und der Radläufe. Die Lufteinlässe vorn zeigen sich deutlich vergrößert. Seitliche Flaps vor und hinter den Vorderrädern, die überarbeitete Frontpartie und die neuen Seitenschweller sollen die Luftführung optimieren und den Anpressdruck an der Vorderachse erhöhen. Die Außenspiegelkappen sind ebenfalls aus Forged-Carbon gefertigt.
Hinten bleibt das ursprüngliche Design des Ferrari 12Cilindri weitgehend erhalten. Zumindest im oberen Bereich, denn der Mansory Equestre verzichtet – von einem dezenten Heckspoiler abgesehen – auf ausuferndes Spoilerwerk an der hinteren Dach- sowie Abrisskante. Ganz anders sieht es im Erdgeschoss aus, wo ein neuer XXL-Diffusor aus Sichtcarbon mit integrierter dritter Bremsleuchte die im Serienzustand elegante in eine Brutalo-Optik verwandelt. Ins Auge sticht obendrein der Farbverlauf von Violett zu Schwarz; die sich von vorn bis hinten über das Auto erstreckende italienische Tricolore huldigt der Herkunft des Ferrari 12Cilindri.
Neue VF.5-Räder
Die Rad/Reifen-Kombination hat Mansory neu dimensioniert und an die stark verbreiterten, ebenfalls aus Carbon gefertigten Kotflügel angepasst. Vorn wandern sie in 10 × 21 und hinten in 12 × 22 Zoll in Kombination mit Reifen der Größen 275/35 R21 und 325/30 R22 in die Radhäuser. Die beim Equestre erstmals verwendeten, einteiligen und geschmiedeten sowie in Glanzschwarz lackierten VF.5-Leichtmetallräder sollen sowohl die Kurvenlage verbessern als auch das visuelle Gesamtbild schärfen.
Interieur-Modifikationen
Auch im Innenraum setzt Mansory auf umfangreiche Individualisierung: Das gezeigte Erstexemplar ist mit grauem Alcantara – auch am Dachhimmel – ausgestattet und präsentiert zahlreiche violette Akzente – sei es im verarbeiteten Stoff oder per LED-Licht inklusive illuminiertem Mansory-Logo. Sichtbare Carbon-Elemente, Sportsitze, spezielle Pedale und Matten sowie ein Sportlenkrad mit Schaltanzeige sind weitere Unterschiede zum Ferrari 12Cilindri im Serienzustand. Mansory betont, dass nahezu alle Materialien und Farben des Interieurs an Kundenwünsche angepasst werden können.
Preis
Einen Preis nennt Mansory für den Equestre-Umbau bislang nicht. Er dürfte jedoch einen üppigen Betrag zum Grundpreis des Ferrari 12Cilindri von 395.000 Euro (Coupé) beziehungsweise 435.000 Euro (Spider) hinzufügen.