Force India folgt Red Bull-Philosophie
Nico Hülkenberg hat drei enttäuschende Rennen hinter sich. Dabei zeigte er in Monza eine seiner besten Leistungen. Für Singapur hat Force India ein neues Aero-Paket im Gepäck. Es muss funktionieren, wenn Hülkenberg die 100-Punkte-Marke knacken will. Das Funkverbot sieht er gelassen.
Ein Punkt aus den letzten drei Rennen: So wird sich Nico Hülkenberg schwer tun, die anvisierte 100-Punkte-Marke zu knacken. Momentan stehen 70 Zähler auf seinem Konto. In Monza wäre sehr viel mehr möglich gewesen, ärgert sich der lange Rheinländer und zeigt ein Foto von seinem Unterboden. Da hatte sich ein Metallteil seines eigenen Autos zwischen Bodenplatte und Unterboden verkeilt.
Das hat die Strömung im Diffusor gestört. "15 Punkte Abtriebsverlust. Dazu noch eine Fahrt alleine ohne Windschatten und DRS. Das allein hat sechs Zehntel pro Runde gekostet", ärgert sich Hülkenberg noch heute. "So gesehen bin ich ein super Rennen in Monza gefahren. Leider hat es keiner gemerkt."
Eine halbe Sekunde und stabilerer Abtrieb
Hülkenberg setzt jetzt seine ganze Hoffnung auf das neue Aero-Paket, das beim GP Singapur debütiert. Unterboden, die hinteren Bremsbelüftungen und der Frontflügel sind neu. "Wir folgen ein bisschen der Red Bull-Philosophie", tut Hülkenberg geheimnisvoll. Die Zahlen versprechen eine halbe Sekunde Zeitgewinn.
Doch Hülkenberg warnt, solchen Prophezeiungen bedingungslos Glauben zu schenken. "Der große Fortschritt liegt darin, dass der Abtrieb konstanter sein soll, wenn wir einlenken. Das lässt sich nicht alles im Windkanal messen. Das müssen wir auf der Strecke erfahren."
Hülkenberg erwartet auch nicht, schon nach dem ersten Training ein strahlendes Gesicht zu machen. "Es kommt relativ selten vor, dass ein Paket auf Anhieb funktioniert. Meistens muss man es erst verstehen." Der WM-Achte sieht kein Problem, dass der Test mit dem partiellen Funkverbot zusammenfällt. "Das behindert uns in diesem Fall nicht."
Singapur der schwierigste Ort für die Regel-Anpassung
Bei Force India geht man relativ locker mit den neuen Richtlinien um, egal wie streng sie jetzt ausfallen. "Singapur ist natürlich der schwierigste Ort, so etwas einzuführen. Hier hast du schon alle Hände voll zu tun, nicht in der Mauer zu landen. Prinzipiell habe ich aber kein Problem damit. Vorher hat dir der Ingenieur etwas gesagt, und du hast es gemacht. Jetzt heißt es: Auf dem Display schauen, nachdenken, verstellen."