Akkus aus dem E-Tron spenden Strom

Audi fördert ein Projekt des Start-ups Nunam. Batterien aus E-Tron-Testwagen spenden Strom für Geschäfte in Indien, was die Arbeitsbedingungen verbessert und teilweise das Geldverdienen vor Ort erst möglich macht.
Die Batterien gehören zu den teuersten Bauteilen eines Elektroautos, zudem werden für die Akkus auch wertvolle Rohstoffe verwendet. Nach dem Ende eines Autolebens gehören die Stromspeicher noch lange nicht ins Recycling. Je nach Zustand können sie auf unterschiedliche Art und Weise, zum Beispiel in stationären Anlagen, weiterverwendet werden.
Das Start-up Nunam kümmert sich um das zweite Leben von Batterien. Neuer Kooperationspartner des Berliner Unternehmens ist jetzt Audi. Die Lithium-Ionen-Akkus aus zwei ausrangierten E-Tron-Testwagen wurden von Nunam zu einem Solar-Nano-Grid zusammengebaut. Eine Photovoltaikanlage gewinnt Strom aus Sonnenenergie, der in den Batterien gespeichert wird.
Batterien helfen bei Stromausfällen
Der Prototyp, den Nunam mit den beiden Batterien aus den Elektroautos gebaut hat, ist in Indien im Einsatz. Dort liefert er genug Elektrizität, um 50 Händlern und Selbständigen das Arbeiten auch nach Einbruch der Dunkelheit zu ermöglichen.
"In Teilen von Uttar Pradesh erschweren regelmäßig stundenlange Stromausfälle den Anwohnern das Leben", erklärt Nunam, Prodip Chatterjee, Co-Gründer von Nunam. Fehlende Elektrizität bedeutet für viele Menschen in den betroffenen Gebieten den Verlust von Einkommen. Mit ihren Batteriespeichern will das Start-up hier aushelfen.
In einem ersten Schritt wurden Akkus aus alten Laptops verwendet, womit Niedrigstromverbraucher wie Lampen oder Smartphones aufgeladen werden können. Mit den größeren Batterien aus dem Audi E-Tron soll genug Energie auch für größere Verbraucher und für eine höhere Zahl an Abnehmern zur Verfügung gestellt werden. Audi fördert die Arbeit der gemeinnützigen GmbH und stellt jetzt auch die E-Tron-Akkus zur Verfügung.
Der Prototyp des Solar-Nano-Grid soll mit einer vollen Aufladung 50 kleine Geschäfte einer Woche lang autark mit Strom für die LED-Beleuchtung der Läden versorgen können.