Willkommen BMW iX3 – die Neue Klasse ist da

Erster Kontaxt mit dem BMW iX3: Die "Neue Klasse" startet im Frühjahr 2026 mit der neuen SUV-Generation.
Erster Vertreter der Neuen Klasse ist der BMW iX3. Im Frühjahr 2026 kommt das Elektro-SUV. Wir haben alle Informationen und den ausführlichen Check mit Sitzprobe!
Im Januar 2023 begann BMW damit, die Öffentlichkeit auf die Neue Klasse vorzubereiten. Unter diesem Begriff fasste der Münchner Konzern bereits in den 1960er Jahren eine Fahrzeuggeneration zusammen, die nach der knapp abgewendeten Pleite wieder mehr Erfolg bringen sollten – und das auch schafften.
Auch jetzt sieht sich BMW wieder an einem Wendepunkt. Dieses Mal steht die Firma aber nicht mit dem Rücken zur Wand, sondern mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Das schafft Selbstvertrauen, um mit Konventionen zu brechen. Die Neue Klasse steht also auch jetzt für einen Neuanfang.
Auf der CES im Januar 2023 präsentierte die Studie Vision Dee offiziell ein erweitertes Head-up-Display. Und, wie wir heute wissen, auch die neue Design-Strategie der Marke. Anfang 2025 stellte der Hersteller, wieder in Las Vegas, das neue Cockpit mit dem Namen Panoramic iDrive vor. Da waren die noch stark getarnten Prototypen des ersten Neue-Klasse-Modells schon unterwegs. Auf der Messe IAA Mobility in München feiert jetzt der neue BMW iX3 seine Weltpremiere.
Nur der Name bleibt
Die Modellbezeichnung wurde vom Vorgänger übernommen, der Rest ist komplett neu. Für die Produktion hat BMW im ungarischen Debrecen ein Werk gebaut, das ein Teil des Nachhaltigkeits-Konzepts über die gesamte Wertschöpfungskette neuer Modelle ist. Im regulären Betrieb soll die Fabrik ohne fossile Brennstoffe wie Öl und Gas auskommen. Der Strom, auch für die Lackiererei, kommt aus erneuerbaren Quellen wie Solarenergie und Windkraft. Im Vergleich zur Herstellung eines Autos in anderen Werken sollen beim Bau eines neuen BMW iX3 die CO2-Emissionen um etwa zwei Drittel reduziert werden. Dabei helfen auch kurze Wege. Teile von Zulieferern und von BMW gebaute Komponenten haben verhältnismäßig kurze Transportwege ans Band. Die Elektroantriebe fertigt der Konzern im österreichischen Steyr, die Akkus kommen aus Niederbayern.
Die sechste Generation seiner E-Motoren hat BMW auf die 800-Volt-Technologie der neuen Fahrzeug-Architektur ausgelegt. Fortschritte werden bei der Verringerung der Energieverluste (minus 40 Prozent) und beim Gewicht (zehn Prozent weniger) vermeldet, zudem soll die Produktion etwa ein Fünftel günstiger sein als bei den Vorgänger-Maschinen. Zur Effizienz trägt auch der Siliziumkarbid-Wechselrichter bei.
Neue Wege beim Design
Seit 2023 hat BMW die neue Designsprache mit Studien in Form der neuen Mittelklasse-Limousine (i3, 3er) und des SUV mehrfach gezeigt. Überraschend nah an den Konzepten präsentiert sich jetzt die Serienversion.
Vor allem das Design der Frontpartie steht im Gegensatz zu aktuellen Designtrends. Ohne spitze Nase und "Vieraugen-Gesicht" mit tiefliegenden Scheinwerfern findet der BMW iX3 seinen eigenen Charakter und sorgt für eine willkommene Abwechslung. Beim ersten Kennenlernen des neuen Autos in einem Foto- und Filmstudio wirken Proportionen und Linienführung auf den ersten Blick flüssig und weniger abstrakt, als es Bilder erwarten lassen.
Auf den Einsatz von Chrom wird vollständig verzichtet. Die schmale Nieren-Grafik, die an das klassische Markengesicht, das bis in die 1980er-Jahre verwendet wurde, erinnert, wird mit LED-Streifen dargestellt. Sie ist in eine Maske eingebettet, in der LED-Streifen bis zu den Hauptscheinwerfern und der Tagfahrlichtsignatur reichen. Die schwarze Abdeckung an der Front beherbergt zudem die Sensoren für die Fahrassistenz. Kühllufteinlässe für Akku und Elektroantrieb sowie Luftleitelemente zur Verbesserung der Aerodynamik trägt der Stoßfänger in sich.
Im Vergleich zum Vorgänger wird der neue BMX iX3 12 Zentimeter länger, die Karosserie misst 4,78 Meter. Außerdem ist der SUV 1,90 Meter breit und 1,64 Meter hoch. Auch das Format der Räder wächst. Je nach Konfiguration kann man bis zu 22 Zoll große Leichtmetallfelgen bestellen.
Sitzprobe im BMW iX3
Bei der ersten Sitzprobe gefällt vor allem das Platzangebot im Fond. Auch der 1,92 Meter große Autor dieser Zeilen freut sich über üppigen Knieraum und viel Luft über der Frisur. Im Gegensatz zu vielen anderen Elektroautos muss man die Beine nicht zu stark anwinkeln. Da der Akku nicht in einem großen Kasten Teil des Unterbodens ist, konnte der Abstand zwischen der Auslegeware im Innenraum und der Sitzfläche großzügig ausgelegt werden. Dazu kommt ein Kniff, der auch schon im BMW 5er/i5 für mehr Langstreckenkomfort im Fond sorgt. Man sitzt auf einer schräg nach hinten abgesenkten Auflage. Die Aussicht ist danke niedriger Gürtellinie gut, man fühlt sich nicht eingemauert. Unbequemer wird es für eine fünfte Person an Bord, die mit einem schmalen Mittelplatz Vorlieb nehmen muss.
Das hier gezeigte Fahrzeug trägt die "Veganza" genannte Innenausstattung in Weiß. Die helle Farbgebung unterstreicht das großzügige Raumgefühl, zudem gefallen Haptik und Optik der verwendeten Materialien. Für das Interieur des iX3 setzt im großen Stil auf Recycling-Stoffe, beispielsweise aus alten Plastikflaschen oder Fischernetzen. Das Garn als Textil-Ausgangsmaterial für die Econeer-Innenausstattung der Linie Essential besteht vollständig aus recyceltem PET (Kunststoff).
In der Dachverkleidung sind Arretierungspunkte für eine Netztrennwand hinter beiden Sitzreihen zu sehen. Bei raumhoher Beladung und vollständig umgeklappter Fondlehne, die im Verhältnis 40:20:40 geteilt ist, kann man 1.750 Liter Ladung im Auto platzieren – 190 mehr als zuvor. Bei voller Bestuhlung und Beladung bis unter die Kofferraumabdeckung schluckt das Heckabteil 520 Liter. Die Ladekabel finden im Staufach unter der vorderen Haube Platz. Die Anhängelast steigt auf 2.000 Kilogramm. Damit kann man auch einen Wohnwagen in die Ferien ziehen.
Mehr Platz als vorher
Geräumig ist der iX3 auch in der ersten Reihe. Hier vorne gilt die Aufmerksamkeit aber schnell dem Cockpit. Auch bei der Gestaltung des Armaturenbretts und der Bedienelemente geht BMW beim iX3 völlig neue Wege. Panoramic iDrive nennt BMW die neue Generation, die Anfang des Jahres auf der Messe CES in Las Vegas ihre Premiere feierte. Jetzt können wir erste Erfahrungen im fertigen Auto sammeln.
Die fahrrelevanten Informationen und Infotainment-Anzeigen sind in drei Ebenen sortiert. Auf eine schwarze Fläche am unteren Rand der Windschutzscheibe, die sich über eine Breite von 110 Zentimetern von einer A-Säule zur anderen erstreckt, werden Inhalte von im Armaturenbrett verstecken Displays gespiegelt. Vor dem Fahrerplatz sind Informationen zu Geschwindigkeit, Fahrassistenz und Akkustand zu sehen, ein klassisches Kombiinstrument als separates Bauteil gibt es nicht mehr. Die Anzeigen-Elemente rechts davon lassen sich individuell belegen. Die Einstellungen dafür kann man auf dem 17,9 Zoll großen Touscreen-Monitor, der mit seinem nach links geneigten Rahmen auf der Mittelkonsole steht, vornehmen. Autos für Rechtslenker-Märkte wie Großbritannien, Japan und Australien werden übrigens ein Display mit spiegelverkehrter Umrandung erhalten.
Die Kacheln im Hauptmenü lassen sich nach eigenen Wünschen belegen. Am unteren Rand erlaubt eine feststehende Leiste direkten Zugriff auf Klimafunktionen, das Navigationssystem und die Telefonie. Alle Befehle per Fingerkuppe oder mittels der verständlichen Sprachsteuerung werden schnell und zuverlässig umgesetzt. Die Geschwindigkeit ist auch ein Verdienst der neuesten Version des herstellereigenen Betriebssystems, "BMW Operating System X" genannt. Updates können over-the-air aufgespielt werden. Der App Store stellt aktuell 60 Apps von Gaming bis Musik-Streaming bereit. Die dritte Informationsebene ist ein optionales Head-up-Display, das seine Informationen direkt im Blickfeld des Fahrers auf der Windschutzscheibe darstellt.
Ungewohnt ist auch das Lenkrad, hier in einer Ausführung mit zwei vertikal ausgerichteten Speichen. Links und rechts vom Pralltopf sind die Multifunktions-Elemente in Form von "Shy Tech" (schüchterne Technik) ausgeführt. Damit will BMW die Ablenkung des Fahrers minimieren. Bedienfelder werden erst dann illuminiert, wenn die entsprechende Funktion, beispielsweise der Autobahn-Assistent, auch verfügbar ist.
Vier Supergehirne
Für das reibungslose Zusammenspiel aller Systeme und mehr Fahrsicherheit geht BMW auch bei der Computer-Architektur neue Wege. Verschiedene Steuergeräte sind in vier zentralen Elementen, sogenannten "Superbrains" zusammengefasst. Das erlaubt schnellere Prozesse ohne Latenzen (Zeitverzögerung von der Information bis zu Ableitung bzw. Reaktion), was beispielsweise bei den Assistenzsystemen eine wesentlich fixere Umsetzung von Manövern erlaubt. Außerdem kann, im Vergleich zu herkömmlichen Architekturen, Material gespart werden. BMW gibt an, dass für den BMW iX3 auf 600 Meter Kabellänge verzichtet werden konnte.
"Heat of Joy" heißt das zentrale Steuergerät für die Regelung des Antriebs und der Fahrdynamik. Alle Prozesse für die Lenkung, die Rekuperation und die Bremsen laufen hier zusammen. Selbst bei Notbremsungen kann somit auch die Rekuperation genutzt werden, da der Computer alle Informationen gleichzeitig verarbeitet. Im Alltagsbetrieb sollen 98 Prozent aller Bremsmanöver nur per Rekuperation, also ohne Einsatz der physischen Bremse, erledigt werden.
Das automatisierte Fahren wird vom "Superbrain of Automated Driving" gesteuert. Eine KI (Künstliche Intelligenz) lernt hierbei stets dazu und kann Assistenzsystem wie den Spurhalteassistent beispielsweise an den Fahrstil anpassen. Nach dem 5er bekommt auch der iX3 den Autobahn-Assistenten, dank dem man die Hände auch für eine längere Zeit vom Lenkrad nehmen kann. Beim Blick in den Außenspiegel leitet die Software einen automatisierten Spurwechsel zur jeweiligen Seite ein.
Dazu kommen zwei weitere Computer-Gehirne, die sich um eine Vielzahl von Infotainment- und Komfort-Funktionen kümmern. Ein Beispiel: Wenn der Fahrer bei Dunkelheit nach einem Gegenstand auf dem Beifahrersitz greift, wird dort automatisch das Innenlicht aktiviert, um die Sicht zu verbessern.
BMW iX3 50 xDrive
Zum Marktstart der neuen Baureihe gibt es ein Modell in Form des BMW iX3 50 xDrive. Die Modellbezeichnung weist auf den Allradantrieb hin. Am Heck arbeitet eine stromerregte Synchronmaschine, vorne eine Asynchronmaschine. Die Systemleistung wird mit 345 kW (470 PS) angegeben, das Drehmoment mit 645 Nm. In 4,9 Sekunden soll der BMW iX3 50 xDrive aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 210 km/h elektronisch begrenzt.
Leicht zeitversetzt sollen weitere Modelle folgen, darunter auch eine Basis-Variante mit Heckantrieb. Perspektivisch sind auch leistungsstarke M-Performance und reine M-Modelle vorstellbar.
Schnelles Laden mit 400 kW
Neue Lithium-Ionen-Rundzellen sorgen für eine um 20 Prozent gesteigerte Energiedichte. Der Akku ist als Strukturbauteil ein zentrales Element der Karosserie, "Pack-to-open-body" genannt. 108 kWh Speicherkapazität sollen eine WLTP-Normreichweite von 805 Kilometern ermöglichen. Die 800-Volt-Technologie macht den iX3 zum nur kurz gesehenen Gast an Schnellladepunkten.
Über den CCS-Anschluss kann Gleichstrom, sofern man eine entsprechend potente Säule vorfindet, mit bis zu 400 kW geladen werden. In zehn Minuten soll Strom für eine Strecke von 372 Kilometern verstaut sein. 21 Minuten dauert der Hub von zehn auf 80% der Batterie-Kapazität. Eine Umschaltmatrix ermöglicht auch das Laden an älteren 400-Volt-Säulen. Wechselstrom fließt dreiphasig mit 11 kW, optional kann ein 22-kW-Ladegerät bestellt werden. Das verkürzt die Ladezeit an einer Wallbox von elf auf knapp unter sechs Stunden. Über die V2L-Funktion (Vehicle-to-Load) kann der BMW iX3 Strom mit bis zu 3,7 kW an andere Verbraucher abgeben. Außerdem sind Vorbereitungen für V2H (Vehicle-to-Home) und V2G (Vehicle-to-Grid) an Bord.
Im BMW-Zubehör wird es für iX3-Fahrer spezielle Wallboxen geben, deren Software-Steuerung auch gezieltes Laden, beispielsweise mit Solarstrom bei hoher Leistungsabgabe der heimischen Photovoltaik-Anlage, erlaubt. Per Fernzugriff kann man auch automatisch Ladevorgänge bei Zeitfenstern mit niedrigen Preisen starten.
Preis und Marktstart
Im Frühjahr 2026 beginnt die Markteinführung mit dem BMX iX3 50 xDrive. Er kostet ab 68.900 Euro. Damit liegt er nur knapp über dem Vorgänger mit 210 kW starkem Heckmotor, der ab 67.300 Euro angeboten wurde. Das angekündigte Basismodell der neuen Generation soll den Einstiegspreis auf rund 60.000 Euro senken.
Verschiedene Ausstattungsliste, Pakete und Einzeloptionen werden, wie gewohnt, viele Konfigurationen ermöglichen und auch für höhere Listenpreise sorgen. Es wird auch M-Pakete für den dynamischen Auftritt geben.