Bremen Classic Motorshow 2020
Die Oldtimer-Saison beginnt traditionell mit der Bremen Classic Motorshow. Wir haben das Angebot auf der Messe gecheckt.
Das Parkhaus vibriert. Zwischen Halle 3 und 4 parken nicht nur Klassiker, sie stehen hier zum Verkauf: Besucher schauen die Autos an, Hauben werden geöffnet, Endspitzen inspiziert, schnelle Urteile abgegeben. Kaufverträge werden auf Kofferraumdeckeln gemacht, mancher hat Musik aufgelegt oder ein Bier aufgemacht. Gemütliche Autobörsen-Stimmung im Parkhaus zwischen Halle 3 und 4 – auch wenn es so voll ist, dass der Beton unter den Füßen leicht vibriert. Zum Verkauf steht auf mehreren Etagen Bürgerliches wie etwa ein VW Vento, Großbürgerliches von Volvo, BMW und Mercedes.
Aus Bremen: T-Modelle, SL, SLK, 190er
Die T-Modelle, der SL, der SLK und natürlich der W201 sind in Bremen zuhause. In einer Ecke stehen alle vier Abschieds-Sondermodelle vom 190er: Der blaue Azzurro, der rote Rosso sowie Verde und Primavera in Grün. Auf einer anderen Etage steht ein E 240 T-Modell mit mutigem, fünfstelligem Preisschild zum Verkauf. Alltagsauto oder künftiger Klassiker? Man wird sehen.
Klassiker der Generation Golf
In den Hallen hat das Mercedes-Werk Bremen einen Stand mit Fotoautomat. Audi und VW sind mit einem Stand vertreten. Clubs zeigen sich, Händler verkaufen Teile und Autos. Das Preisniveau liegt hoch, bleibt aber im bezahlbaren Bereich. Sechsstelliges ist selten. Wer einen Klassiker aus den Achtziger- oder Neunziger-Jahren sucht, hat gute Chancen. Auf einer Sonderfläche stehen liebevoll präsentiert leistungsstarke und kilometerarme Klassiker aus der Jugend der Generation Golf. Citroën CX, Renault 5 und Mazda RX-7 sind genauso umlagert wie VW Scirocco und Maserati Biturbo.
DTM-Helden der 90er
Der Verein Kult-Blech-Szene möchte auf einer überdimensionalen Carrera-Bahn zwei DTM-Helden der 1990er-Jahre zeigen: In Halle 4 treffen BMW M3 E30 und Mercedes 190E Evo aufeinander. Wer leistungsstarke Klassiker der 70er- bis 90er-Jahre kaufen möchte, kann dies in Halle 6 tun; dort stehen unter dem Titel „Young Generation“ Autos wie BMW Z3 Coupé und Renault 5 Alpine zum Verkauf. Mercedes-Benz 300 SL und BMW 507, Ford Capri und Opel Manta oder Porsche 959 und Ferrari F40 treffen in Halle 5 aufeinander.
Typisch Bremen: Schnäppchen im Parkhaus
Diese und weitere legendäre automobile Rivalen sind Highlights auf der Bremen Classic Motorshow 2020, zu der über 45.000 Besucher erwartet werden. Der Veranstalter rechnet mit 650 Ausstellern aus 12 Nationen. Acht Hallen mit 46.951 Quadratmetern Ausstellungsfläche stehen zur Verfügung. Dort ist genügend Platz für Autos und Teile, Clubs und Sonderschauen. Auf mehreren Parkdecks können Interessenten etliche zum Verkauf stehende Klassiker besichtigen und noch vor Ort zuschlagen. In Halle 1 gibt es Motorroller der 1960er-Jahre zu sehen. Darunter ist eine Simson Schwalbe, mit der sein junger Besitzer bis nach Vietnam gereist ist. Im Foyer der gleichen Halle zeigt eine Sonderschau Rennräder der 1970er und 1980er.
VW T4 wird 30
Der VW T4 wird 30 Jahre alt. Zum Jubiläum bringt VW Nutzfahrzeuge einen besonderen Multivan mit: „Moosi“ stand 16 Jahre im Freien auf einem Prüfgelände herum. Gebaut für die „Freilandbewitterung“, wurde der T4 dort zunächst vergessen und setzte eine dicke Moosschicht an. Erst 2010 wurde er wieder entdeckt, geweckt und frisch lackiert. Die Technik bekam eine große Durchsicht, der Tacho steht bei jungfräulichen 3264 Kilometern. Wer sehen möchte, worauf er beim Kauf eines T4 achten muss, bekommt das in Halle 4 von Bulli-Experte Dirk Klöß gezeigt. Außer „Moosi“ zeigt VW noch einen T1 Samba von 1965, der zur Zeit restauriert wird.