Citroën Ami One
Mit der Studie Ami One zeigte Citroën auf dem Genfer Auto Salon 2019, wie ein Elektroauto für die Stadt aussehen könnte. Jetzt folgt das Serienmodell.
Wie wenig Auto kann ein Mensch brauchen? Eine Frage, deren Antwort Citroën von 1948 bis 1990 baute. Der 2CV war Minimalismus auf Rädern. Knapp 30 Jahre nach dem Ende der Ente und 100 Jahre, nachdem Citroën das erste Auto baute, zeigte die Marke in Genf eine Studie, die zeigen soll, dass die Marke nichts verlernt hat und immer noch unkonventionelle Antworten auf die die Frage nach individueller Mobilität geben kann. Zum Jahresbeginn 2020 veröffentlichen die Franzosen über ihre Social-Kanäle ein Teaservideo, das die Premiere eines kleinen Elektroautos für den 27. Februar 2020 in Paris ankündigt. Die Details die es darin zu erkennen gibt, deuten auf die Serienversion des Ami One hin.
2,50 Meter kurzes Auto für die Stadt
Das Ami One Concept ist ein 2,50 Meter kurzes Elektroauto für die Stadt. Der Name ist ein Wortspiel mit der Historie; in den Siebzigern gab es bei Citroën einen Ami 6 und einen Ami 8. Außerdem, erläutert einer der beteiligten Designer, solle das Auto eine Art Freund sein – so wie heute schon das Smartphone. Das dient beim Ami One zum Starten, indem es in ein vorgesehenes Fach in der Instrumentenkonsole gesteckt wird. Dort dient es gleichzeitig als Schlüssel, Navi und Tacho. Der Ami One kann geliehen, geteilt und gemietet werden. Die Art des Besitzes richtet sich nach dem Zeitraum: Für Zeiträume zwischen 5 Minuten und 5 Stunden kommt Carsharing im Stil von Free2Move in Frage. Für 5 Tage kann der Ami One über Rent&Smile gemietet werden und für 5 Jahre geleast – Parkgebühren und Wartung inklusive.
45 km/h Höchstgeschwindigkeit
Ein Elektromotor mit 6 kW Leistung beschleunigt das Wägelchen auf 45 km/h – in Frankreich dürfen damit auch Führerschein.ose fahren. Nicht unwichtig, findet Citroën, denn in großen Städten wie Paris hätten besonders Menschen zwischen 20 und 30 immer seltener einen Führerschein. Fahrer und Beifahrer steigen durch Türen ein, die in unterschiedliche Richtungen öffnen: Die Fahrertür ist wie bei einem Rolls-Royce Phantom hinten angeschlagen, die Beifahrertür ganz konventionell vorn. Der Beifahrerplatz ist nach hinten versetzt, das kennt man vom Smart. Vor dem Beifahrer befindet sich ein Fach, in den ein Handgepäck-Trolley hineinpasst. Weiteres Gepäck passt hinter die mit einem Kunststoff-Netz bespannten Rücksitzlehnen. Das Interieur wirkt robust, abwaschbar und bunt.
100 km Reichweite
Der Fahrer hat ein eckiges und flaches Lenkrad vor sich, das ein wenig an Videospielkonsolen erinnert. Die Bedienung ist schlicht und schnell erklärt, das Auto soll möglichst leicht zu benutzen sein. Hinter dem Lenkrad befindet sich ein 5-Zoll-Bildschirm, auf dem unter anderem dargestellt wird, wie viel von den maximal 100 Kilometern Reichweite noch übrig ist. Extra für die Studie und ihren im Fahrzeugboden untergebrachten Akku haben die Designer eine Ladestation im Stil alter französischer Kilometersteine entworfen. Auf Fragen nach einer geplanten Ladeinfrastruktur hielten sich die Citroën-Mitarbeiter ebenso bedeckt wie nach möglichen Serienchancen der Studie. Der Ami One sei eher als Denkanstoß zu verstehen denn als mögliches Serienauto, hieß es damals.